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verſtändigen Menſchen, durch weihevolle Seelenſtimmungen
ſucht er ſein ganzes Leben zu vergeiſtigen und zu verklären,
er ſucht auch in ſeiner Lebensart das Wohlgefallen der
Menſchen zu gewinnen. In ſeinen Beziehungen zu den
Nebenmenſchen hütet er vor allem ſich vor Unrecht, alſo vor
jeder Schädigung anderer an ihrer Geſundheit, an ihrem
Vermögen und an ihrer Ehre. Seine Herzenseinfalt und
Wahrhaftigkeit tut ſich in ſeinen Worten und Werken dar.
Er hält weit von ſich fern alle Falſchheit, alle Doppel-
züngigkeit, alles kränkende, ehrverletzende Reden. Er bannt
Neid, Mißgunſt aus ſeinem Herzen, läßt bei ſich Zorn, Haß und
Rachegefühle nicht aufkommen, in Sanftmut und Geduld trägt
er die Schwächen anderer, „läßt ſich ſchmähen, ohne wieder-
zuſchmähen, in Beſcheidenheit und Demut verkehrt er mit den
Menſchen und liebt den Frieden über alles“(Talm. b. Joma S6a).
Wahrhaftes Wohlwollen, liebevolle Teilnahme zieht ihn zu
allen Menſchen hin, er hilft gern, wo es not tut, ſelbſt mit den
ſchwerſten Opfern. Seine ſchönſte Lebensaufgabe, ſeine Lebens-
freude ſieht er darin, ſich in den Dienſt edler Beſtrebungen
zu ſtellen, um mit ſeinen beſten Kräften die erhabenen Ziele
der Menſchheit mitzufördern. Wir werden, da wir ſündige
Menſchen ſind, vollkommene Heiligkeit nie erreichen, aber wir
müſſen uns zu ihr immer mehr emporringen, indem wir
fortwährend unſere Geſinnung läutern, an das Gute uns
gewöhnen, und indem wir durch Lernen und Nachdenken
uns das rechte Verſtändnis und ein ſcharfes Urteil für das,
was gut und böſe iſt, aneignen. In 1. Könige 3 wird das
höchſte Ziel gezeichnet, dem wir zuſtreben müſſen. Auf die
Aufforderung Gottes: fordere (das eine, das beglückendſte,
das unentbehrlichſte), was ich dir geben ſoll, antwortet der
Weiſe: ein weiſes und verſtändiges Herz (große
Einſicht vereint mit großer Herzensgüte).
6. Was wir Geiſtiges, Göttliches durch frommes Sinnen
und Tun in uns herausgebildet haben, lebt als ein Un-
ſterbliches fort nach unſerem Tode, wenn unſer
Körper dem Staube verfällt. Von der Unſterblichkeit der
Seele iſt in unſerer Bibel ſoviel geſagt, wie wir davon ver-
verſtändigen Menſchen, durch weihevolle Seelenſtimmungen
ſucht er ſein ganzes Leben zu vergeiſtigen und zu verklären,
er ſucht auch in ſeiner Lebensart das Wohlgefallen der
Menſchen zu gewinnen. In ſeinen Beziehungen zu den
Nebenmenſchen hütet er vor allem ſich vor Unrecht, alſo vor
jeder Schädigung anderer an ihrer Geſundheit, an ihrem
Vermögen und an ihrer Ehre. Seine Herzenseinfalt und
Wahrhaftigkeit tut ſich in ſeinen Worten und Werken dar.
Er hält weit von ſich fern alle Falſchheit, alle Doppel-
züngigkeit, alles kränkende, ehrverletzende Reden. Er bannt
Neid, Mißgunſt aus ſeinem Herzen, läßt bei ſich Zorn, Haß und
Rachegefühle nicht aufkommen, in Sanftmut und Geduld trägt
er die Schwächen anderer, „läßt ſich ſchmähen, ohne wieder-
zuſchmähen, in Beſcheidenheit und Demut verkehrt er mit den
Menſchen und liebt den Frieden über alles“(Talm. b. Joma S6a).
Wahrhaftes Wohlwollen, liebevolle Teilnahme zieht ihn zu
allen Menſchen hin, er hilft gern, wo es not tut, ſelbſt mit den
ſchwerſten Opfern. Seine ſchönſte Lebensaufgabe, ſeine Lebens-
freude ſieht er darin, ſich in den Dienſt edler Beſtrebungen
zu ſtellen, um mit ſeinen beſten Kräften die erhabenen Ziele
der Menſchheit mitzufördern. Wir werden, da wir ſündige
Menſchen ſind, vollkommene Heiligkeit nie erreichen, aber wir
müſſen uns zu ihr immer mehr emporringen, indem wir
fortwährend unſere Geſinnung läutern, an das Gute uns
gewöhnen, und indem wir durch Lernen und Nachdenken
uns das rechte Verſtändnis und ein ſcharfes Urteil für das,
was gut und böſe iſt, aneignen. In 1. Könige 3 wird das
höchſte Ziel gezeichnet, dem wir zuſtreben müſſen. Auf die
Aufforderung Gottes: fordere (das eine, das beglückendſte,
das unentbehrlichſte), was ich dir geben ſoll, antwortet der
Weiſe: ein weiſes und verſtändiges Herz (große
Einſicht vereint mit großer Herzensgüte).
6. Was wir Geiſtiges, Göttliches durch frommes Sinnen
und Tun in uns herausgebildet haben, lebt als ein Un-
ſterbliches fort nach unſerem Tode, wenn unſer
Körper dem Staube verfällt. Von der Unſterblichkeit der
Seele iſt in unſerer Bibel ſoviel geſagt, wie wir davon ver-