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uns ſelbſt beſchränken, eingedenk des Schöpfers, des wahren
Herrn über alle Dinge. (Sefer Hachinuch 244.) Wir dürfen
deshalb nichts nutzlos verderben, z. B. keinen tragfähigen Baum
umhauen. 5. M. 20, 19. 20.
Einige unſerer religiöſen Gebräuche haben den Zweck, uns
im Zuſammenhangemitunſerer großen Vergangen-
heit zu erhalten, in welcher in hervorragender Weiſe das
Walten Gottes ſich dartut, wie Schofar, Hütte, Mazzah uſw.
Andere Gebräuche dienen als Bindemittel für die überallhin
zerſtreuten jüdiſchen Gemeinden und für die einzelnen Mit-
glieder derſelben, wie ganz beſonders das Bundeszeichen, das
der Iſraelit an ſeinem Leibe trägt.
Die Gebote ſind Iſrael gegeben, um die Menſchen zu
läutern. Wajikra Rabba c. 13.
Für den aber, der erklärt, es komme nur darauf an, gut
und ſittlich zu ſein, und alle Form ſei bedeutungslos, gilt
das Wort eines modernen Gelehrten: „Das iſt eine Weis-
heit, die es verſteht, die Früchte ohne Schale wachſen zu
laſſen.“
A. Das Gebet.
Das Gebet iſt die Zwieſprache unſerer Seele mit Gott.
Durch nichts nähern wir uns ſo ſehr unſerem Gotte als durch
das andächtige Gebet. Ein Gebet ohne Andacht nennt der
Prophet eine bloße Bewegung der Lippen, unſere Weiſen
nennen es einen Körper ohne Seele. Ob viel oder wenig,
nur ſei dein Herz Gott zugewendet. Gerach. 5b und viele
andere Stellen) Gott verlangt beim Gebete die tiefinnige
Herzensempfindung. (Sanh. 106b) Jakobs Gebet (1. M. 32,
10=-18) iſt für uns muſtergültig. Obwohl er in großer Not
iſt, preiſt er doch zuerſt die Gnade Gottes, die ihm bereits
erwieſen ſei, und dann erſt fleht er um Hilfe. Er denkt
daran, ob er auch ein Recht habe, Gottes Hilfe zu erbeten,
ob der Weg, den er geht, ein Gott wohlgefälliger ſei. Channa
iſt das Vorbild einer frommen Beterin, die den Gram ihres
Herzens vor Gott ausſpricht, ohne daß ihre Stimme gehört
wird. (l. Sam. 1, 10. 13) Die Kraft des Gebetes wird uns
an David gezeigt, von dem es heißt, daß er ſich in dem
uns ſelbſt beſchränken, eingedenk des Schöpfers, des wahren
Herrn über alle Dinge. (Sefer Hachinuch 244.) Wir dürfen
deshalb nichts nutzlos verderben, z. B. keinen tragfähigen Baum
umhauen. 5. M. 20, 19. 20.
Einige unſerer religiöſen Gebräuche haben den Zweck, uns
im Zuſammenhangemitunſerer großen Vergangen-
heit zu erhalten, in welcher in hervorragender Weiſe das
Walten Gottes ſich dartut, wie Schofar, Hütte, Mazzah uſw.
Andere Gebräuche dienen als Bindemittel für die überallhin
zerſtreuten jüdiſchen Gemeinden und für die einzelnen Mit-
glieder derſelben, wie ganz beſonders das Bundeszeichen, das
der Iſraelit an ſeinem Leibe trägt.
Die Gebote ſind Iſrael gegeben, um die Menſchen zu
läutern. Wajikra Rabba c. 13.
Für den aber, der erklärt, es komme nur darauf an, gut
und ſittlich zu ſein, und alle Form ſei bedeutungslos, gilt
das Wort eines modernen Gelehrten: „Das iſt eine Weis-
heit, die es verſteht, die Früchte ohne Schale wachſen zu
laſſen.“
A. Das Gebet.
Das Gebet iſt die Zwieſprache unſerer Seele mit Gott.
Durch nichts nähern wir uns ſo ſehr unſerem Gotte als durch
das andächtige Gebet. Ein Gebet ohne Andacht nennt der
Prophet eine bloße Bewegung der Lippen, unſere Weiſen
nennen es einen Körper ohne Seele. Ob viel oder wenig,
nur ſei dein Herz Gott zugewendet. Gerach. 5b und viele
andere Stellen) Gott verlangt beim Gebete die tiefinnige
Herzensempfindung. (Sanh. 106b) Jakobs Gebet (1. M. 32,
10=-18) iſt für uns muſtergültig. Obwohl er in großer Not
iſt, preiſt er doch zuerſt die Gnade Gottes, die ihm bereits
erwieſen ſei, und dann erſt fleht er um Hilfe. Er denkt
daran, ob er auch ein Recht habe, Gottes Hilfe zu erbeten,
ob der Weg, den er geht, ein Gott wohlgefälliger ſei. Channa
iſt das Vorbild einer frommen Beterin, die den Gram ihres
Herzens vor Gott ausſpricht, ohne daß ihre Stimme gehört
wird. (l. Sam. 1, 10. 13) Die Kraft des Gebetes wird uns
an David gezeigt, von dem es heißt, daß er ſich in dem