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betrug nur 3 Schilling Heller, also soviel wie die gleiche Quantität
Schönarier Holz der Gemeinde Neckarsteinach an Lagergeld zahlte,
rvährend diese das dreifach größere Floß- oder Bachgeld wohl wie
Schönau den Landschaden schuldete. Als Floßzeit wurde jegliches
Jahr von St. Georgentag (23. April) an bis St. Michelstag (29. Sep-
tember) festgesetzt, also nachdem die Zeit des Eises und Hochwassers
vorbei und das auf den Höhen überwinterte Spälterholz herabgeschafft
war, den ganzen Sommer über, aber unbeschadet der Wiesen.

Dergestalt wnrde das sogen. Bachrecht, wonach das Flözen wie
anch andere Nutzungen des Wassers das ganze Jahr frei sein sollten,
frühzeitig teils durch öffentliche, wie auf privatrechtlichen Titeln be-
ruhende Abgabchl eingeschränkt. Sie merden denn auch dnrch die
obigen Teidingsleute (Schiedsrichter) zur Zufriedenheit beider Pnr-
teieu fürder anerkannt, worauf die „Rechtfertigung" (der Prozeß) vor
dem Pfälzischen Hofgericht todt und ab (beendet) sein soll.

Holzhandrl.

Eine eingehende Ordnnng für Alle, die sich tnit dem Binden
und Führen von Langholzflößen oder Schiffen für 9teckar und Rhein,
mit dem Flözen in losen Scheitern auf den Bächen der Pfalz zu
beiden Seiten des Nheins, wie mit Kauf und Verkauf des Holzes
befassen, erließ Ott Heinrich am 21. April 1557 auf Grund einer
schon von Knrfürst Friedrich (I oder II?) erlassenen Brennholzord-
nung, die 1593 abermals erneuert und verinehrt wurde (Copialbuch
603, fol. 22 ff. und 37 ff.). Die wesentlichen dieser, bisher unge-
druckten Bestimmungen sind folgende:

cincn übcr die Untermeistcr oder Unterkellcr, dic in dcn einzclncn Mciercicn
saßcn, gcstclltcn RcntLcamten bcdcnten. An der Spitzc der Ccntrallcitnng dcr
Einkünftc des Klosters stand dcr Großkeller oder 51cllermcister, der wicder dcm
Abt Nechenschaft zu geben hattc (vgl. obcn S. 103, Wnrdtwein S. 70 n. 296).
Dcn Titcl „Kellcr" fnhrtcn nnch dic weltlichcn Ncntamtmänner, dcrcn abcr
keiner zn Schönan stand, sondern nnr ein kurfürstlicher Jäger (Wnrdtwcin
S. 279). Über die Geschichte von Schönau vergl. Hnffschmid in der Oberrhcin.
Zeitschrift, Ncne Folge, Bd. VI u. VII.
 
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