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einer oder mehr dciruber betretten würde, soll ein ider 5 ß (Schilling)
Pfenning (— 60 Denar) unnachleßlich Straf zu geben verfallen sein.
14. Die dicke (d. h. dichte) und enge Waden*), damit Fischsomen
uffgehaben und verderbt wurd, sollen fnrter enger nit gepraucht werden,
dann daß sie nerlichen (gerade noch, knapp) ein Stroblecken halten
und fahen**).
15. Aller Fisch groß und klein soll im Laich in alleweg sovil
möglich verschont werden.
16. Es soll kein Barbenfisch geringer oder kleiner, er sep dau
als groß und queck (dick), daß er in der Lenge mit Kopf und Schwanz
in einer Faust vergeht***) nit gefangen, noch zu feilem Kauf (d. h.
*) Vcrgl. S. 217. Das dic beiden scheerenförmigcn Stäbe, welchc dic
Wade haltcn, auscinander spanncnde kleine Querholz heißt Wadscheid.
**) Langbleck, auch Silberblcck (von Blick — Glanz) heißt am schwäbischcn
Obcrneckar der bis 20oin lnnge ^.Iburnus Ineiäus, der anch Laube, Langel heißt,
in Ostdcutschland slavisch Illclsi, bei Hcidelberg abcr nur Schneidcr, wornntcr
anderwcirts die nur bis 12enr lange hicsigc „Strnnzel" (alburnus bixunotatns
verstanden wird, die am Oberneckar Breitbleck heißt. Entwedcr hat man nun
diescs goldig schillernde Fischlein init cincm Strohhalm verglichen und daher
genannt odcr solche wnrden wie Biickinge (Backhäringc) getrocknct und in Stroh
gcbnnden versandt (vergl. oben S. 193). An vielen Ortcn bezeichnet abcr „die
Blicke" oder „dcr Blick, Blcck" eincn ctwas größercn, 20—30 em lnngcn Fisch,
mit fettcm, schmackhaftcm Flcisch, dcn bis ^/« Pfnnd schwercn Halbbresen oder
„Mackel", so genannt von scinen warzcnartigen Makeln. Sonstige Bagatellfische
des Neckars sind das nur bis 7cnr lange „Schneidcrkärpcl" (karpfcnartig, —
Bittcrling), bcnannt von der eineni Schneidcrsfaden ähnlichen Lcgröhre
des Weibchcns (vgl. die Barbc von latcin. bsrbn — Bart, wegen ihrcn vom
Kinn lang hcrabhängcndcn Bartfäden); dcr Rotzknrpfcn oder Dickkopf (cottus
gobio) mit nnckter, schleimiger Hant, wie anch dcr Rotzbärsch (Kaulbarsch), beidc
ca. 15 em lang, glcich der, nach der gleichnamigcn liiiscnförmigcn Wasserpflanze
benanntcn griincn „Mccrlinsc", sonst Ellritze (wobei „Mcer" den alten Sinn
von Snnipf hat, wie noch allgcmein in Flurnamen); fcrner dic Bartgrundcl
und der etwas größerc, bis 20enr lange Krcssen, die bcsonders als Futterfischc
odcr „Fnter" dienen (vcrgl. S. 222 u. 225 A.**).
***) Diescs Minimalmaaß dcr fangbarcn Barben, wornntcr aber anch ver-
wnndtc Karpfenartcn zu vcrstehcn sind, betrng hiernach nur ctwa dic Hälftc
der jetzt fiir Barücn, Karpfcn und Bresen (andcrwärts Brachsen genannt) vor-
geschriebencn 25 Ccntimetcr. Das Mindcstinnab fiir Weißfischc (Nasen), Knilpsc
(Döbel) nnd Schlcihcn ist 20, fiir Bcrsching (Bärsche) nnd Gangsischc (lou-
eiseus vulMris, andcrwärts Hassel, Häsling und Springer gcnannt) 15 Centi-
meter. Dic Schonzcit dicser Fischartcn ist gewöhnlich April, Mai und Jnni.
Bcim Laichen ist das Fleisch allcr Fische schlccht nud ungcsund.
einer oder mehr dciruber betretten würde, soll ein ider 5 ß (Schilling)
Pfenning (— 60 Denar) unnachleßlich Straf zu geben verfallen sein.
14. Die dicke (d. h. dichte) und enge Waden*), damit Fischsomen
uffgehaben und verderbt wurd, sollen fnrter enger nit gepraucht werden,
dann daß sie nerlichen (gerade noch, knapp) ein Stroblecken halten
und fahen**).
15. Aller Fisch groß und klein soll im Laich in alleweg sovil
möglich verschont werden.
16. Es soll kein Barbenfisch geringer oder kleiner, er sep dau
als groß und queck (dick), daß er in der Lenge mit Kopf und Schwanz
in einer Faust vergeht***) nit gefangen, noch zu feilem Kauf (d. h.
*) Vcrgl. S. 217. Das dic beiden scheerenförmigcn Stäbe, welchc dic
Wade haltcn, auscinander spanncnde kleine Querholz heißt Wadscheid.
**) Langbleck, auch Silberblcck (von Blick — Glanz) heißt am schwäbischcn
Obcrneckar der bis 20oin lnnge ^.Iburnus Ineiäus, der anch Laube, Langel heißt,
in Ostdcutschland slavisch Illclsi, bei Hcidelberg abcr nur Schneidcr, wornntcr
anderwcirts die nur bis 12enr lange hicsigc „Strnnzel" (alburnus bixunotatns
verstanden wird, die am Oberneckar Breitbleck heißt. Entwedcr hat man nun
diescs goldig schillernde Fischlein init cincm Strohhalm verglichen und daher
genannt odcr solche wnrden wie Biickinge (Backhäringc) getrocknct und in Stroh
gcbnnden versandt (vergl. oben S. 193). An vielen Ortcn bezeichnet abcr „die
Blicke" oder „dcr Blick, Blcck" eincn ctwas größercn, 20—30 em lnngcn Fisch,
mit fettcm, schmackhaftcm Flcisch, dcn bis ^/« Pfnnd schwercn Halbbresen oder
„Mackel", so genannt von scinen warzcnartigen Makeln. Sonstige Bagatellfische
des Neckars sind das nur bis 7cnr lange „Schneidcrkärpcl" (karpfcnartig, —
Bittcrling), bcnannt von der eineni Schneidcrsfaden ähnlichen Lcgröhre
des Weibchcns (vgl. die Barbc von latcin. bsrbn — Bart, wegen ihrcn vom
Kinn lang hcrabhängcndcn Bartfäden); dcr Rotzknrpfcn oder Dickkopf (cottus
gobio) mit nnckter, schleimiger Hant, wie anch dcr Rotzbärsch (Kaulbarsch), beidc
ca. 15 em lang, glcich der, nach der gleichnamigcn liiiscnförmigcn Wasserpflanze
benanntcn griincn „Mccrlinsc", sonst Ellritze (wobei „Mcer" den alten Sinn
von Snnipf hat, wie noch allgcmein in Flurnamen); fcrner dic Bartgrundcl
und der etwas größerc, bis 20enr lange Krcssen, die bcsonders als Futterfischc
odcr „Fnter" dienen (vcrgl. S. 222 u. 225 A.**).
***) Diescs Minimalmaaß dcr fangbarcn Barben, wornntcr aber anch ver-
wnndtc Karpfenartcn zu vcrstehcn sind, betrng hiernach nur ctwa dic Hälftc
der jetzt fiir Barücn, Karpfcn und Bresen (andcrwärts Brachsen genannt) vor-
geschriebencn 25 Ccntimetcr. Das Mindcstinnab fiir Weißfischc (Nasen), Knilpsc
(Döbel) nnd Schlcihcn ist 20, fiir Bcrsching (Bärsche) nnd Gangsischc (lou-
eiseus vulMris, andcrwärts Hassel, Häsling und Springer gcnannt) 15 Centi-
meter. Dic Schonzcit dicser Fischartcn ist gewöhnlich April, Mai und Jnni.
Bcim Laichen ist das Fleisch allcr Fische schlccht nud ungcsund.