Fliegende Blätter (87.1887 (Nr. 2188-2213))

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Ballqespräch

—1

„Herr Doctor, weßhalb drücken Sie denn stets das eine
Aug' zu, wenn Sie mich ansehen?"

„Meine Gnädigste, wenn ich das andere auch noch zudrückte,
könnte ich Sie ja nicht bewundern!"

Zweifel.

Im Garden beim Leewenwirdhe
Sitz' gern ich in schtiller Ruh',

Und esse ä Budderbemmche
Und dringke ä Debbche dazu.

Die Gellnerin lacht, wann ich gomme,

Füllt 's Debbche mer bis an den Rand
Und schtreicht mer die greeßten Bemmchen
Mit ihrer zierlichen Hand.

D'rum zieht es zum Leewenwirdhe
Allawendlich mächtig mich hin —

Nur weetz ich nich': Dhun es die Bemmchen,

Oder dhut es die Gellnerin? Tonsiü.

Die Poetische Köchin.

Hausfrau: „Anna, wer war der Mann, mit dem Sie gestern
Abend unter der Hausthüre standen?" — Köchin: „Madam, det
war de erste Rose ohne Dornen, die ich fand!"

P y r a m i d a l.

Herr: „Sie haben ja den Kopf verbunden?" — Rittmeister:
„Auf Wetterhorn jewesen! Kopf 'n bischen an's Firmament
jerannt!" _

Gut und besser.

Was ich Gnt's von dir erfahre,
Freut mich sehr.

Was ich Gnt's an dir gewahre,
Freut mich mehr.

Die Hausuhr.

„Ich brauch' keine Uhr in meinem Schlafzimmer; wein
mein Mann heimkommt, lveiß ich's ohnedies, wie ich an der öel
bin! Macht er dabei einen rechten Lärm, dann ist es noch früh,
kommt er freundlich heim und sagt mir gute Nacht, dann ist's sch""
ziemlich spät, — zieht er aber vor'm Zimmer seine Stiefel aus Uw
geht ohne Licht in's Bett, dann weiß ich erst recht, wie viel e-
geschlagen hat!" _

Fatale Nase.

„Wenn's nur Sommer wür' und ich im Freien baden
könnte. Da könnt' ich doch 'mal wieder mein Gesicht ordentlich
waschen, ohne mit der Nas' auf den Waschschüsselboden zu stoßen!

Redaction: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München.
Kgl. Hof-Buchdruckerei von E. Mühlthalcr in München.

Hiezu eine Leilage.