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Ebers, Georg [Gefeierte Pers.]
Aegyptiaca: Festschrift für Georg Ebers zum 1. März 1897 — Leipzig, 1897

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https://doi.org/10.11588/diglit.7#0126
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] 1 ß Sethe, Amenliotep, der Solin des Hapu.

soweit icJi es beurteilen kann, dem nicht zu widersprechen, sondern
ebenfalls auf die spätere Ptolemäerzeit zu weisen. Was Manetho (bei
Jos. c. Αρ. I 26) von unserem Amenhotep sagt, scheint mir sogar
eine Bestätigung dafür zu sein. Er nennt ihn einen σοφός και μαν-
τικός άνήρ und θείας δοκών μετεσχηκέναι φύσεως κατά τε σοφίαν κα'ι
πρόγνωσιν τών εσομένων; Amenhotep ist also fflr Man e ti io noch kein
Gott, sondern ein weiser Mensch, der hinsichtlich seiner Weisheit und
Voraussicht der kommenden Dinge — und nur in dieser Hinsiebt,
denn das κατά enthält eine Einschränkung — göttlicher Natur teil-
haftig gewesen zu sein scheint. Dass damit die Meinung der Zeit
Manetho's, nicht, wie man meist angenommen, des Königs Araen-
ophis' ΠΙ., der sieh deshalb an ihn gewandt habe, wiedergegeben
ist, scheint mir aus dem Perfektnm μετεσχηκέναι klar und deut-
lich hervorzugehen. Es ist damit gesagt, dass das Teilhaftigsein
göttlicher Natur in der Vergangenheit, d. h. in der Lebenszeit des
Mannes lag. Bezöge sich das Οοκών auf Amenophis III., so müsste
es ohne Zweifel μετέχειν heisseii, da doch gewiss nicht gesagt sein
sollte, dass Amenhotep das Teilhaftigsein der göttlichen Natur damals,
als ihn der König fragte, verloren habe. — Im Übrigen auf Manetho's
Bericht einzugehen rauss ich mir versagen, ich muss das Berufeneren

Um die Ergebnisse dieser Zeilen kurz zusammenzufassen: Von
Amenhotep, dem Sohne des Hapu, ist weder bekannt, dass er der
Errichter der Menraonskolosse war, noch dass der Tempel von Der-el-
Medineh an Stelle eines von ihm gegründeten Tempels stellt. Schriften
von ihm sind uns bis auf die ihm untergeschobenen griechischen Sprüche
nicht sicher erhalten. In ptolemäischer Zeit ist er zum Gott erhoben
worden, wahrscheinlich erst unter Euergetes II., bei Manetho scheint
er noch nicht als solcher zu gelten.
 
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