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https://doi.org/10.11588/diglit.24279#0172
150 Proclamation des Churfürste». — Philipp Wilhelm stirbt.
Friedrichsbtlrg verübte, mehr als barbarische uitd grau
same Zerstörung dieser Ort ilt einen solchen Stand
gesetzet lvorden, daß linsere getrene Bürger und Unter-
thanen so sich dorten aufgehalten, Noth gedrungener
Weise davon gehen und sich anderswohin begeben niüsseu,
und dann sothane in der Christenheit ninunermehr erhörte
Procednren und Hostilitäten, wie billig, uns tief zu
Hertzen gehen, als werden ivir aus landesvüterlicher Lieb
und Vorsorg, was zur Wiederaufbauung und Aufuehmen
dieser Statt immer gereichen mag, nach dem löblicheu
Exempel und Voruahmen unserer geliebten Vorfahreu
an der Chnrpfalz nns angelegen sein lassen. Zu welcheiu
Ende wir dann auch durch dieses Patent aller Orten
zu ivisseu thnn wollen, ivie, daß ivir intenionirt, die von
gedachten unsern Herrn Vorfahren an der Chur und
Uns vor diesem gedachter Statt ertheilte und confirmirte
Privilegien, Freiheiten nnd Jnmunitäten nicht alleiu zu
erneuern und bestätigen, sonderu auch ftlbige uoch mit
anderu Gnaden und Freiheiten zn vermehreu und zu
dersetbeu Aufkommen solche heplsame nützliche Verordnung
mit Nüchstem ergehen zn lassen gesinnet, daß sie sich deren
höchlich zn erfrenen, und darob unserer treuen laudes-
väterlicheu Vorsorge zu getrösten haben werden.
Diese tröstlichen Worte veryallten indessen an denTrümmerii
ZNannheims. Es war Niemand .da, der sie höreu kounte.
Das Elend der chnrfürstlichen Länder hinderte den Churfürsten
nicht, im folgendeu Jahre zur Kaiserkrönung Lepolds I. uach
Augsburg mit eiuem Gesolge von 335 Personen und 356Pferdeu
zu reisen. Nach eiuem mehrmouatlichen Aufenthalt dortselbst
Mü. Zbillckm begleitete der Chursürst den Kaiser nach München und Wien,
üirü. woselbst er im 75. Lebensalter nach kurzer Kraukheit am
2. September 1690 starb. Seine Leiche wurde nach Neuburg
gebracht. Jm folgte sein Sohn Johaun Wilhelm Joseph iu
der Regierung uach.
Friedrichsbtlrg verübte, mehr als barbarische uitd grau
same Zerstörung dieser Ort ilt einen solchen Stand
gesetzet lvorden, daß linsere getrene Bürger und Unter-
thanen so sich dorten aufgehalten, Noth gedrungener
Weise davon gehen und sich anderswohin begeben niüsseu,
und dann sothane in der Christenheit ninunermehr erhörte
Procednren und Hostilitäten, wie billig, uns tief zu
Hertzen gehen, als werden ivir aus landesvüterlicher Lieb
und Vorsorg, was zur Wiederaufbauung und Aufuehmen
dieser Statt immer gereichen mag, nach dem löblicheu
Exempel und Voruahmen unserer geliebten Vorfahreu
an der Chnrpfalz nns angelegen sein lassen. Zu welcheiu
Ende wir dann auch durch dieses Patent aller Orten
zu ivisseu thnn wollen, ivie, daß ivir intenionirt, die von
gedachten unsern Herrn Vorfahren an der Chur und
Uns vor diesem gedachter Statt ertheilte und confirmirte
Privilegien, Freiheiten nnd Jnmunitäten nicht alleiu zu
erneuern und bestätigen, sonderu auch ftlbige uoch mit
anderu Gnaden und Freiheiten zn vermehreu und zu
dersetbeu Aufkommen solche heplsame nützliche Verordnung
mit Nüchstem ergehen zn lassen gesinnet, daß sie sich deren
höchlich zn erfrenen, und darob unserer treuen laudes-
väterlicheu Vorsorge zu getrösten haben werden.
Diese tröstlichen Worte veryallten indessen an denTrümmerii
ZNannheims. Es war Niemand .da, der sie höreu kounte.
Das Elend der chnrfürstlichen Länder hinderte den Churfürsten
nicht, im folgendeu Jahre zur Kaiserkrönung Lepolds I. uach
Augsburg mit eiuem Gesolge von 335 Personen und 356Pferdeu
zu reisen. Nach eiuem mehrmouatlichen Aufenthalt dortselbst
Mü. Zbillckm begleitete der Chursürst den Kaiser nach München und Wien,
üirü. woselbst er im 75. Lebensalter nach kurzer Kraukheit am
2. September 1690 starb. Seine Leiche wurde nach Neuburg
gebracht. Jm folgte sein Sohn Johaun Wilhelm Joseph iu
der Regierung uach.