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Deutsche Kriegszeitung — 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.3215#0104
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Nummer 1Z

Eine solche bewußte Verleurndung und
schändliche Lüge, ein solches Verhetzen
eines arbeitsamen, nur seinen gesunden
Lebensinstinkten nachgehendM Volkesist
in der Weltgeschichte noch nicht üage-
wesen und wird auf die Urheber zurück-
sallen.

Wenn den Engländern auch ein zeit-
rveiser Triumph beschieden sein sollte,
eine solche willkürliche, wnste Vergewal-
tigung der Wahr-
heit und der Mo-
rah die doch auch D f
nur eine Quint- M?
essenz der natür- D s
lichen Lebensfor- W l
derungen darst-ellt, W i
eine solche hem- M;
mungslose Ver- M ;
neinung von Ge- W z
setz undRecht muß W s
durch die leben- M
dige starke Logik W
der Naturgesetze M
bis ins tausendste W;

Glied sich rächen. M s
Wenn eine de- M
st-ehende Macht zu W
ihrer Erhaltung M
bedars, daß alle W i
im Lause des M s
Menschheitswachs- M;
iums errungenen W;

Kulturwerke ver- W^
leugnet, verlacht M;
und zerbrochen W;
werden, dannsteht M;
es schlimm um W?
diese Nation, dann W;
trägt jeder einzel- M;
ne dieser Nation M ^
den Keim der Ver- M;
seuchung in sich. M;
die den Zusam- W j
menbruch des eng- M;
lischen Weltreiches W s
in absehbarer Z-eit M r

zur Folge haben M l__

muß. E

Denn nicht der

Schlaue und Gerissene wird
und herrschen, sondern d«r
Starke und Gemchte. Und
ist der Schlaue der Feind des Stark-en.
Und darum ist England der Gegner
Deutschlands. Und davum ist dieser
Kri-eg, wie er auch enden mag, nur der
Anfang des Ringens zweier gegensätz-
licher Weltanschauungen, die deutsches
Wesen und englische Gemeinheit gegen-
überstellen. Und darum mnßte ich nach
chause, und wenn ich darüber zugrunde
.gehen sollte.

An einem der nächsten Tage besuchte

ich den Obersekretär im bloms Otkies.
Ohne langes Warten erhielt ich Eintritt
zu diesem cherrn und wurde höslich aber
sachlich um den Zweck meines Besuches
gefragt. Äch erwiderte, daß es sich um
eine Abreiseerlaubnis handelte, daß ich
auf der am 15. Februar seg-elnden
„Zeelandia" nach Südamerika fahren
wollte und um diesbezügliche Erlaubnis
bäte. Der Beamte fragte, ob denn um

bleibe, als die Reiseerlaubnis sür die
„Zeelandia" fertig zu machen. Jch
kicherte innerlich, denn alle drei Tage
ging ein englischer Dampser, während
die cholländer nur zweimal im Monat
fahren. Die Hauptsache war ekledigt.
Wir unterhielten uns noch des längeren
über die überstandene Gefangenenzeit,
und ich hütete mich, meine wahre Mei-
nung zu bekennen. Jch erwähnte aber

Vo WächftDernVermSsen

rp-srr» Drr so mtt DLnsesztrro

nnitesft;


zu große Belastung des Beamteneides
geschehen kann. Jn meinem Falle der
Not kam mir diese Kenntnis zu Paß,
nnd rücksichtslos habe ich Liese typische
englische Schwäche ausgenutzt. Jch hätte
noch ganz andere Dinge getan als das
bißchen Bestechung, um meine Absicht
durchzusetzen.

Nach mancher Uberlegung hatte ich
daraus verzichtet, meine Reise nach
cholland durch-
W zusetzen, sondern
M mich darauf b-e-
^ schränkt, miteinem
M neutralen Schiss
W sahren zu dürfen.
AD Um viel zu errei-
M chen, durste ich
W nicht alles — in
j M di-esem Falle den

- M Glauben, daß ich
Z M wrrklich nach Ar-
k M gentini-en zurück
s M wollte — auss

- W Spiel setzen. Lie-
s M ber nahm ich mit
j M weniger vorlieb,

- M um nicht meine
! W Pläne ernstlich zu
; W gesährden. Auch



; M srieden. Es mußts

so war ich sehr zu-

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im ersieu^rchr in lO^shrm

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Z W

- M sonderbarzugehen,
j M wenn ichvoneinem
! M neutralen Schisf

- M nicht in Spanien
! W von Bord g-ehen
! ^ konnte. Wollt-en

es aber die Um-
stände und mein

Varrrrn-Zeichne Krressanleihs

öre ftchevfte ftÄpttoktSLuttoge Vee rvett!

dauern
in sich
immer

diese Zeit kein englischer Dampf-er ginge,
innd als ich Ungewißheit über diesen
Punkt vorgab, telephonierte er sogleich
an das Schiffahrtsbureau der Royal
Mail. Jch zückte schnell eine bereit-
-gehaltene Fünfpfundnote und legte sie,
eng wie einen Fidibus gefaltet, auf den
Schreibtisch. Ohne das Geld irgendwis
zu beachten, fragte der Engländer ins
Telephon hinein, wann die nächsten Ab-
fahrten nach Südamerika stattsänden.
Er nickte zu der im Telephon erhaltenen
Auskunft und wandte sich mir zu mit
den Worten, dah nichts anderes übrig

dte Möglichkeit, während der Reise von
den Franzosen aufgegriffen zu werden.
Mein Obersekretär destätigte diese Be-
sorgnis, und am nächsten Tage erhielt
ich mit seiner Hilfe eine Bescheinigung
des Unterstaatssekretärs selbst, wönach
ich von den Engländern entlassen sei und
nach Argentinien znrückführe. Dieses
Dokument kostete mich fünf Pfund, die
der Bureauvorsteher in die Tasche steckte.
Während meiner jahrzehntelangen Be-
kanntschast mit Engländern aller Kreise
ist es mir aufgefallen, wie gerne sich
jeder Vorteile verschafft, wenn es ohne

Iß,

! M persönliches Pech,
! W daß ich bis nach
s M Südamerika sah-

- W ren mußte, so
^ M würde ich mit
; W meiner jetzigen

- W großen Erfahrung
r M mir schon zurück

über den Ozean
und weiter nach
Deutschland helfen. Schweren Herzens
hatte ich mir eine Fahrkarte zweiter
Klasse dis Buenos Aires gelöst und drei-
undsechzig Pfund dafür bezahlt, also um
die Hälfte mehr als im Frieden für die
erste Klasse.

Während meiner häufigen Gänge nach
dem Hom6 Okkieo degegnete ich mehr-
mals dem Militärdiktator Kitchener. Die
hohe, hagere Soldatengestalt mit dem
eisgrauen Haar und den ftarren, kühlen
Augen unter buschigen Brauen im har-
ten Gesicht werde ich nie vergessen.

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3m 19.ll. 20 .^pru 1918-
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Schwerchörige

Herr F. 5t. in N. schreibt:

„Ich war von Iugend auf ohren-
leidend. Als tch vier Wochen Ihren
Apparat irug, besserte sich mein Gehör
und ich bin seit Iahresfrist roieder im

Vei Schwerhörigkeit

Natürl Gr istA.plobn-r'sges.gesch Hör>
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Druck und Verlag von August Scheri G.m.b.H.. Berlin SV/, Zimmerstr. 36—41. — Verantwortltch für di« Redattion: Ludwig Rhein, Berlin. für den Anzeigenteil: A. Pieniak, Berlin.
 
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