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92 Für angehl

Der Dichter höchsten Preis erringt,
Wenn jeden Stoff er kühn bezwingt,
Wenn heut' wir mit ihm lochen
Und morgen er es fertig bringt,

In Weltschmerz schon zu machen.

Und doch gehört nicht viel Talent
Dazu, wenn man den Kniff nur kennt.
Mein Beispiel soll Euch lehren,

Wie leicht es ist, der Worte Sinn
Jn's Gegentheil zu kehren.

An die Geliebte.

Darf ich Aermster wirklich hoffen,
Daß Du mich nur liebst allein?

Von dem Leid, das mich betroffen,
Willst Du endlich mich befrei'»?

An eine Andere.

Bon dem Leid, das mich betroffen,
Daß Du mich nur liebst allein,

Darf ich Aermster wirklich hoffen,
Willst Du endlich mich befrei'n?

Pessimistisch.

Daß das Leben werth zu leben,
Niemand uns beweisen mag,

Daß nur eitel unser Streben,

Zeiget deutlich jeder Tag.

Optimistisch.

Daß nur eitel unser Streben,
Niemand uns beweisen mag,

Daß das Leben Werth zu leben,

Zeiget deutlich jeder Tag.

An eine Sängerin.
Wundersam will es beschleichen
Jedermann im Augenblick,

Wenn Du singst, so muß entweichen
Uns das herbste Mißgeschick!

Au eine Andere.

Wenn Du singst, so muß entweichen
Jedermann im Augenblick,

Wundersam will es beschleichen
Uns das herbste Mißgeschick!

Idealistisch.

Durch die Kunst sich zu ergötzen,

Ist des höchsten Preises werth,

Der Besitz von ird'schen Schätzen
Wahre Freude nie gewährt.

Realistisch.

Der Besitz von ird'schen Schätzen
Ist des höchsten Preises werth;

Durch die Kunst sich zu ergötzen
Wahre Freude nie gewährt!

An einen Dichter.

Glücklich dürfen wir uns preisen;

Was der Welt durch Dich ward kund,

ende Dichter.

Wird beständig sich erweisen,

Wenn verstummt dereinst Dein Mund.

An einen Anderen.

Wird beständig sich erweisen,

Was der Welt durch Dich ward kund?
Glücklich dürfen wir uns preisen,

Wenn verstummt dereinst Dein Mund!

Wem das Rezept von mir gefällt,
Mag's zu befolgen trachten,

Vielleicht wird ihn gar bald die Welt
Als großen Dichter achten.

Aufklärung.

Realist.

„Wenn Du wirst kennen lernen
meine Klara, wirst Du staunen, was
se hat so viel Sinn für höhere
Interessen."

„Was soll mer das nützen? Gibt
doch hentzutag kein Mensch mehr als
3'/e Procent!"

Schon w i e d c r zerstreut.

„Wissen Sie, ich bin oft so zer-
streut, daß ich die Feder hinter's Ohr
und die Cigarre in den Mund stecke."

Scherzfrage.

Was ist die Geliebte eines sidelen
Burschen in Indien?

IsmmvE zlpjuvgnog sinZ

Fremder (vor einer Kanalöffnung): „Möcht
doch wissen, zu was denn eigentlich die Laterne $er
angebracht ist?"

Einheimis chcr: „Ganz einfach, damit

derjenige wieder hcrausfindet, der hineinfällt."

Ganz einfach.

„Wie konnten Sie mir diesen
Geldschrank als diebssicher verkaufen?
Heute Nacht wurde er aus ge-
leert."

„Ja, da haben Sie halt 'was
drinnen gehabt."

Redaction: I. Schneider in München. — Verlag von Brau» & Schneider in München.
Kgl. Hof-Buchdruckerei von E. Mühlthaler in München.

Hir;il cinc LriliM.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Aufklärung" "Ganz einfach"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Mandlick, August
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 87.1887, Nr. 2197, S. 92
 
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