DOI Heft:
Hefte 134-137, Juli 1918
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.2799#0669
4. Krlegslahr. Nr. lS4
7. 2ull lSIS
DerLtiampaanetiamcrad
Schriktleitung: keidreitung deim
K. O. K. Z, veutsche keldpost Nr. 46
keldreitung der S. Nrmee
verug in der Neimat durch
alie postanstaiten und Vuchhandlungen
Sie soUen ihn nicht haben —
Den schönen deutschen Rhein. — Nein —
niemals, sagte ich mir, als ich vor wenigen
Tagen der Heimat Ade gesagt hatie und wieder
der Champagne zufuhr. — Wer hat nicht, im
Zuge zwischen Bingerbruck und Koblenz sitzend,
die gleichen Gedanken gehabt? — Wie ruhig
und stolz er dahin flietzt, unser aller Rhsin;-^
leise plätschern seine Wogen an die Ufer, gleich-
sam als grützten sie uns. Schwere tiefbeladene
die Räder der^ooUbesetzten Personendampstr ^es
ilt voller Betrieb wie im Frieden. Alles ist
vom Kriege^unberührt geblttben. prächtig stehen
die deutschen Nachbargaue^ versandt werden.
Alles atmet Wohlstand — man merkt fast nichts
vom Krieg. — Das ist die Heimat, unsere über
vle alte taptere Krgonnen-Vivijion.
Division bis Noyon führte. Jn wochenlanger
emsiger Arbeit hatte sie sich zu ihrer neuen Auf-
gabe geschickt gemacht. Planmätzig war alles
gesteigert — und wie auf dem Ererzierplatz klap^te
QsoosoooovoooovooooovoosovoosoooooL
Z Meinem achtzehnjährigen
Z Vruüer,
8 als er Solüat wurüe.
S
0
1 Tat ist ins Harteste gestahlt und wartet dein.
Z Nun kalt die leichten Zukunststräume abgehackt!
§ Die grohe Not die Jugend fruhe packt
I 2n deinem Herzen, das mutz erzen sein.
o
o Du stagst mich: Wie mir war? —
o Bleib stolz und rein!
o Und nicht zuviel dem Trommler Tod geklagt!
o Die kühnste Tat mit ganzer Seel' gewagt! —
O Du stagst mich: 2st es schön? . . .
o Und bangst vorm Nein,
o
Z Das ich dir aber, ohne mttleidvoN zu lügen,
Z Nimmer zu sagen brauche! Ja! «nd dreimal ja!
Z Es ist siegschön, im Sturme vor zu fliegen,
o
o
(Bei der Nachrichten-Truppe.)
„Le Journal" vom 25. 5. 1918 zitiert aus
„Le Petlt Bleu" (M. Alfred Oulman): Die
in grotzer Zahl versammelten d^tschen Di-
Mauer! Z ch ch
Gemeinsam mit anderen eingesehten Divisionen
hat die „alte tapfere Argonnen-Division" — so
Fr^kreich wieder einmal Veranlassung nmh dem
Vorbild Clemenceau „entzückt" zu sein. Oder
dämmert's jetzt endlich auch drüben? Wahrlich
— Zeit ist's! War doch dieser zweite Schlag
„kriegsmüder, erschöpfter" deutscher Truppen nicht
O DenFeind.vondemunsschmutz'geSchmachgeschah, o
o Berwirrt zu werfen und ins Knie zu biegen-o
o Denn eine heil'ge Macht bleibt unser deutsch Hurra l o
Truppenführer in die Ausgangsstellen eingeführt,
Zeiten für Beginn und Fortgang des Artillerie-
feuers angesetzt. Jeder kennt seine Aufgabe. 2n
der Nacht vom 26. zum 27. bezieht alles seinen
Posten. Mitternacht! Noch ist Kampfruhe über-
all. Vereinzelte Schüsse hier und da sind nichts
sicher ist die Stimmung; an ein Mitzlingen denkt
niemand. Jn Gegend Pancy-Chamouille steht
die Argonnen-Dioision bereit zum Schlagen,
siegessicher-2 Uhr: Bricht die^H^lle los^?
die Artillerie legt die erste Feuerwalze'weiter
vor — der Sturm bricht los! Jst da noch
Widerstand? Um 6 Uhr stüh ist der Chemin
des Dames erreicht und im unaufhaltsamen Lauf
überschritten. Den Sturmlinien zu folgen ist
schroer, fast unmöglich — und doch muh die
wärts darf ja nicht fehlen. Station im Granat-
loch: Hier Brigade — und Meldung folgt auf
Meldung! Aber oorwärts. es gibt kein Halten!
Kanal wird um lO UHr vormittags überschritten
— die Aisne bald darauf. — Jst da noch Wider-
stand? Die Ueberraschung des Gegners ist ge-
Heeresleitung, di/die ^Vorbereitung traf/für die
Truppe. die in straffer Disziplin und alter Treue
die Befehle ausführte. Und welch ein Erfolg
der Ueberraschungskunst: da steht ein Geschütz,
noch bedeckt mit dem Schutztuch, dort sogar ein
Zeit war geblieben, ^die wenigen Habseligkeiten
des Feldsoldaten zu packen. — Und der Verfolger
darf sich die Zeit nicht nehmen, sinnend den an-
grotze Strahe Soissons-Reims erreicht, d. h.
rund 22 km Luftlinie durchschritten — ein Sieges-
lauf wie er kaum zu erwarten war. Trotzdem:
durch Mannschaften^oird das Gerät vorgeschafft:
Kabelleituvg und Apparate. Wo die Kommando-
stelle ein kurzes Halt macht, muh der Fernsprecher
benutzt werden können. Er ist zur Stelle! Ost
wenige 100 m hinter der Jnfanterie läuft die
Bauspitze! Jst das gesteckte Ziel erreicht, Station
eingerichtet — sofort baut der nächste Trupp
voran! Weder Offizier noch Mannschaft kennt
Erschöpfung. Und der Marsch allein durch das
granatzerwühlte, sumpsteiche, fluhdurchzogene
Gelände ist Anstrengung genug. Wie im gut
eingespielten Räderwerk greift ein Trupp die
Arbeit des anderen auf, setzt sie fort — auf der
7. 2ull lSIS
DerLtiampaanetiamcrad
Schriktleitung: keidreitung deim
K. O. K. Z, veutsche keldpost Nr. 46
keldreitung der S. Nrmee
verug in der Neimat durch
alie postanstaiten und Vuchhandlungen
Sie soUen ihn nicht haben —
Den schönen deutschen Rhein. — Nein —
niemals, sagte ich mir, als ich vor wenigen
Tagen der Heimat Ade gesagt hatie und wieder
der Champagne zufuhr. — Wer hat nicht, im
Zuge zwischen Bingerbruck und Koblenz sitzend,
die gleichen Gedanken gehabt? — Wie ruhig
und stolz er dahin flietzt, unser aller Rhsin;-^
leise plätschern seine Wogen an die Ufer, gleich-
sam als grützten sie uns. Schwere tiefbeladene
die Räder der^ooUbesetzten Personendampstr ^es
ilt voller Betrieb wie im Frieden. Alles ist
vom Kriege^unberührt geblttben. prächtig stehen
die deutschen Nachbargaue^ versandt werden.
Alles atmet Wohlstand — man merkt fast nichts
vom Krieg. — Das ist die Heimat, unsere über
vle alte taptere Krgonnen-Vivijion.
Division bis Noyon führte. Jn wochenlanger
emsiger Arbeit hatte sie sich zu ihrer neuen Auf-
gabe geschickt gemacht. Planmätzig war alles
gesteigert — und wie auf dem Ererzierplatz klap^te
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Z Meinem achtzehnjährigen
Z Vruüer,
8 als er Solüat wurüe.
S
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1 Tat ist ins Harteste gestahlt und wartet dein.
Z Nun kalt die leichten Zukunststräume abgehackt!
§ Die grohe Not die Jugend fruhe packt
I 2n deinem Herzen, das mutz erzen sein.
o
o Du stagst mich: Wie mir war? —
o Bleib stolz und rein!
o Und nicht zuviel dem Trommler Tod geklagt!
o Die kühnste Tat mit ganzer Seel' gewagt! —
O Du stagst mich: 2st es schön? . . .
o Und bangst vorm Nein,
o
Z Das ich dir aber, ohne mttleidvoN zu lügen,
Z Nimmer zu sagen brauche! Ja! «nd dreimal ja!
Z Es ist siegschön, im Sturme vor zu fliegen,
o
o
(Bei der Nachrichten-Truppe.)
„Le Journal" vom 25. 5. 1918 zitiert aus
„Le Petlt Bleu" (M. Alfred Oulman): Die
in grotzer Zahl versammelten d^tschen Di-
Mauer! Z ch ch
Gemeinsam mit anderen eingesehten Divisionen
hat die „alte tapfere Argonnen-Division" — so
Fr^kreich wieder einmal Veranlassung nmh dem
Vorbild Clemenceau „entzückt" zu sein. Oder
dämmert's jetzt endlich auch drüben? Wahrlich
— Zeit ist's! War doch dieser zweite Schlag
„kriegsmüder, erschöpfter" deutscher Truppen nicht
O DenFeind.vondemunsschmutz'geSchmachgeschah, o
o Berwirrt zu werfen und ins Knie zu biegen-o
o Denn eine heil'ge Macht bleibt unser deutsch Hurra l o
Truppenführer in die Ausgangsstellen eingeführt,
Zeiten für Beginn und Fortgang des Artillerie-
feuers angesetzt. Jeder kennt seine Aufgabe. 2n
der Nacht vom 26. zum 27. bezieht alles seinen
Posten. Mitternacht! Noch ist Kampfruhe über-
all. Vereinzelte Schüsse hier und da sind nichts
sicher ist die Stimmung; an ein Mitzlingen denkt
niemand. Jn Gegend Pancy-Chamouille steht
die Argonnen-Dioision bereit zum Schlagen,
siegessicher-2 Uhr: Bricht die^H^lle los^?
die Artillerie legt die erste Feuerwalze'weiter
vor — der Sturm bricht los! Jst da noch
Widerstand? Um 6 Uhr stüh ist der Chemin
des Dames erreicht und im unaufhaltsamen Lauf
überschritten. Den Sturmlinien zu folgen ist
schroer, fast unmöglich — und doch muh die
wärts darf ja nicht fehlen. Station im Granat-
loch: Hier Brigade — und Meldung folgt auf
Meldung! Aber oorwärts. es gibt kein Halten!
Kanal wird um lO UHr vormittags überschritten
— die Aisne bald darauf. — Jst da noch Wider-
stand? Die Ueberraschung des Gegners ist ge-
Heeresleitung, di/die ^Vorbereitung traf/für die
Truppe. die in straffer Disziplin und alter Treue
die Befehle ausführte. Und welch ein Erfolg
der Ueberraschungskunst: da steht ein Geschütz,
noch bedeckt mit dem Schutztuch, dort sogar ein
Zeit war geblieben, ^die wenigen Habseligkeiten
des Feldsoldaten zu packen. — Und der Verfolger
darf sich die Zeit nicht nehmen, sinnend den an-
grotze Strahe Soissons-Reims erreicht, d. h.
rund 22 km Luftlinie durchschritten — ein Sieges-
lauf wie er kaum zu erwarten war. Trotzdem:
durch Mannschaften^oird das Gerät vorgeschafft:
Kabelleituvg und Apparate. Wo die Kommando-
stelle ein kurzes Halt macht, muh der Fernsprecher
benutzt werden können. Er ist zur Stelle! Ost
wenige 100 m hinter der Jnfanterie läuft die
Bauspitze! Jst das gesteckte Ziel erreicht, Station
eingerichtet — sofort baut der nächste Trupp
voran! Weder Offizier noch Mannschaft kennt
Erschöpfung. Und der Marsch allein durch das
granatzerwühlte, sumpsteiche, fluhdurchzogene
Gelände ist Anstrengung genug. Wie im gut
eingespielten Räderwerk greift ein Trupp die
Arbeit des anderen auf, setzt sie fort — auf der