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Deutsche Kriegszeitung — 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.3215#0208
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8

Nummer 26

Mlt dem Lauf auf uns gerichtet, so daß
'wir keinen Augenblick vor >dem törichten
Gebaren d-er Burschen sicher waren. Jhre
Gespräche durchzog wie -ein roter Faden
der Stolz der Bolschewiki, Weltreformer ^
zu sein. Sie freuten fich wie Kinder über >
eine unerwartete Gabe. Daneben aber j

besprachen sie eingehend den vermutlichsn
Gewinn, der an ihren Waren zu v-erdie-
nen sei, und ergingen sich in schwindeln-
den Zahlen und echt russischen Träume-
reien, was sie mit dem Gelde all-es tun
wollten.

Bald sollte ich aber sehen, daß die Zah-

len, mit denen die jungen Burschen um
sich warfen, nicht allzusehr übertrieben
waren, denn tatsächlich wurden bei jedem
Halt und besonders inMoskau dieWagen
gestürmt und die Herren Genossen gebe-
ten, das Getreide keinem anderen zu ver-
kaufen als einem ganz bestimmten Auf-

käufer, der ihnen jeden Preis zahlte.
Diese Aufkäufer standen bei jedem Zug
bereit und rissen die Ware an fich, unbe-
kümmert um den geforderten Preis. Geld
spielte keine Rolle mehr, denn Moskarr
hungerte, und wer leben wollte, mußtg
zahlen. lFortsetzuns folgt.1

j verösfenllichungen 6er „Freien vereinigung veutscher kriegsteilnehmer" i

tUNMNlU!!UIIINUIIH!NIIlUIIIIII!IIN!III!IIII!IIIIII!NIIIlNII!I!IIlIIIHU!I!IIIIMIIIUIIIIIIIM>M>!INI!!!IIIIIII!I!>!U>IINI>IIIII!UIIN>!U (btzfllbäliöiteftel l)erl1n 2 69. föolenbeflle 9 0N!IUNUUNUUUlNUUNNIMM>>UNUNMUU>UUUMIMM!WIMMNMMMUIUIMNMMUNUUMNIMMNUUUUMM!IMWÄ

Theoretischer llnterricht an cler lanllwirtschchtl. vureaubearntenschule zu llönigsberg(N-M.). Lanäwictschaftlicher Zommerlehrgang für kciegsteilnehmer in perlebecg.

Aus der Tätigkeit der Verufsberater.

Täglich kommen Kameraden aus den La-
zaretten und Sammelstellen zu den Berufs-
beratern, um mit ihnen über ihre Zukunft
zu beratschlagen. Es soll festgestellt werden,
ob sie ihren alten Beruf fürderhin weiter aus-
üben können, oder ob sie gezwungen sind, um-
zulernen.

Da kommt ein Kellner, der infolge Nerven-
schocks am ganzen Leibe zittert, ein Friseur,
dem ein Arm abgeschosfen worden ist, ein
Bureaubote, dem ein Fuß fehlt, ein Metall-
arbeiter mit nur einer chand, ganz abgesehen
von den Blinden und zahlreichen Lungen-
kranken, oder den Armsten, dle beide Füße
oder Arme verloren haben, ganzseitig Ge-
lähmte, Nierenkranke usw.

Fast verzweifelt kommen sie zum Berufs-
berater, ein hoffnungsloses Leben vor Augen.

Jm Laufe der Beratung jedoch werden die
Augen klarer, der mißmutige, oft scheue Blick
wird freier.

Es wird hin und her überlegt, ob der alte
Berus beibehalten werden kann oder nicht.
Bleibt der Krieger bei seiner früheren Tätig-
Leit, so ist durch die Fürsorgestellen schnell
eine passende Stellung beschafft. Schwieriger
liegt es, wenn der Kriegsteilnehmer einen
Berufswechfel vornehmen muß. Aber auch
hier liegen Lurch die Länge der Kriegszeit
reiche Erfahrungen vor, fo daß den Kame-
raden die verschiedensten Vorschläge gemacht
werden können. Viele Be'inverleßte erlernen
ein Handwerk bei fißender Tätigkeit, oder
üben Schnellschrift, Schreibmaschine, Buch-
führung ufw.

Unsere Vilder zeigen Kameraden, die teils
bereits entlassen, teils zwecks Ausbildung vom
Truppenteil beurlaubt worden sind.

Das eine Gruppenbild führt uns Kriegs-
teilnehmer vor Augen, die nach kurzer oder
längerer praktischer Arbeit auf dem Lande
in einer landwirtschaftlichen Schule eingeschult
worden sind, um theoretischen landwirtschaft-
lichen Unterricht zu genießen. So sind wohl
fn allen Provinzen und Bundesstaaten Kurse
eingerichtet, durch die Kriegsteilnehmer in
einem halben Jahre zu Hofaufsehern, Ver-
waltern usw. und in einem Jahre zu Jnspek-
toren ausgebildet werden können.

Der Unterricht ist für Kriegsbeschädigte
Meistens unentgeltlich. Etwaige Zuschüsse für
Unterkunft und Verpflegung trägt die zu-
ständige Provinz oder die Fürsorgestelle.

Ar. 1S4

der „Wöchentlichen Kn'egs-
schauplahkaNe mit Chronik"
aus demDerlagederKnegs-
hilfe München-Nordwest in 7 vierfarbigen Teil-
Karten mit den Ereignissen im Westen und in
Ftalien bis zum 24. Funi ist erschienen. - Einzel-
preis 35 pf. Monatlich 1M. 55 pf. Ourch den Äuch-
handel, auchim neuiralen Auslande u. durch diepost.

Untercicht im Zelckmessen.

Auch können Kameraden, besonders Bein-
verleßte, sich sehr praktisch auf dem Lande
vorbilden, um dann auf einer landwirtschaft-
^ lichen Bureaubeamtenschule zum Nechnungs-
! führer, Gutssekretär usw. ausgeblldet zu
werden. Gelshrt wird u. a. Amts-, Guts-
und Gemeindevorstehergeschäfte, Steuer-, >Ka-
taster- und Grundbuchsachen, Standesamts-
sachen, Feldmessen, Stenographie und Schreib-
maschinenschreiben.

Die beiden andern Bilder zeigen einen der-
artigen sechsmonatigen Lehrgang an der
landwirtschaftlichen Bureaubeamtenschule zu
Königsberg (N.-M). Mitglieder, die an der-
artigen Kursen teilzunehmen beabsichtigen,
wollen sich unter Einreichung eines kurzen
Lebenslaufs bei unserer Geschäftsstelle Berlin
2 59 Hasenheide 9, schriftlich melden.

Warnung an Ansiedlungslustige vor vor-
eiligem Abfchluß von kaufverträgen.

Das Beftreben, fich mit Hilfe der Kapital-
abfindung ein eigenes cheim zu schaffen, zeigt
sich bei unseren Kriegsbeschädigten in immer
stärkerem Maße. Leider herrscht hierbei aber
vielfach völlige Unklarheit über die geseßlichen
Bestimmungen und Vorschriften. ' Viele
Kriegsbeschädigte sind in dem Glauben, üaß
der ihnen vom Generalkommando zugeftellte
Vorbescheid über üie Gewährung der
Kapitalabfindung zur Auszahlung' der
Summe genüge und berechtige. Sie kündigen '
voreilig die Wohnung, suchen sich einen ihnen
zusagenden Grundbesiß und erwerben ihn '
fest, ehe sie mit der zuständigen Fürsorgestelle
ihres Ansiedlungsantrages wegen in Ver-
bindung getreten sind. Da sich bei der durch
die Behörden vorzunehmenden Prüfung sehr
oft große Schwierigkeiten zeigen, zieht sich
das Verfahren ungewollt in die Länge, und
die Beschädigten erhalten üie Abfindungs-
fumme zunächst noch nicht ausgezahlt. Sie
werden dann ungeduldig und machen den
Behörden unberechtigte Vorwürfe. Es ist
sogar wiederholt vorgekommen, daß auf
Grund der angestellten Nachprüfungen die
gewünschte Ansiedlung und der Ankauf ab-

gelehnt werden mußten. Hatten dann die
Kriegsbeschädigten bereits eine Anzahlung
von ihren geringen Ersparnissen gemacht, so
war in den meisten Fällen das Geld verloren.
Es muß daher dringend vor einem über-
eiligen Kaus gewarnt wsrden. Gegebenen-
falls kann ja -ein Kaufvertrag im voraus ab-
geschlossen werden, der seine Gültigkeit aber
erst erlangen darf, sobald s-eitens d-er Be-
hörden die Ansiedlung genehmigt und von
dem Kriegsministerium die Auszahlung der
Summe erfolgt ist. Wird der Antrag ab-
gelehnt, so verliert der Vertrag seine Gültig-
keit, und beide Teile haben freie chand. »-

kleine Mitteilungen.

Ein Heimstäktengefeh im Herzogturn
Braunschweig. Ein von der Regierung des
Herzogtums Braunschweig vorgelegtes Heim-
stättengeseß wurde von der Landesoersamm-
lung nicht nur einstimmig angenommen, son-
dern es wurden von letzterer sogar eine Mil-
lion Mark zur Förderung und Errichtung
ländlicher und städtischer cheimstätten, ins-
besondere für Kriegsteilnehmer, Kriegs-
befchädigte und Hinterbliebene von Kriegerri
bewilligt.

Eine Siedlungsgenossenschaft Zschopau

m. b. h. wurde zum Zwecke der Förderung
von Krie-gersiedlungen und Klernwohnungs-
bau gegründet.

Die „Heimstättengefellschaft im königreich
Sachfen" hat von der Stadtgemsinde in
Dresden ein größeres Gelände gekauft zwecks
Einrichtung von Heimstätten für Kriegsteil--
nehmer.

A n f r a g or In 5en Satzungen t>er Frei«r Ver-
einigunZ ö-eutscher Kriegst-eilnehmer, die in Nr. 23
ö-er „Deutschen Kriegszcituug" veröffentlicht sinö,
ift nur v-on or-d-enttichen Mitglieb-ern die Rede. Fcl>.
frage. hierm-tt an, öb und zu welchen Bedingungen
außerordentliche Mitglieöer Aufnahme findLN
können? , - -

- A n t w o r t: Autzerord-entlich-e Mitglied-er nchmerr
wir gern auf, > nur dürfen wir solche laut Ver-
fügung Les Reichskommiss-ars Aür die Wohlf-ahrts--
pflege nicht. öffent-lich werben. A-ußerordentliche
Mtglteder Kahlen, eingeschlossen die Lief-erung
unseres Organs . „Die ' De-utsche Kric-gszcitunctzü
mi-ndest-ens 20 M. jährlich. - .


Ili-siiril»nrr

ttem Veniecksppgczt, teiiis Leinnkienen.

kerulsstör b. nactnveisl. ürkolg.

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Oer -^pp. virä in 2eiten äer Ilubs

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mit VKAA.-sgpitzvoo gegsn äis meisten ckrontscben,

Xrsnicbetten, vvts dlsrvenscbvvLcbe (dlsurastbenie), kikeumLtismus.
dlemLig^, ÜLrnLZureLdlggerungell, Ztokkvvecbsetstörunzen, Qicbt etc.
QrLtis-prösy. nebst Lrrtl. Vorivort ct. Mlgsm. Lbsmiscbs Qeseltscbskt.
Kö!n8>, ktervvLrtkstr. 17.

KIWS ÜMW

xskören in äen
Sorlinsr
t.okal-tlnreigsr.

- entsetrI.8ettkLutjucb.gsb.
j, 21. ok. 6eruksst. lOOOOOk.
devv. tüon. üb. lOO Ileildsr. lÜLÜPreiss.
Penviieiu-Iil siig. ,8aIll8',!tgi-Iin ki.ZI/?,U:e!liM5!c.3.




zen, Stuhlbechwerd. entsteh. nur, weil i. Magen
zuviel Säure ist. Mixtur-Magnesia nimmt die
Säure fort, damit hört auch jeder Schmerz auf, was
Taus. Dankschr. bezeug., auchv.30jähr. Magenleid.,
denen es geholf. hat. Mixtur-Magnesia ist nur in
Apoth.z. hab., wonicht, wird d.Fab.Weltor, sjieäkr-

v. d. Apoth. 1 Dose geg. Nachn.M.2.20 fr. zuges. werd.

d



dlr. IIOO IVI. 4.25

dlr. IIOI

tVI. 4.S0

Seln/vsre massivs Lus-

fübrung. 8cbt 5ilber.

Ssdwsrsr Ning kür^rm.-

klcbl 5!Iber. 800 gest.
Inscbr.kt ..VVellbneg".

tlr. 1208 IVI. 3.03
Sobwsrsr kting k. jeäsr



Lruck und Verlag von August Scherl G.m.b.H., Berlin 3V/, Zimmerstr. 36—41. — Verantwortlich für die Redattion: Ludwig Rhein, Berlin, für den Anzeigenteil: A.Pienial, Berlin.
 
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