ein Fazit der (intensiven Versuche, die damals schon
ein paair Jahrzehnte lang gedauert haben. Das Festhal-
ten a;n der schwäbischen Tradition ist in den meisten
Motiven „des Kapellenschreines” (bis auf die halbkreis-
förmige Arkade), in der Dreiteilung der Flügel, in der
Anordnung der Bekrönung und in der Unterordnung der
Predella dem Altarkoripus sichtbar. Die Struktur des
Krakauer Altaraufsatzes wurde zugleich durch die „re-
duzierened” Konzeption des Retabels beeinflusst, die
von Nicolaus Gerhaert in Konstanz, dem Zentrum der
ausgedehnten schwäbischen Diözese, vorgelegt wurde.
Der Holländer bediente sich ausschliesslich der Skulp-
tur (monochromatisch gefasst?) und beschränkte dabei
die Mobilität der Flügel. Der individuelle Beitrag von
Stoss bestand in der Milderung des Radikalismus inner-
halb dieser Lösung. Auch er verzichtete auf die Bil-
der. Es ist aber schwer dem Eindruck zu widerstehen,
dass die im Geiste der malerischen Frontailität kompo-
nierten, festlich polychromierten und vergoldeten Figuren
des Altarkorps und die Reliefs die mangelnde Wirkung
gemalter Tafeln kompensieren sollen. Stoss machte zwar
das äussere Flügelpaar unbeweglich, baute aber trotzdem
ein Pentaptychon und nicht ein (Schein?) triptychon,
wie es in Kontanz und Ulm der Fall war.
Als eine grosse Persönlichkeit, vermochte Stoss sogar
dem Typischen seine individuellen Züge einzuprägen. Zu-
gleich blieb er im Rahmen einer konkreten künstleri-
schen Tradition, die zeitlich und räumlich festgelegt
war. Auch die neuen und einmaligen Elemente führt
er gleichsam in Form einer Auseinandersetzung mit dem
übernommenen Erbe ein. Entfernt von der schwäbischen
Kunst ist die erzählerische Art und Weise der Darstellung
im Innern des Krakauer Altarschreines. Sie weist auf den
tirolerisch-österreichischen Einfluss („monoszenische” Va-
riante) hin. Aber auch hier lässt sich das vom Stuttgar-
ter Altarriss bekannte Schema der fünffigurigen Santa
Gonversazioine spüren.
Übersetzt von Joanna Orłowska
ein paair Jahrzehnte lang gedauert haben. Das Festhal-
ten a;n der schwäbischen Tradition ist in den meisten
Motiven „des Kapellenschreines” (bis auf die halbkreis-
förmige Arkade), in der Dreiteilung der Flügel, in der
Anordnung der Bekrönung und in der Unterordnung der
Predella dem Altarkoripus sichtbar. Die Struktur des
Krakauer Altaraufsatzes wurde zugleich durch die „re-
duzierened” Konzeption des Retabels beeinflusst, die
von Nicolaus Gerhaert in Konstanz, dem Zentrum der
ausgedehnten schwäbischen Diözese, vorgelegt wurde.
Der Holländer bediente sich ausschliesslich der Skulp-
tur (monochromatisch gefasst?) und beschränkte dabei
die Mobilität der Flügel. Der individuelle Beitrag von
Stoss bestand in der Milderung des Radikalismus inner-
halb dieser Lösung. Auch er verzichtete auf die Bil-
der. Es ist aber schwer dem Eindruck zu widerstehen,
dass die im Geiste der malerischen Frontailität kompo-
nierten, festlich polychromierten und vergoldeten Figuren
des Altarkorps und die Reliefs die mangelnde Wirkung
gemalter Tafeln kompensieren sollen. Stoss machte zwar
das äussere Flügelpaar unbeweglich, baute aber trotzdem
ein Pentaptychon und nicht ein (Schein?) triptychon,
wie es in Kontanz und Ulm der Fall war.
Als eine grosse Persönlichkeit, vermochte Stoss sogar
dem Typischen seine individuellen Züge einzuprägen. Zu-
gleich blieb er im Rahmen einer konkreten künstleri-
schen Tradition, die zeitlich und räumlich festgelegt
war. Auch die neuen und einmaligen Elemente führt
er gleichsam in Form einer Auseinandersetzung mit dem
übernommenen Erbe ein. Entfernt von der schwäbischen
Kunst ist die erzählerische Art und Weise der Darstellung
im Innern des Krakauer Altarschreines. Sie weist auf den
tirolerisch-österreichischen Einfluss („monoszenische” Va-
riante) hin. Aber auch hier lässt sich das vom Stuttgar-
ter Altarriss bekannte Schema der fünffigurigen Santa
Gonversazioine spüren.
Übersetzt von Joanna Orłowska