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Zeit» »gS exp cd iti onen angenommen. Erscheinen

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wöchentl. ein Mal. Preis des Bandes (M 9Jru.) TY

3 fl. 54 kr. Südd. od. 2 Thlr. ü Sgr., exel. Porto

bei birectein Bezüge. Einzelne Nrn. 9 kr. od. 2'/2 Sgr.

Der „Traumichni t."

Von Emile Mario Vaeano.

„Bub!" sagte der alte Tradhofbancr z» seinem Toni,
Bnb, es wird Zeit, daß Du heirath'st!"

Der Toni, ein schlanker, rüstiger Bursche mit pfiffigen,
blitzenden Angen und weißen Zähnen, war wie gedrechselt in
seiner Statur, und wie gemacht zum Raufen, Tanzen und
Fensterln; er setzte sich jetzt ans den Tisch, warf die kurze Pfeife
im Munde herum, und sagte: „Meint der Vater?"

„Jawohl. Und lveil ein junger Bursch nit mehr Verstand
hat, als eine Martiuigans, so Hab' ich Dir auch schon eine
Braut ausg'sucht. Sie is hübsch i»id reich dazu und gewaltig
lustig und jung noch extra. Mit einem Wort, es is die
Portenhof-Cilli. Hast was dagegen?"

Der Toni lachte, wechselte das Sitzbein, schob sein Hütet
auf das Hinterhaupt zurück, und kratzte sich im Haar. „Dagegen
haben? Aber keine Spur! Die Cilli is das hübscheste Madel
auf weit und breit. Und das reichste auch. Aber ich mein',
ich mein', Vater, es wird nit geh'»."

„Nit geh'n! Da schau'st Dir den an! Warum den»
nachher nit, Du verdrahter Bub' übereinander?"

„Ja, iveil ich mich nit zu heirathen trau'; ich bin halt
gar so scheu!"

„Ach, was. Das geht Jedem so. Und geheiralh't muß
doch werden. Uebrigens saugt ja die G'schicht' uit gleich mit
der Kopulation an! Du g'wöhnst Dich erst an die Dirn',
und machst es richtig mit ihr. Daß es ihr recht is, weiß ich
schon van ihrem Vater, dem Portensepp. Also kurz tuib gut,
Du gehst heut' Nacht „Fensterln" zu ihr."

„Fensterln zum Porteuhof? Ui je, das war' aber nobel!"
pfiff der Toni. „Aber die vielen Knecht' dort..."

„Die werden Euch nit stören. Die Cilli, die ein
braves und gehorsames Mädel is, is einverstanden dainit, denn
sie hat Dich gern. Und sie laßt also 's Fenstert eigens offen.

■ Da frag’ Dich an. Hörst?"

Ä*
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der "Traumichnit""
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

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Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

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Signatur

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Sohn <Motiv>
Eheschließung
Möbel
Schüchternheit
Täuschung
Gespräch <Motiv>
Karikatur
Tabakspfeife
Katze <Motiv>
Vater <Motiv>
Sitzen <Motiv>
Tracht
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 60.1874, Nr. 1505, S. 169
 
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