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https://doi.org/10.11588/diglit.24279#0097
Der Stattdirector. 75
trolirte dessen Beschlüsse und Berichte. Viltigte er dieselben,
so wareil sie zngleich von einein Regierungsvertreter gutge-
heißen; ertheilte er dagegen seine Zustinnnung nicht, so konnte
das den Rath nicht hindern, selbstständig seine Antrüge zn
verfolgen. Der Director repräsentirte in erster Linie die
Stadt; an ihn wendet sich der Rath, wenn Conflicte irgend
welcher Art insbesondere auch nüt der Militärbehörde cnt-
stehen. Director Clignet ist ein populärer Mann. Er ver-
trägt sich nnt dem Rathe und nüt der Regierung. Znr
Anerkennung seiner Verdienste nennt inan eine Straße die
Clignetstraße. Nur in einem Falle droht nüt ihin ein
ernstlicher Conflict. Er ist aus langere Zeit verreist. Sein
Sohn und seine Tochter sind allein zn Hause. Da will die
churfürstliche Verwaltung (im I. 1664) den von Director
Clignet eingenominenen Hausplatz nüt einem Stalle bebauen.
Der Sohn widersetzt sich der Ausführnng und als trotzdem
damit vorangegangen wird, rnft er aus:
68t 66la 1a r660iup6N8S pour taut äs Araos 6t ptai8ir,
gus uiou psrs a kait pour 1a vills st pour 80u altssse?
Das schien dem Rathe, dem die Sache sofort hinterbracht
wurde, sehr bedenklich; allein bald daranf kam noch die Vlel-
^ung, daß die Tochter Anna, nachdem man sie darauf auf-
uierksam gemacht, daß der Churfürst den Ban des Stalles
befohlen, ausgerufen habe:
„Was, Churfürst hin, Churfürst her; wir haben den
Platz eingenommen und wollen ibn anch umiuteuir."
Diese Rede schien dem Nathe doch allzu beleidigend für
des Churfürsten Majestüt; er leitete in der That auch einen
Beleidigungsprozeß ein; allein die Sache kam — man ersieht
nicht, ans welchen Gründen — nicht zum Austrage nnd bald
finden wir den Vater Clignet wieder in Function. Derselbe
ist ein Mann von unverkennbarer Energie. Als im Jahre
1665 sich ein Lientenant der bürgerlichen Compagnie gegen
den Capitän Gautier wegen Beschimpsung vor versammelter
Compagnie beschwert nnd der Capitün sich die Ladung durch
trolirte dessen Beschlüsse und Berichte. Viltigte er dieselben,
so wareil sie zngleich von einein Regierungsvertreter gutge-
heißen; ertheilte er dagegen seine Zustinnnung nicht, so konnte
das den Rath nicht hindern, selbstständig seine Antrüge zn
verfolgen. Der Director repräsentirte in erster Linie die
Stadt; an ihn wendet sich der Rath, wenn Conflicte irgend
welcher Art insbesondere auch nüt der Militärbehörde cnt-
stehen. Director Clignet ist ein populärer Mann. Er ver-
trägt sich nnt dem Rathe und nüt der Regierung. Znr
Anerkennung seiner Verdienste nennt inan eine Straße die
Clignetstraße. Nur in einem Falle droht nüt ihin ein
ernstlicher Conflict. Er ist aus langere Zeit verreist. Sein
Sohn und seine Tochter sind allein zn Hause. Da will die
churfürstliche Verwaltung (im I. 1664) den von Director
Clignet eingenominenen Hausplatz nüt einem Stalle bebauen.
Der Sohn widersetzt sich der Ausführnng und als trotzdem
damit vorangegangen wird, rnft er aus:
68t 66la 1a r660iup6N8S pour taut äs Araos 6t ptai8ir,
gus uiou psrs a kait pour 1a vills st pour 80u altssse?
Das schien dem Rathe, dem die Sache sofort hinterbracht
wurde, sehr bedenklich; allein bald daranf kam noch die Vlel-
^ung, daß die Tochter Anna, nachdem man sie darauf auf-
uierksam gemacht, daß der Churfürst den Ban des Stalles
befohlen, ausgerufen habe:
„Was, Churfürst hin, Churfürst her; wir haben den
Platz eingenommen und wollen ibn anch umiuteuir."
Diese Rede schien dem Nathe doch allzu beleidigend für
des Churfürsten Majestüt; er leitete in der That auch einen
Beleidigungsprozeß ein; allein die Sache kam — man ersieht
nicht, ans welchen Gründen — nicht zum Austrage nnd bald
finden wir den Vater Clignet wieder in Function. Derselbe
ist ein Mann von unverkennbarer Energie. Als im Jahre
1665 sich ein Lientenant der bürgerlichen Compagnie gegen
den Capitän Gautier wegen Beschimpsung vor versammelter
Compagnie beschwert nnd der Capitün sich die Ladung durch