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Feder, Heinrich von [Bearb.]
Geschichte der Stadt Mannheim: nach den Quellen (Band 1): XVII. und XVIII. Jahrhundert ; mit 3 Plänen der Stadt Mannheim aus den Jahren 1620, 1633 und 1794 (Belagerung der Rheinschanze), einem Verzeichnisse der Hausbesitzer aus dem Jahr 1663 — Mannheim und Straßburg, 1875

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https://doi.org/10.11588/diglit.24279#0173
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Lapitel VI.

Dic rmnirte Ktatl. — Wannhcim in Kcidctbcrg. — Iie
Hiannhcimcr Kolonicn in Kanau, Weinheim, Ziran'rsurt
nnd Wagdebnrg. — Wen Mannycimb. s!688 —1788).

Die Zerstörung der Stadt war vollendet; ein Act der
unerhörtesten Barbarei war begangen: es blieb 12000 obdach-
losen Menschen keine andere Wahl, als sich nach allen
Hinnnelsgegenden zu zerstreuen, oder ihr Leben in den
schnellsteirs jenseits des Neckars erbanten Hütten zu sristen.
Die Mehrzahl der Bewohner der ruinirten Stadt begab sich
nach Hanan, Frantfurt, Weinheiui, Heidelberg und nach
Magdeburg. Ein anderer Theil suchte in den benachbarten
Dörfern Unterkunft, und nur sehr wenige trenuten sich nicht
von den Ruinen der unglücklichen Stadt. Jhre Anhänglich-
keit an dieselbe ließ sie nicht von der Stelle weichen. Die
Franzosen stauden in Philippsburg; die Vorposten der dentschen
Arinee waren in der Nähe und die 9ieiterei fonragirte nuf den
Mannheiiner Allinenden. Trotzdem blieben sie, alle Gefahren
nicht achtend, auf der Stelle, nnd bald dachte inan selbst
daran, init den Schutthaufen aufzuräuinen, und die Wohn-
häuser wieder aufzurichten. Allein, wie sollte das inöglich sein?
Keine Regieruugs- und keine ordxende Geineindegemalt war
vorhanden; ein Jeder that und nahin, was er Lust hatte.
Das Necht des Krieges waltete noch über dein Gebiet Mann-
heims und in dem Rathe Ludwig XIV. mar es beschlosseu,
die Stadt und Festung so gründlich zu ruiniren, daß sie nicht
wieder im Stande sei, einer andringenden französischen Armee

Die ruimrle
8lall,
 
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