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Des neuen Lenzes sich zu freu'n
Mit seiner Luft, so mild, so rein.
Ist manche Brust zu eng, zu Nein
„Die Kirche greift jetzt mächtig ein"
Des neuen Lenzes sich zu freu'».

Ein Stücklein vom Kunz von der Rosen.

Wenn doch der Frühling nie entwich.
Die Erde dann ganz sicherlich
Stets einem wahren Eden glich —

„O Schleswig-Holstein dauert mich" —
Wenn doch der Frühling nie entwich!

Das ist die Poesie der Zeit,

Der Frühling mit dem duft'gen Kleid,
So schön, wie eine junge Maid —

„Die Eisenbahn pfeift gräßlich heut" —
Das ist die Poesie der Zeit.

Man hört beinah' ste wachsen schier
Der Wiesen grüne Pracht und Zier,

So sagte jüngst ein Freund zu mir —
„Wie hoch doch geh'n die Staatspapier'"
Man hört beinah' sie wachsen schier.

Wohin des Menschen Auge blickt.

Des Lenzes Boten es entzückt.

Die all' des Herren Gnade schickt —

„Den Tisch man überall schon rückt" —
Wohin des Menschen Auge blickt.

Und so ist dann das Lied vorbei,

Wohl Vielen sicher einerlei.

Denn es war doch nur dumm' Geschrei —
„Der Russe kriegt noch die Türkei" —
Und so ist dann das Lied vorbei!

Ein Stücklein vom Kunz von der Rosen.

Wenn vormals die deutschen Kaiser und Könige sich des
Abends ermüdet auf die harten Lederpolster ansgestreckt haben,
so soll ihr Nachtgebet oft weit weniger nach einem guten Mi-
nisterium, strengen Kirchenvätern, Säckelmeistern, mächtigen Kanz-
lern und dergleichen, als vielmehr nach einem bravem, ehrlichen

Aber auch beim Volke selbst stand Kunz in großem An-
sehen und wußte oft ein drohendes Gewitter rasch zu zerstreuen,
indem er durch den Ableiter seines Witzes der finsteren Wolke
die Kraft benahm. Einen solchen Vorfall hat unsere kleine
Erzählung zur Grundlage.

— Hofnarren gestanden haben. Der Hofnarr
konnte sich ein Wort in allen jenen Zweigen
zugleich verschaffen, wenn er seinen Verstand
wohl anzuwenden wußte, und hatte dann wohl
fast eben so viel Macht in seinen Narrenkol-
ben, als der König in dem goldenen Seepter.
War diese Macht auch nur eine mittelbare, so
fiel es dennoch nicht schwer, sie zu einer trefflich
wirkenden zu machen.

Wenn jemals einem Fürsten solch ein Ge-
bet erfüllet worden war, so mußte dies beim
Kaiser Maximilian wohl der Fall gewesen
sein, der in seinem Kunz von der Rosen
einen scharfsinnigen Rathgeber, aufopfernden
Freund und allzeitfröhlichen Gesellschafter zu-
gleich hatte; gewiß drei seltene Eigenschaften,
jede einzeln schon ein Schatz! Wem wären
nicht einige der treffenden Witzworte im Ge-
dächtniß, mit denen Kunz oft die Gemüths-
stimmung des Kaisers und ans diese Weise Be-
schlüsie änderte, die nicht ohne Nachtheil für
das Land oder Einzelne hätten ausgeführt wer-
den können. Wer kennt nicht jenes Wagstück,
mit dem er in Brügge den gefangenen Kaiser
zu befreien suchte, und so noch tausend andere
Fälle, in denen er seine Liebe und Aufopferung
für Maxmilian kund gab.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Ein Stücklein vom Kunz von der Rosen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Wurstmarkt
Fleischer
Gespräch <Motiv>
Karikatur
Jahrmarkt <Motiv>
Bude
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 18.1853, Nr. 409, S. 2
 
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