Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Dezugs-reis für Mannschasten der Divisiou
20 Pfennig movatlich. für Offiziere 50 Psg.
Durch die Post 50 Pfg. ohne Zustellgedühr

dttMndwM

Erscheint wöchentlich » Man bestellt bei der
8. Landwehr-Division, 2lrmee-Abt. Gaede
Herausgegeben von der 8. Landw.-Diviswn

Nr. 42

Sonntag, den 3. September


An der Somme

von Ioseph Buchhorn.

An der Somme glühen die Feuer der Riesenschlacht,
brechen die schwarzen und weißen Trabanten,
die England und Frankreich zusammengebracht,

Wilde, die alle Zonen entsandten,
wutverbissen,

gegen unsere Gräben an . . .

Wochenlang hat die Hölle gekocht,

hat mit feuriger Lava unsre Front beschmissen,

hat haustiefe Wunden in's Erdreich gerissen

und hat Gas und Gist gegen uns angetrieben. . .

kein Mittel ist unversucht geblieben,

auf daß wir erschüttert und daß wir zerrieben . . .

Nun sollen die Neger und Hottentotten,
was die Elemente bisher noch nicht vermocht,
vollenden...

sollen im dröhnenden Ansturm den Krieg
jählings beenden. ^ .Z

denü die Schwarzen und Weißen, die sich zu dem Wagnis

zusammenrotten,

wollen den Sieg!

So brechen sie an. . .

Wellen um Wellen . . .
hunderttausende . .. Mann neben Mann,
unsere feldgraue Wehr zu zerschellen . . .

Aber die weicht nicht und wankt nicht, die steht,
weil sie weiß, daß es um die Entscheidung geht,
daß der Feind durch Frankreich und Belgien zum Rhein,
mitten in's Herz will der Heimat hinein. . .

Der Heimat! Da knirschen die Zähne, -da strafft
sich der deutsche Wille und die deutsche Kraft!. . .

Glocken gehen im Abendklang . . <

über einen Wiesenrain läuft ein Mädchengesang.. .

ein Rosenbuschen nickt vor dem Haus . ..

zwei Zöpfe schau'n aus einem Geranke heraus...

und „Mutter?!" fragt aus einem Gartengrund

ein kleiner, ein ängstlicher Kindermund. . .

Ferne Bilder . . . manch einer schluckt,

und um manch bärtige Lippen hat es gezuckt...

Und von drüben kommt es . . . bricht es Mann neben Mann
durch den Puloerbrast in dunklen Wellen
wutverbissen wider uns an. . .

uns und die Heimat, Mütter und Kinder und Frau'n zu

zerschellen. . .

Da ist ein Schwur wie ein Gebet in den Reihn:

kein Feind, wer er sei, kommt nach Deutschland hinein!

Wir steh'n unsern Mann ü

Und bräche es wilder als heute noch an

und würden oerdoppelt, oerdreifacht die Wellen:

sie werden an unserem Willen zerschellen!

Wir beißen und klammern uns in die Schollen,

Mag die Vernichtung auch gegen uns rollen

aus Riesenschlünden und Minenstollen,

uns zwingt kein Gas und uns zwingt kein Gift,

und ob es den Freund und den Bruder trifft —:

wir tragen alle Nöte und Nervenpein,

denn es soll kein Feind, wer er sei, nach Deutschland hinein!

Was ist das Leben?

Ein Traum — ein Geschenk,
das die Heimat gegeben!

Und das eine bedenk'

ein jeder: die Heimat muß leben,

ob du auch verdirbst

ünd vorm Feinde den Tod des Soldaten stirbst!
Wider die weißen und wider die schwarzen Rotten,
die Engländer, Franzosen und Hottentotten
steht der deutsche Wille: durch alle Not
in den Sieg und ein neues
zukunftglückkündendes Morgenrot!

Das ist der Sinn der Schlacht an der Somme:
wir werden siegen, da komme, was komm'!
 
Annotationen