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Ebers, Georg [Gefeierte Pers.]
Aegyptiaca: Festschrift für Georg Ebers zum 1. März 1897 — Leipzig, 1897

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https://doi.org/10.11588/diglit.7#0088
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78 Müller, Das pbönikisohe Rezept dea Papyrus Ebers.

Die drei Fremdwörter sind:
(Ebers 63,9)___a | Ί^^"^ ° , (syllabisch umschr.) <:(»)-

(Ζ. 10) Û J JÇT ° '(^Jf-nu (eigentlich «-β«/).

Alle drei Wörter sind gleichmassig als „körnige oder
jSubstiin^" determiniert, was etw;is verdächtig aussieht und ■
lasst, der Ägypter habe hier ihm nicht recht verständliche Wörter
wiedergegeben.

Bei dem letzten, pS, allerdings liegt ein ziemlich häufig vorkommendes
Lehnwort vor. Ich habe bereits früher » die Stellen dafür gesammelt
und die Gleichheit mit koptischem oweu (einmal spät aböm) fest-
gestellt. Nach den Scalen wäre das Ο-ώ, worunter jetzt, „Alaun, Vitriol,
Schwefelsäure^ etc. zusammenfallen. Unser Alaun kannten die Alten
überhaupt nicht, unter alomen und στυπτηρία warfen sie alles Mögliche
zusammen, und so wird auch ein guter Kenner solcher Fragen nicht
bestimmt sagen können, welche leicht löslichen Mineral- oder Erdarten
von saurem (zusammen«eilenden?) Geschmack der Ägypter oben nannten.
Dass semitisches )DK ahn „Stein" vorliegt (vgl. das Determinativ „Stein-
1. 1.) ist aber klar. Die Wiedergabe von betontem » mit o (vgl. auch
den Dual ofoiajim) ist sehr gewöhnlich-. Wir müssen annehmen, dass
die Semiten den alaunälmlichen Stein „Stein der Bitterkeit" oder
ähnlich nannten; im Handelsverkehr mit Ägypten wurde der Ausdruck
durch Weglassen des näher bestimmenden Genetivs abgekürzt, wofür
sich ja genug Analogien liefern lassen.

Tu-t-ke-n kann mit Wiederholung des u gelesen werden, zumal
die Urhandschritt ~~~ \\ für tutu gehabt haben könnte. Die Um-
schreibung des í ist nicht leicht Für das Ohr des Ägypters fielen
Ι ζ und D s zusammen, er hatte weiterhin Mühe, ζ von s (]■) zu unter-
scheiden, und auch s, S (fc?, ttf) wurden gelegentlich hereingemischt.
Ich glaube demnach, dass hier ein zuzuken wiedergegeben werden
soll und dass darin nichts weiter steckt als der semitische Name des
Majorans. Vgl. jüiiiscli-aniniäisch piatole* Low, Aram. Pflanzennameu
135 (ρψΏφ daneben, Levy, Neubebr. Wörterb.). Das arabische ¿—■t-"'
scheint mir wegen seiner fünffach wechselnden Vokalisation (sumsuk

1 Asien u. Europa, S. 188.

5 Über die Segolatformen mit angehängtem « vg). Asien und Europa, 8. 312.
Die Üiluung der Silbe scheint aber kanaanäisd., nidii Í m itiägyptisch.
 
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