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Der Champagne-Kamerad: Feldzeitung der 3. Armee — 4. Kriegsjahrgang.1917-1918

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Hefte 112-115, Februar 1918
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https://doi.org/10.11588/diglit.2799#0333
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4. lrriegsjahr. Nr. 112

S. kebruar IS18

verLhamvaaae Xamerad

Schriktleitung: ksldreitung beim
K. 0. N. L. veutjche keidpolt Nr. ««

keldLeitung der S. Krmee

»srug in der tieimat durch
alle postanstalten und vuchhandlungen

Vrest-Litowsk.

Osten. WaffensriUftand!

„Einen Waffenstillstand wollt Jhr?" fragten
Ungläubige zurück.

,,Za - gewitz," erwiderle prompt der ru'sische
Dolr^ischer. - - h ch s H

Und wieder enigegnete der^Russe: „Ja —
gewiß — fühn uns nur zu Eurem Führer."
Heidi, wie schneU wurden da die sperrenden

und der Türkei sind herbeig^ilt, um mit den be-
vollmächrigien Vertretern der russischen Regierung
über den Frieden zu verhandeln.


ver ivnegssturm rasselt dumpk rns Land,
Vssas soU da 5orge krommen!
vas Schicksal hält uns in der Nand —
Mag 6Iück, mag ^nde kommen.

ln allen Sätteln wiegen wir
vie gleiche Hubeltrcude!
vu junges. gold'ncs Ner2 in mir:
Vergeude dich! v.rgeude!

vas Leben ist ein lust'ger Streit,

Lin Siegen und ein werben
Um neuen Zieg. ist Irunkenheit
Und einmal Zchmerr und Zterben.

Ueit' ru, mein UojZ. und raud're nicht!

vie V^elt ist voiler Leben!

Und wer's nicht kostet, bleibt ein Mcht!
ver lod ist uns ergeben,

vr kind't uns schon wo in der V7elt.

Nur kreudig dreingeschlagen!

Und schlükt nachts alles im öerelt,

V7oII n wir nach Mädchen jagen,

Und küssen wo ein Mund uns blüht!

vie Mädchen geben gerne
vem Ueiter, der im Zattel glüht.

Ihr Uerr beim Zang der Zterne.

llnd braust der letrte, grojZe Mtt,

Von dem kein Vc?iederkommen,

Vssir nehmen die Lrinn'rung mit,
vie soll uns drüben krommen.

Uff,. Jofef Stollreiter.


werden erwachen und stilles Glück wird wieder
in den Menschenherzen wohnen!"

wieder vier Hückiäukerl

getauft.

Jn zmei Trupps sind sie geflohen und aus
zwei verschiedenen Lagern. Erst bei einem hohen
Stabe, mo sie vernommen wurden, trafen sie
zusammen. Zmei Vizefeldmebel und zmei
Unteroffiziere. - "

ist akriver'Uitterosfizier bei einer Minenmerfer-
abteilung. Am 23. Oktober 1917 wurde er in den
Llämpfen bei der Laffau.r-Ecke gefangen genommen,

Höhle eindrangen. Man nahm ihnen ab. mas sie
an Eigentum besatzen. Zuerst die Taschenmesser
und Feldflaschen, dann Uhren, Geld und Wert-
sachen, zuletzt sogar die Trauringe. „Wenn einer
Miene machie, die Sachen nicht herzngeben,
wnrde ihm sofort der Nevolver vor den ^opf

in abgemorfenen Flngschriften rühmten. Erst
am fünften Tage bekamen fie in einem anderen
Lager warmes Essen und Zelte. Dah er es bei
dieier Behandlung nur drei Wochen in der
Gefangenschaft aushielt, ist wohl zu verstehen.
Vom ersten Tage ab hatte er sich vorgenommen,
bci der nächsten Gelegenheit zu entfliehen. Als
er in Vizcfeldmebel Marr einen gleichgesinnten
Lamcraden fand, führte cr seinen Plan aus
und erreichte glncklich sein Ziel.
 
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