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Ebers, Georg [Honoree]
Aegyptiaca: Festschrift für Georg Ebers zum 1. März 1897 — Leipzig, 1897

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https://doi.org/10.11588/diglit.7#0037
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Somme], Ägypten in den s ¡i darà bischen Iuschriften, 27

ergiebt sich zunächst, dass drei verschiedene Personen
von verschiedenen Orten und Stämmen je ein Weib von Ägypten,
Namens San (das ist wohl der arabische Name Tabü'a bei Asar-
haddon, siehe über diesen meine Gesch. Bab's. u. Ass., S. 708) der
Gottheit weihen, dann ein Gebanite vom Orte Sama' ein ägyptisches•
Weib Namens Amat-Shams, wieder ein Gebanite eine gewisse Tahbut
(der Name scheint Hure zu bedeuten, vgl. arab. w-^.) und endlich
ein Mann von Dip (Hal. 344, 11), vom Stamm kiüj (vgl. OlpS'?) eine
gewisse Zanja wu (worin nur die beiden ersten Buchstaben nicht ganz sicher
sind). All diese Frauennamen — leider ist der fünfte von den sieben
nicht mehr lesbar — klingen gut arabisch, H. Winckler würde sie
deshalb gewiss alle statt für Ägypten für das von ihm im Norden
der Sinai ! ι all) ins el postulierte Land Musri (Altoriental. Forschungen,
S. 24 ff.) reklamieren, was meines Erachtens an der Sache nicht viel
ändert, da jedenfalls die Namen (sìidarab. 13D d. i. Misru, Ägypten,
und keilinschr. Musrtt zwischen dem eigentlichen Ägypten und Ara-
bien) dieselben sind; letzteres erklärt sich dadurch, dass Ägypten
zeitweilig auch diese angrenzenden Gebiete besass. Übrigens unter-
schieden die Minäer genau zwischen dem zur Zeit des Königs Abi-
jada' Jatf ihnen gehörenden psa (wohl -= Musrân, und dann -
jenem keilinschr. Musru Winckler's) und zwischen "ISO d. i. Ägypten
selbst, Misru).

Ausser dieser 7 maligen Erwähnung ägyptischer (der Nationalität
nach aber arabischer) Frauen, bezw. Sklavinnen, kommt 24 mal
Ghazzat, das bekannte Gaza, sechsmal Dedan, dreimal Kedar (11p), je
einmal Jatrib (Medina), Ämmon (]BJi), Moab (2K0). Kataìmn, Hadra-
maut, Hagar ("ΐίΠ) und einige andere weniger bemerkenswerte Gegenden
als Herkunftsort geweihter Sklavinnen vor. Auf Misr, Dedan, Gaza
und Jathrib in diesem Zusammenhang hatte schon Glaser (Skizze II,
S. 397), ebenso auf Kedar (ebenda, S. 439), hingewiesen; dass daselbst
auch Ammon und Moab vorkäme, erfuhr ich gelegentlich von Glaser,
noch bevor er mir die Kopie dieser hochinteressanten Liste überliess.
Wenn es kein Zufall ist, dass Saba nicht genannt wird, so wäre
dieser Umstand eine wichtige Bestätigung für Glasers Ansefczung des
minäischen Eeiches vor dem sabäischen. Doch gebe ich, obwohl ich
mich heute mehr als je dieser Auffassung anschiiesse, darauf weniger,
da ja auch die Erwähnung Saba's als Heimat einer Sklavin nichts
gegen Glaser's Hypothese beweisen würde; dass ein Stamm, ja viel-
leicht sogar eine Landschaft Saba schon zur Zeit der minäischen
Könige existierte, wissen wir ja ohnehin gerade aus den minäischen
 
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