Fliegende Blätter (85.1886 (Nr. 2136-2161))

Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst-
handlungen, sowie von allen Postämtern und
Zeitungs-Expeditionen angenommen.
Erscheinen wöchentlich ein Mal.

Preis des Bandes (26 Nummern) ^56.70. Bei direktem
1Wro. MM Bezüge per Kreuzband: für Deutschland und Oesterreich T

• ^.7.50, für die anderen Länder des Weltpostvereins^ 8.— oO.

Einzelne Nummer :!0

(Alle Rechte für sämmtliche Artikel und Illustrationen Vorbehalten.)

Der saubere Glaukus.

lMit Entwürfen zu plastischen Gruppen Von £ü- cruitv*fS»ti>rir,)

Glaukus war ein Bolkstribun,

Im Benehmen sehr commun;
Stattlich schuf ihn die Natur;
Seine Mutier Quinta schwur:
„Glaukus! Du bist sauber!"

Dieses Lob war ihm nicht Wurst,
lind er brannte d'rum Vor Durst,
Sich nach Liebe umzuthun
Und am Herzen bald zu ruh'n
Einem Römcrmadel,

Pinicnschlauk war Fabia,

Die man fast gar niemals sah;
Denn, der Keuschheit nur geweiht,
War sie schon seit langer Zeit
Priesterin der Vesta,

Glaukus einst beim Flammenschein
Trat in ihren Tempel ein,

Sah sie zwar nur rücklings noch,
Aber er empfand es doch
Gleich, das sei die Rechte.

Auf ein Täflein schrieb er da:
„Sehr geehrte Fabia!

Liebst Du mich, so lieb' ich Dich!
Hopsasa •— Gedankenstrich!

Dixi! Saub'rer Glaukus!"

Ha! Da brach sie ihren Eid,

Aber in der Einsamkeit
D'rauf erwischte sie bei'm Kuß
Just der dicke Scrvius,

Rvma's Pontifexe,

«i