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vas dsutsche wesen in der Melt.

Fast scheint es eine Jronie der Zeiten, daß
Deutschiand gegen seinen westlichen Gegner das
Schwert zog, mit dem es in all den vielen
Jahren liebäugelte. Liegt es daran, daß der
Deutsche in die Psychologie der anderen Völker
noch nicht eingedrungen, die Art und den Kern
fremden Wesens noch nicht erfaßte, oder in dem
Bestreben, möglichst in Eintracht mit den Nach-
barn zu leben? Ein Rückblick würde uns zeigen,
daß gerade die französische Nation, welcher wir
in fast überschwanglicher Weise huldigten, von
fanatischen Wiederoergeltungsgedanken beseelt
war. Seit Friedrich dem Großen war es Sitte
und Gewohnheit, französisch zu sprechen, über-
tönte der Klang und der Reiz französtscher
Allüren die deutsche Wesensart und gerade mit
der romanischen Rasse verbindet uns sehr wenig,
dem Temperament, wie dem Charaner nach.
Die leicht empfangliche, dem Augenblick huldi-
gende Denkart, die mehr spontane Gefühlswelt
steht im starken Gegensatz zu der schweren,
herben, bedachtsamen deutschen Gesinnungswelt.
Grüblerisch, tiefsinnig in Kunst und Wissenschaft,
organisatorisch besähigt als Kaufmann, steht der
Deutsche der mehr materialistischen Weltan«
schauung des Franzosen gegenüber. Betrachten
wir einmal die Erzeugnisse französischer Kunst.
Da bemerken wir einen Oberflächenreiz der
technischen Behandlung, einen eminenten Schwung
in der lebendigen Behandlung der Dinge. Jn
der Malerei durch die reiche Farbenpracht, in
derDichtung durch melodiöse Versstellung erringt
der Franzose Bewunderung beim Ausland. Jn
der französtschen Musik kommt letzten Endes die
schmiegsame, espritvolle Art der Rasse ganz zum
Vorschein. — Was ist nun der Gehalt der
deutschen Kunst? Eine innige Durchdringung
des Stoffes, eine bis auf den Grund gehende
Vergeistigung, die an den letzten Fragen des
Daseins teilnimmt. Holen wir von Dürer, vom
14. Jahrhundert aus, kommen dann zu Böcklin
und langen bei Klinger und Thoma an, so ist
die^ Quintessenz im allgemeinen da. Ereifen wir

Dichter, fo finden wir bei ihnen das Beste, was
über die Welt und die Menscken zu sagen ist.
Nennen wir dann Kant und Schopenhauer, um

finden, so erkannte das Ausland richtig, daß^wir
das Volk der Denker und Dichter sind. — Und
nun die deutsche Musik, welche Fülle von Genies.

i an sich wunschlos und glücklich, an den ästhetischen i
Erzeugnissen sich erfreut und teilnimmt! Und
I was ist denn die Kunst? — Ein göttliches I

vor öem /lngriff.


ist sicher wünschenswert und so wird der lang-
jährige Aufenthalt in fremden Ländern viel für

Dafür sind sie aber glänzend unterrichtet über
ausländische Produkte! Das Wiflen an sich ist
zu achten, aber es hat nur dann Wert, wenn

sti ist doch der^ Mensch, der eben diese Ein-
richtungen schuf, das Höchste in ihm. Das

'v" ' !-'''

um der Mensch der ^g^oße^Vermittler/nicht die
Maschinerie seiner geschaffenen Einrichtungen!



exvu.

Geh. Hoftat vr. Wilh! Stieda ^ ^

und seine Bedeutung für Deutschland.

Liebe Landsleute!

^ Ani I^Jrmi ^915 ist Mi^a^u in^Ku^land
 
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