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Ebers, Georg [Gefeierte Pers.]
Aegyptiaca: Festschrift für Georg Ebers zum 1. März 1897 — Leipzig, 1897

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https://doi.org/10.11588/diglit.7#0085
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Meyer, Glossen zu den Τ hoiitafell) riefen von Teil e! Amarna. 75

und 216, 13 die Sutibeduinen mit den SA GAS „den Räubern" zusammen
¡ils Bedränger ties Japahi von Gazer und des Dagantakala (wohl in
Aädod oder Gaza wegen des Gottesnamens Dagon).

Noch viel häufiger als die Siiti erscheinen als die Truppen und
Bundesgenossen der lieb eilen die an den angeführten Stellen 144
(vgl. 146) und 216 neben ihnen genannten SA GAS oder GAS. Mit
vollem Eecht hat Winckler erkannt, dass dies Ideogramm durchweg
Chahiri zu lesen ist, wie der Name in den Briefen Abdhiba's von
Jerusalem geschrieben wird, und dass diese Ohabiri in der That keine
anderen sind als die Hebräer'. Die Dynasten, -welche sich unabhängig
machen wollen, ziehen die hebräischen Beduinen ins Land hinein. Die
Amarnatafeln lehren uns die Anfänge der Festsetzung der Israeliten
in Palästina kennen. Genauer darauf einzugehen ist an dieser Stelle
unmöglich; nur darauf sei hingewiesen, wie vortrefflich es dazu stimmt,
dass, wie wir jetzt wissen, der Stamm Israel zur Zeit Merneptah's
bereits in Palästina, wie es seheint zunächst etwa im Gebirge Ephraim,
ansässig war.

Ist in den ägyptischen Denkmälern von dieser Invasion der
hebräischen Nomaden im syrischen Kulturland keine Spur zu finden?
Ich glaube allerdings, dass sie sich aufzeigen lasst. Der erste Feld-
zug, den Seti I zu führen hat, als er die ägyptische Herrschaft in
Syrien wieder herstellen will, ist gegen die Sasu gerichtet. Das sind
zunächst die Nomaden der S in ai halb ins el. Aber wir haben die Be-
deutung dieser Kriegsthat, auf die Seti I offenbar grosses Gewicht
gelegt hat und die er in Karnak ausführlich hat darstellen lassen,
stark unterschätzt, wenn wir glaubten, es handle sich nur um eine
Razzia gegen Beduinen und eine Sicherung des Wüstenwegs. Aller-
dings wurde auch diese durch den Krieg bewirkt; aber sie war nicht
der Hauptzweck des Unternehmens. Ausdrücklich giebt Seti als An-
lass des Kriegs die Meldung an, dass „die Häuptlinge der Sasu sich
vereinigt und auf dem Gebiet von Ohara (Palästina) festen Fuss ge-
fasst hätten, und dass hier allgemeine Anarchie herrsche, bei der
jeder den andern töte und niemand sich um die Vorschriften des
(ägyptischen) Hofes kümmre" (LD III, 128a). Das ist durchaus nicht
Phrase, wie "W. M. Müller S. 137 meint, sondern der Zustand, dessen
Entwicklung uns die Amarnatafeln lebendig vor Augen führen. Die
Hasu, die sich in Palästina festgesetzt haben, sind keine andern, als
 
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