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Erzdiözese <Freiburg, Breisgau> [Hrsg.]
Das Erzbistum Freiburg in seiner Regierung und in seinen Seelsorgestellen — Freiburg i.Br., 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.8190#0021
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Der Heilige Apostolische Stuhl
zu Rom

ift durch göttliche Anordnung gesetzt, die Völker der Erde als die Herde
Ehristi in allem, was sjch auf das ewige Heil der Menschen bezieht,
ZU leiten und zu regieren. Jn Ausübung dieses Berufes sind dem
oberften Hirten, dem Papfte, die Bischöfe an die Seite gegeben. Sie
sollen, gleichfalls im göttlichen Auftrage, unter der Oberleitung des
Papftes in den einzelnen Ländern der Erde den Hirtenftab führen.
Solche von Gott gesetzten Hirten den Völkern zu geben, haben die Päpste
immer als die erfte Psiicht ihres Oberhirtenamtes angesehen.

2.

Unter den Völkern deutscher Zunge entstanden bischöfliche Sitze
schon in den früheften Zeiten des Ehriftentums. So leitet das Bistum
Trier seinen Ursprung vom hl. Petrus selbft her. Diese in den ver-
schiedenen Gebieten Deutschlands errichteten bischöflichen Sitze ftanden
aber unter sich noch in keinem engeren Verbande, erft der hl. Bonifazius
schuf für Deutschland eine einheitliche kirchliche Organisation, die in
^em Erzbistume Mainz ihren Mittel- und Stützpunkt hatte.

3.

Gefeftigt durch diese einheitliche Organisation entfaltete die katho-
lische Kirche unter den deutschen Völkern eine gesegnete Wirksamkeit
und gelangte im Verlaufe der Zeit zu einer Macht und zu einem An-
sehen, rvie in keinem andern Lande der Chriftenheit. Iahrhunderte
lung blühte so die deutsche Kirche, bis von außen her ein Stein ins
Nollen kam, der das ganze herrliche Gebäude erschütterte und zum Teil
vernichtete. Diese zerstörende Gewalt war die französische Revolution.
Tie durch sie hervorgerufenen politischen Umwälzungen sind auch für
kirchlichen Verhältnisse verhängnisvoll geworden. 2n Deutschland
lollerten sich die bisher beftandenen Diözesanverbände und wurden
leilweise ganz aufgelöft, auch waren die bischöflichen Sitze selbft vielfach
unbesetzt. Das Werk der Zerftörung vollendete dann die sogenannte
^akularisation, die Beraubung der Kirche in ihrem zeitlichen Besitztume.

Dar Erzbixtum Freiburg. . 1
 
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