Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst-
-\ a Handlungen, sowie von allen Postämtern und
Zeitungs-Expeditionen angenommen.
Erscheinen wöchentlich ein Mal.
£201.
Preis des BandeS (26 Nummern) M 6.70. Bei direktem
Bezüge per Kr euzb an d: für Deutschland und Oesterreich tyyyvtT 'YJS
^ 7.50, für die anderen Länder des Weltpostvereins ^8.— XjaaaYII. -c 0
Einzelne Nummer 30^.
(Alle Rechte für sämmtliche Artikel und Illustrationen Vorbehalten.)
^Wrater Cölcstinus blickte
Sinnend aus dem Klosterfenstcr
Nach den grünen Tannenwäldern.
^ach dem blauen Himmelsäther,
dickte nach den sangesfrohen,
leichtbeschwingte». bunten Bög'lein.
So sich durch die Lüfte wiegten.
Und manch' tiefer, schwerer Seufzer
Quoll aus seinem tiefsten Innern.
--Aa. wcr's diesen lockern Zcis'gen
^achzuthun vermöchte", sprach er.
"Die nach einem kalten Sturzbad
Einfach nur die Federn schütteln
^nd dann wieder fröhlich steigen
die unermess'nen Lüste,
Zwitschernd, singend, jnbilirend —
Ja. wer's nachzuthun vermöchte —"
"vorninns vodisLniu, Frater
Cölcstinus! Ei. Potztausend,
welche Blähung des Gemüthes!
Hat der schnöde Kellermeister
^nch den Wein zu stark gewässert?
Qder habt Ihr etwa Zahnweh.
Qaß ich Euch gleich einem Knaben
Aus der Tertia schwärmen höre?"
Also sprach mit breitem Lächeln
Frater Clemens, vollends in die
Zelle des Konfraters tretend.
. „Spottet nicht und dankt's dem Herrgott.
Daß Ihr leichten Sinn's im Stand seid.
Selbst das Schwerste leicht zu nehmen".
War des Bruders kurze Antwort.
„War's nicht immer, konnt's nicht immer!
Hab' sogar einmal was Leichtes
Bitter ernst und schwer genommen —
Will Euch später, wenn Ihr Lust habt.
Gerne mehr davon erzählen.
Aber vorerst nennt den Grund mir,
Weßhalb nie ein fröhlich Lächeln
lieber Eure Lippen gleitet,
Wessentwegen Ihr der Brüder
Heitere Gesellschaft meidet.
Weßhalb überhaupt im Kloster
Ihr die Jugendzeit vertrauert
lind Lamentationen singt?"
Wieder blickte Cölcstinus
Schwärmerisch hinaus zum Fenster
In die ungemcss'ne Ferne.
Seufzte wieder und dann sprach er:
„Ach. mein Leben ist vergiftet.
Und der Freude Jubelklänge
Sind für dieses Herz erstorben.
Seit die Hehre. Unvergess'ne
Eines Andern Weib geworden!"
„Liebe also, unglücksel'ge
Liebe schafft Euch diesen Schuhdruck!
Seid vernünftig! Lernt vergessen!"
„Sie vergessen? Q Confrater!
Wem in Donna Bianca's Augen
Einmal nur zu schau'n vergönnt war.
Der vergißt sie nie und nimmer."
„Donna Bianca hieß die Falsche?
Sagtet Ihr nicht Donna Bianca?
Donna Bianca de Canfaro?"
Die beiden Mönche.
i»
-\ a Handlungen, sowie von allen Postämtern und
Zeitungs-Expeditionen angenommen.
Erscheinen wöchentlich ein Mal.
£201.
Preis des BandeS (26 Nummern) M 6.70. Bei direktem
Bezüge per Kr euzb an d: für Deutschland und Oesterreich tyyyvtT 'YJS
^ 7.50, für die anderen Länder des Weltpostvereins ^8.— XjaaaYII. -c 0
Einzelne Nummer 30^.
(Alle Rechte für sämmtliche Artikel und Illustrationen Vorbehalten.)
^Wrater Cölcstinus blickte
Sinnend aus dem Klosterfenstcr
Nach den grünen Tannenwäldern.
^ach dem blauen Himmelsäther,
dickte nach den sangesfrohen,
leichtbeschwingte». bunten Bög'lein.
So sich durch die Lüfte wiegten.
Und manch' tiefer, schwerer Seufzer
Quoll aus seinem tiefsten Innern.
--Aa. wcr's diesen lockern Zcis'gen
^achzuthun vermöchte", sprach er.
"Die nach einem kalten Sturzbad
Einfach nur die Federn schütteln
^nd dann wieder fröhlich steigen
die unermess'nen Lüste,
Zwitschernd, singend, jnbilirend —
Ja. wer's nachzuthun vermöchte —"
"vorninns vodisLniu, Frater
Cölcstinus! Ei. Potztausend,
welche Blähung des Gemüthes!
Hat der schnöde Kellermeister
^nch den Wein zu stark gewässert?
Qder habt Ihr etwa Zahnweh.
Qaß ich Euch gleich einem Knaben
Aus der Tertia schwärmen höre?"
Also sprach mit breitem Lächeln
Frater Clemens, vollends in die
Zelle des Konfraters tretend.
. „Spottet nicht und dankt's dem Herrgott.
Daß Ihr leichten Sinn's im Stand seid.
Selbst das Schwerste leicht zu nehmen".
War des Bruders kurze Antwort.
„War's nicht immer, konnt's nicht immer!
Hab' sogar einmal was Leichtes
Bitter ernst und schwer genommen —
Will Euch später, wenn Ihr Lust habt.
Gerne mehr davon erzählen.
Aber vorerst nennt den Grund mir,
Weßhalb nie ein fröhlich Lächeln
lieber Eure Lippen gleitet,
Wessentwegen Ihr der Brüder
Heitere Gesellschaft meidet.
Weßhalb überhaupt im Kloster
Ihr die Jugendzeit vertrauert
lind Lamentationen singt?"
Wieder blickte Cölcstinus
Schwärmerisch hinaus zum Fenster
In die ungemcss'ne Ferne.
Seufzte wieder und dann sprach er:
„Ach. mein Leben ist vergiftet.
Und der Freude Jubelklänge
Sind für dieses Herz erstorben.
Seit die Hehre. Unvergess'ne
Eines Andern Weib geworden!"
„Liebe also, unglücksel'ge
Liebe schafft Euch diesen Schuhdruck!
Seid vernünftig! Lernt vergessen!"
„Sie vergessen? Q Confrater!
Wem in Donna Bianca's Augen
Einmal nur zu schau'n vergönnt war.
Der vergißt sie nie und nimmer."
„Donna Bianca hieß die Falsche?
Sagtet Ihr nicht Donna Bianca?
Donna Bianca de Canfaro?"
Die beiden Mönche.
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die beiden Mönche"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 87.1887, Nr. 2201, S. 117
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg