Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Deutsche Kriegszeitung — 1917

DOI Heft:
Hefte 9-12, März 1917
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.2829#0065
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext

JllirftrLerte Woek>en ÄtuKyabe
Serliner Soknl-Anzeiyer

6us grotzer Zeit.

von einem alten preuftjschen Gffizier.

cxxxiv.

Weileres Abklopsen der Aronten.

^ rößere Kriegsereiguisse sehlten auch
in der vorigen Woche, und wenn
dies auch begreisticherweise dem Wetter
;uzuschreiben ist, so haben wir den
hauptgrund dafiir doch wohl darin zu
suchen, daß alle Teile sich auf die im
Ftühjahr zu erwartenden großen Kämpfe
vorbereiten.

Auf dem wesllichen kriegsschauplatz

ging es verhältnismähig noch am leb-
haftesten zu, wenngleich unsichtiges
Wetter die Kampfhandlungen selten über
^lrtillerie- und Vorfcldläntpfe hinaus-
tommen lieh. Wie wenig die Engländer
bei diesen Kämp'sen, in die sie seit Beginn
des Lahres beträchtliche Trupp'enmafsen
emfetzten, erreichten, geht daraus hervor,
daß fie sich lediglich an der Ancre des Ge-
winnes eines Geländestückes rühmen
lonnten, das von uns geräumt worden
war.

An cinem einzigen Tage entrissen die
Deutschen durch ihren Vorstoß auf Hvhe

Lseöe/r er.5<7/?r'e/r

rrr 1/ er/sr? /4rr§r?L/ Lc/rer/ (V. /rr. /). /V.


185 südlich Ripoiu dem Feinde mehr als
ein halb so großes Geländestück von
großem militärischen Wert. Der Feind
durfte b e s e tz e n, und wir e r st ü r m-
t e n. Auf wessen Seite da der Erfolg

war, das dürfte man auch in England
erkennen.

Unsere Berichtswoche begann am
20. Februar mit trübem Wetter und
Regen. Die Kampstätigkeit war dement-
sprechend eine inäßige. — Die Erkun-
dungsvorstoße der Engländer südöstlich
von Vpern und beiderseits das Kanals
von La Bassoe schlugen fehl. — Es zeigte
sich hier wieder einmal, daß die Eng-
lünder sich häufig den Mut zu ihren Vor-

stößen aus der Whiskyflasche holen, denn
gefangene englische Soldaten waren
wegen völliger Trunkenheit nicht ver-
nehmringsfühig. — An der Ancre war
j es ruhiger geworden, aber auf altem

Kampfesgrund, westlich Flirey, brachen
die Franzosen aus der Deckung des Re-
vieres-Waldes zu ernsteren Angriffen
vor. Diese Teilvorstöße scheiterten sofort,
und nur an einer Stelle, an der Bahn
Thiaucourt-Bernecourt, wurde es erfor-
derlich, durch Gegenstoß in den Graben
eingedrungene kleinere Abteilungen
wieder hinauszuwersen.

Aus einer nachträglichen Meldung
ging übrigens hervor, daß bei dem in

unserer letzten Nummer erwähnten E»
folge bei Le Transloy 2 Offiziere und
36 Engländer gefangen und 5 Ma-
schinengewehre erbeutet wurden.

Lnglische Erkundungsvorstötze bei
Armentieres

hatten am 21. Februar, trotz der Energie,
mit der sie unternommen werden, wenig
Glück. Schon in den srühen Morgen-
stunden erkannte man aus dem sehr leb-
hasten Artillerieseuer des Feindes, daß
dieser ernstere Absichten habe. Nach
gründlicher Feuervorbereitung brach so-
dann ein englisches Bataillon, unterstützt
von Maschinengewehren, vor. Man ließ
den Angreifer bis zum zweiten Graben
vor, faßte ihn sodann von vorn und auf
beiden Flanken und marf ihn im chand-
aemenae wieder hinaus. — Der Feind
lieh 200 Tote in den Gräben zurück und
verlor 39 Gefangene. — An demselben
Tage schlugen feindliche Erkunduugsvor-
stöße südwestlich von Warneton, südlich
des La-Basstze-Kanals und zwischen
Ancre und Somnre fehl.

Der 22. Februar war ein Regen- und
Nebeltag, und dementsprechend ruhig.
An Gefechten von Erkundungsabteilun-
gen, die uns mehrere Gefaugene ein-
brachten, sehlte es allerdiugs auch an ihm
nicht, denn das Abklopfen der gegensei-
tigen Stellungen nimmt eben seinen
Fortgang. — Einzelne Punkte an der
Artois- und Somme-Frout, auch zwischen
Maas und Mosel, waren der Schauplatz
dieser kleineren Unternehmungen.

Ernske franzöfische Wiedereroberungs-
versuche auf „Höhe 185"

bildeten das Hauptereignis des 23. Fe-
bruar. — Die Franzosen hatten zwar
versichert, daß die ihnen entrissene Höhe
lediglich ein vorspringender Winkel ge-
wesen sei uud deshalb als eutbehrlich
betrachtet werdeu könne, aber das war
eine Lüge, mit der die lieben Parifer
beruhigt werden sollten.

Man war denn auch deutscherseits
wohl kaum erstaunt darüber, daß der
Feind zum Gegenangriff auf uusere
neuen Stellungen überging. Am 23. Fe-
bruar früh schoh chch seine Artillerie auf
die Stelluugen eiu. Nachmittags stei-
gerte sich dieses Feuer, wurde zwischen
5 und 6 Uhr abeuds zum Trommelfeuer,
und dann brach die seiudliche Jnfauterie
zuin Angriff vor. Aber nus deu Gräben
schlug dem Angreifer ein wüteudes Ge-

ver Gberkonimancliereuäe cter veutschen büctarmee
Grcis Felix v. vothmec,
beging sein ZOjähriges Militärjubiicium im §elcie.
 
Annotationen