Cisgang und Ueberschwemmung-
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Vesorgung der Negierungsgeschüfte bei der Verlegung der
^esidenz nach Mnnchen bctraut sei". Er wurde im Jahre
H90 in den Grafenstand erhoben. Der Gras von Viregg stand
"ls Staats- nnd geheimer Conferenzminister den Geschäften in
Äiünchen vor.
Die Regentschaft des Grafen von Oberndorff war nicht
^üf Nosen gebettet. Von allen Seiten häuften sich Schwierig-
^llen an. Die Einwohnerschaft hatte sich um den fünften
^heil verringert, die Gewerbe, Handel und Wandel stockten.
^au traf verschiedene Maßregeln, um eine Besserung der
^"ltünde zu erzielen. Namentlich war es der Tabaksbau,
dessen Förderung man bedacht war. Er wurde als ein
"Ees und edles Landcsprodukt" bezeichnet und seine sorgsame
^handlung vorgeschrieben, namentlich sollten die „Geizen"
viehr in den Handel gebracht werden; man suchte die
^ndelsgesellschasten in Schwung zu bringen und eröffnete
Commercialrontc nach Rnßland und Constantinapel. Man
^stattete wieder das Tragen von Gold- und Silberborden,
i"wie von Stickereien und förderte die Entstehung eines Hanf-
^ Uachsmarktes. Znr gleichen Zeit verfiel man aber auch
""s höchst kleinliche Maßregeln. So verbot man den Lurus
^indtaufen, und schrieb deshalb vor, daß dieselben inner-
aiv 24 Stunden vorgenommen werden müssen (1781) und
^bot die Verwendung jedes außerhalb der Pfalz gefertigten
H^gellacks. Den Hofleutcn wurde nntersagt, ohne specielle
rlaubniß nach München zu reisen; die Fortentrichtung des
^"nidziuses wird suspendirt (1790), und der Allmendgenuß
""s diejenigen Bürger bcschrünkt, die eine eigene HauShaltung
Men (1784),
Alle diese Nlaßregeln hatten und konnten keinen erheblichen
^s"lg huben. Zu allem Mißgeschicke gesellten sich die gransigen
^^'^reignisse der Jahre 1783 und 1784. Es existirt ein
F- Denrer, CommissariuS bei der churfürstlichen
^emie der Wissenschaften heranSgegebenes Buch, betitelt:
'"Itündliche Beschreibung der im Jänner und Hornung 1784
Eisgang
>>nä tlekcr-
sltwcmmung.
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Vesorgung der Negierungsgeschüfte bei der Verlegung der
^esidenz nach Mnnchen bctraut sei". Er wurde im Jahre
H90 in den Grafenstand erhoben. Der Gras von Viregg stand
"ls Staats- nnd geheimer Conferenzminister den Geschäften in
Äiünchen vor.
Die Regentschaft des Grafen von Oberndorff war nicht
^üf Nosen gebettet. Von allen Seiten häuften sich Schwierig-
^llen an. Die Einwohnerschaft hatte sich um den fünften
^heil verringert, die Gewerbe, Handel und Wandel stockten.
^au traf verschiedene Maßregeln, um eine Besserung der
^"ltünde zu erzielen. Namentlich war es der Tabaksbau,
dessen Förderung man bedacht war. Er wurde als ein
"Ees und edles Landcsprodukt" bezeichnet und seine sorgsame
^handlung vorgeschrieben, namentlich sollten die „Geizen"
viehr in den Handel gebracht werden; man suchte die
^ndelsgesellschasten in Schwung zu bringen und eröffnete
Commercialrontc nach Rnßland und Constantinapel. Man
^stattete wieder das Tragen von Gold- und Silberborden,
i"wie von Stickereien und förderte die Entstehung eines Hanf-
^ Uachsmarktes. Znr gleichen Zeit verfiel man aber auch
""s höchst kleinliche Maßregeln. So verbot man den Lurus
^indtaufen, und schrieb deshalb vor, daß dieselben inner-
aiv 24 Stunden vorgenommen werden müssen (1781) und
^bot die Verwendung jedes außerhalb der Pfalz gefertigten
H^gellacks. Den Hofleutcn wurde nntersagt, ohne specielle
rlaubniß nach München zu reisen; die Fortentrichtung des
^"nidziuses wird suspendirt (1790), und der Allmendgenuß
""s diejenigen Bürger bcschrünkt, die eine eigene HauShaltung
Men (1784),
Alle diese Nlaßregeln hatten und konnten keinen erheblichen
^s"lg huben. Zu allem Mißgeschicke gesellten sich die gransigen
^^'^reignisse der Jahre 1783 und 1784. Es existirt ein
F- Denrer, CommissariuS bei der churfürstlichen
^emie der Wissenschaften heranSgegebenes Buch, betitelt:
'"Itündliche Beschreibung der im Jänner und Hornung 1784
Eisgang
>>nä tlekcr-
sltwcmmung.