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knabe? Seht, wie die Mädchen plaudern und schwatzen und
sich necken und rennen; — vergleicht mit ihnen die jungen
Schildkröten und Schnecken, wie ehrsam und bedächtig wandeln
diese ihres Weges dahin.
Der Mensch sitzt sieben Jahre und Viele noch länger in
dumpfer Stubenluft auf den harten Schulbänken, um Etwas
zu lernen bisweilen lernt er auch nichts; — läßt sich von
dem Thiere das Gleiche Nachweisen? Und doch kann jedes von
ihnen, >vas es im Leben braucht, und gibt es keinen Papagei
und keinen Staar, der nicht das genügende Blaß von Bildung
Hütte.
Der Esel geht bekanntlich nur einmal auf das Eis —
junge Leute, so oft es gefroren ist.
Seht Euch einmal die jungen Menschen an, wie unsinnig
sie tanzen und sich auf Bällen echauffiren; — treibt der junge
Elephant gleichen Blödsinn, oder habt Ihr ein Kameel je tanzen
sehen?
Bei solchen Tanz- und Eisgelegenheiten pflegt sich der
junge Mensch beiderlei Geschlechtes zu verlieben und geräth dann
in einen Zustand, in welchem er gewöhnlich noch unvernünftiger
ist, als er sonst zu sein Pflegt. In diesem Zustande macht
der Jüngling in der Regel lyrische Gedichte und schreibt Liebes-
briefe. Das Letztere geschieht häufig auch von weiblicher Seite.
Diese heimlich geschriebenen Briefe werden im Falle anderweiter
späterer Verlobung wieder zurückgegeben, haben also gar keinen
vernünftigen Zweck — und wenn man sie erst auf ihren Inhalt
prüfen ivollte! —Welches Kaninchen schreibt Liebesbriefe, welche
noch so dumme Gans würde ihre Federn freiwillig zu solchen
Schreibereien hergeben, und hat je auch der verliebteste Mai-
käfer die Thorheit begangen, lyrisch zu dichten?
Welche Grille oder welche Katze ist so schonungslos gegen die
Nachbarschaft, das Klavier- oder gar das Biolinspielen zu lernen?
In der goldenen Zeit der Jugend gewöhnen sich die jungen
Herren der Schöpfung unter anderen Untugenden auch häufig
das Laster der Rauchens an. Man sieht Hunderte von cigarren-
als hätten sie nicht die Bestimmung, es vor Frost zu schützen; — welches
Schweinchen bedarf so vieler Wäsche als das Menschenkind?
Wie furchtsam sind unsere Kinder, wenn es Nacht wird; — wo
ist ein Hase, der so furchtsam wäre, daß er sich nicht ohne Nachtlicht
zu schlafen getraute?
Doch nicht nur das Kind, auch der Heranwachsende Knabe, das
aufblühende Mädchen sind unvernünftiger, alS die Thiere.
Seht die Jungen an, lute sie auf dem Wege zur Schule in jede
Pfütze patschen, sich raufen und balgen und im Winter Schneeballeu
werfen! Benimmt sich das Zebra oder die Gemse ähnlich, und welches
andere Beutelthier ärgert seinen Lehrer so, wie ein deutscher Schul-
knabe? Seht, wie die Mädchen plaudern und schwatzen und
sich necken und rennen; — vergleicht mit ihnen die jungen
Schildkröten und Schnecken, wie ehrsam und bedächtig wandeln
diese ihres Weges dahin.
Der Mensch sitzt sieben Jahre und Viele noch länger in
dumpfer Stubenluft auf den harten Schulbänken, um Etwas
zu lernen bisweilen lernt er auch nichts; — läßt sich von
dem Thiere das Gleiche Nachweisen? Und doch kann jedes von
ihnen, >vas es im Leben braucht, und gibt es keinen Papagei
und keinen Staar, der nicht das genügende Blaß von Bildung
Hütte.
Der Esel geht bekanntlich nur einmal auf das Eis —
junge Leute, so oft es gefroren ist.
Seht Euch einmal die jungen Menschen an, wie unsinnig
sie tanzen und sich auf Bällen echauffiren; — treibt der junge
Elephant gleichen Blödsinn, oder habt Ihr ein Kameel je tanzen
sehen?
Bei solchen Tanz- und Eisgelegenheiten pflegt sich der
junge Mensch beiderlei Geschlechtes zu verlieben und geräth dann
in einen Zustand, in welchem er gewöhnlich noch unvernünftiger
ist, als er sonst zu sein Pflegt. In diesem Zustande macht
der Jüngling in der Regel lyrische Gedichte und schreibt Liebes-
briefe. Das Letztere geschieht häufig auch von weiblicher Seite.
Diese heimlich geschriebenen Briefe werden im Falle anderweiter
späterer Verlobung wieder zurückgegeben, haben also gar keinen
vernünftigen Zweck — und wenn man sie erst auf ihren Inhalt
prüfen ivollte! —Welches Kaninchen schreibt Liebesbriefe, welche
noch so dumme Gans würde ihre Federn freiwillig zu solchen
Schreibereien hergeben, und hat je auch der verliebteste Mai-
käfer die Thorheit begangen, lyrisch zu dichten?
Welche Grille oder welche Katze ist so schonungslos gegen die
Nachbarschaft, das Klavier- oder gar das Biolinspielen zu lernen?
In der goldenen Zeit der Jugend gewöhnen sich die jungen
Herren der Schöpfung unter anderen Untugenden auch häufig
das Laster der Rauchens an. Man sieht Hunderte von cigarren-
als hätten sie nicht die Bestimmung, es vor Frost zu schützen; — welches
Schweinchen bedarf so vieler Wäsche als das Menschenkind?
Wie furchtsam sind unsere Kinder, wenn es Nacht wird; — wo
ist ein Hase, der so furchtsam wäre, daß er sich nicht ohne Nachtlicht
zu schlafen getraute?
Doch nicht nur das Kind, auch der Heranwachsende Knabe, das
aufblühende Mädchen sind unvernünftiger, alS die Thiere.
Seht die Jungen an, lute sie auf dem Wege zur Schule in jede
Pfütze patschen, sich raufen und balgen und im Winter Schneeballeu
werfen! Benimmt sich das Zebra oder die Gemse ähnlich, und welches
andere Beutelthier ärgert seinen Lehrer so, wie ein deutscher Schul-
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Populär-wissenschaftlicher Vortrag des Dr. Sulphurius über die Stellung des Menschen in der Thierwelt"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1886 - 1886
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)