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Feder, Heinrich von [Bearb.]
Geschichte der Stadt Mannheim: nach den Quellen (Band 1): XVII. und XVIII. Jahrhundert ; mit 3 Plänen der Stadt Mannheim aus den Jahren 1620, 1633 und 1794 (Belagerung der Rheinschanze), einem Verzeichnisse der Hausbesitzer aus dem Jahr 1663 — Mannheim und Straßburg, 1875

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https://doi.org/10.11588/diglit.24279#0442
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418

Uebergabe der Rheinschanze.

Jn der Stadt waren durch das Bombardement 69 Hüuser
beschädigt, 3 Cwilpersonen getödtet und 5 uerwundet wordeu-
Die Oesterreicher hatten bei den Kümpfen vor der Rhein-
schanze 3000 Mann, während des Bombardemeuts 82 Mann
und 3 Offtciere verloren. Feldzeugmeister v. Wartensleben
übermittelte dem Stadtrathe unterm 30. Dezember 1794 die
Auerkennung des Reichsfeldmarschalls Herzog Albrecht von
Sachsen-Teschen über das vortreffliche Betragen, Stille
und Ordnung der Bürgerschaft wührend der Belagerung der
Rheinschanze. Der Erlaß lautet wörtlich:

Der Magistrat und die Btirgerschaft von Mannheim,
welche sich so vortrefflich betrugen, in der größten Ruhe
und Zuversicht während dem Bombardement blieben, ver-
dienen kein geringes Lob, sowie die Stille, so in der
Stadt herrschte, der größte Beweis ihrer Ordnung und
Sittlichkeit ist, nnd wünsche ich sehnlichst, daß diesen Ein-
wohnern von der ganzen Armee ein lauter Beifall zuge-
rufen werde, der ihnen zu erkennen gibt, wie sehr sie
sich für das allgemeine Beste verdient gemacht haben.

Ebenso muß ich den Mannheimer Brückenmeistern
(Paul van Seil) nebst meinem Dauke die Gerechtigkeit
widerfahren lassen, daß ihrer Mühe und Geschicklichkeit
zu verdanken sei, die durch die Gewalt des Eises vor
verloren geachtete Platten wieder beigebracht Zu haben,
ohne welche die Hülfte der Artillerie hätte zurück gelassen
werden müssen.

Wir conitatiren dieses, der Armee durch einen Tagesbefehl
bekauut begebene Lob um so mehr, als der Dauk jür jenes
vortreffliche Benehmen der Bürgerschaft, sich noch vor Ablauf
eines Jahres in Gestalt einer Kriegscontribution vou 400,000 st-
kuudgeben sollte, welcheGeneralWurmser derStadt auferlegte-
Der Churfürst richtete unterm 8.Januar1795 ein Condolenz^
schreiben an den Stadtrath und versicherte die Stadt seiner
Theilnahme. Der Stadtrath machte diese Acte der Bürger-
 
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