ſtehen können und uns zu wiſſen frommt. Der Menſch iſt
im Ebenbilde Gottes erſchaffen, in ihm iſt der Geiſt Gottes,
der Odem des Allmächtigen, der nicht wie das Körperliche,
das dem Geſetze der Natur unterworfen iſt, abſterben kann.
Von Erde iſt der Menſch, und ihm iſt der Odem des Lebens
von Gott eingehaucht (L M. 2, 7). So iſt das Geiſtige im
Menſchen als ein vom Körperlichen Verſchiedenes bezeichnet.
Die Frommen der Bibel ſprechen die feſte Zuverſicht aus,
daß ihre Seele nach dem Tode fortleben werde.
Du wirſt meine Seele nicht der Gruft überlaſſen, du wirſt
deine Frommen nicht Vernichtung ſchauen laſſen, du tuſt mir kund
den Pfad des Lebens, der Freuden Fülle iſt vor deinem Antlitze,
Seligkeit in deiner Rechten ewiglich. Pſ. 16, 10 u. 11. Gott wird
meine Seele aus der Gruft erlöſen, er wird mich zu ſich nehmen.
Pſ. 49, 16. Wen habe ich im Himmel? Und hab' ich dich,
brauche ich niemanden mehr auf Erden. Vergeht auch mein
Herz und Fleiſch, der Hort meines Herzens und mein Teil iſt
Gott ewiglich. Pſ. 03, 25 26. Bei dir ift die Quelle des
Lebens, in deinem Lichte werden wir Licht ſchauen. Pſ. 36, 10.
Gott erlöſet meine Seele, daß ſie nicht in die Gruft fahre,
ſondern Licht ſchaue, daß ſie leuchte im Lichte des Lebens.
6 33, 28 30.
Der Unſterblichkeitsgedanke lebte im Bewußtſein des
iſraelitiſchen Volkes wie auch in dem der anderen geſitteten
Völker. Er ſteht in engſter Beziehung zum Gottes-
gedanken. Gott, der allweiſe Schöpfer, hat nicht die
Fähigkeit und das Streben nach immer höherer geiſtiger
und ſittlicher Vollkommenheit in uns gelegt, damit das alles,
was wir davon hienieden erreicht haben, nach einem kurzen
Erdendaſein für uns verloren gehe. Der Allgütige hat
nicht die opferfreudige Liebe uns in das Herz gepflanzt, um
uns immer enger und inniger mit den Unſrigen zu ver-
binden, damit dies Alles bei unſerem Dahinſcheiden wie ein
leerer Hauch ſei. Und der gerechte Weltenrichter läßt nicht
den Guten wie den Böſen mit dieſem oft von Leid und
ſchwerem Märtyrertum erfüllten Leben das letzte Ende er-
reichen.
In Kohelet und in den Apokryphen iſt im Gegenſatze
zu den Zweifeln, die ſpäter gegen die Unſterblichkeit gehegt
2*
im Ebenbilde Gottes erſchaffen, in ihm iſt der Geiſt Gottes,
der Odem des Allmächtigen, der nicht wie das Körperliche,
das dem Geſetze der Natur unterworfen iſt, abſterben kann.
Von Erde iſt der Menſch, und ihm iſt der Odem des Lebens
von Gott eingehaucht (L M. 2, 7). So iſt das Geiſtige im
Menſchen als ein vom Körperlichen Verſchiedenes bezeichnet.
Die Frommen der Bibel ſprechen die feſte Zuverſicht aus,
daß ihre Seele nach dem Tode fortleben werde.
Du wirſt meine Seele nicht der Gruft überlaſſen, du wirſt
deine Frommen nicht Vernichtung ſchauen laſſen, du tuſt mir kund
den Pfad des Lebens, der Freuden Fülle iſt vor deinem Antlitze,
Seligkeit in deiner Rechten ewiglich. Pſ. 16, 10 u. 11. Gott wird
meine Seele aus der Gruft erlöſen, er wird mich zu ſich nehmen.
Pſ. 49, 16. Wen habe ich im Himmel? Und hab' ich dich,
brauche ich niemanden mehr auf Erden. Vergeht auch mein
Herz und Fleiſch, der Hort meines Herzens und mein Teil iſt
Gott ewiglich. Pſ. 03, 25 26. Bei dir ift die Quelle des
Lebens, in deinem Lichte werden wir Licht ſchauen. Pſ. 36, 10.
Gott erlöſet meine Seele, daß ſie nicht in die Gruft fahre,
ſondern Licht ſchaue, daß ſie leuchte im Lichte des Lebens.
6 33, 28 30.
Der Unſterblichkeitsgedanke lebte im Bewußtſein des
iſraelitiſchen Volkes wie auch in dem der anderen geſitteten
Völker. Er ſteht in engſter Beziehung zum Gottes-
gedanken. Gott, der allweiſe Schöpfer, hat nicht die
Fähigkeit und das Streben nach immer höherer geiſtiger
und ſittlicher Vollkommenheit in uns gelegt, damit das alles,
was wir davon hienieden erreicht haben, nach einem kurzen
Erdendaſein für uns verloren gehe. Der Allgütige hat
nicht die opferfreudige Liebe uns in das Herz gepflanzt, um
uns immer enger und inniger mit den Unſrigen zu ver-
binden, damit dies Alles bei unſerem Dahinſcheiden wie ein
leerer Hauch ſei. Und der gerechte Weltenrichter läßt nicht
den Guten wie den Böſen mit dieſem oft von Leid und
ſchwerem Märtyrertum erfüllten Leben das letzte Ende er-
reichen.
In Kohelet und in den Apokryphen iſt im Gegenſatze
zu den Zweifeln, die ſpäter gegen die Unſterblichkeit gehegt
2*