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Plattner, Georg A.; Quatember, Ursula; Hanslmayr, Regina; Aurenhammer, Maria; Universität Wien [Editor]
Die Skulpturen von Ephesos: Bildwerke aus Stein (Band 10,2): Die Skulpturen von Ephesos: Die Hermen — Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 2016

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.48538#0149
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149

1967 im spätantiken Peristylhaus im Ostchalkidikum
der Stierkopfbasilika auf der Oberen Agora* * * * * * * * * 980. TB 17.
4. 1967: »Reinigungsarbeiten im Bereich der Basilika.
Beginn des Aushubes in Richtung Variusbad (= Ther-
men östlich der Oberen Agora981 [Anm. Verf.]). Hier
wird vorerst nur hinter dem Bogen am Westende des
Mittelschiffes gegraben. Funde: Doppelhenne mit zwei
bärtigen Köpfen mit Schulterlocken (Dionysos?). In
den Schäften Einarbeitungen für Schrankenplatten. Vgl.
Fundskizze 1.«
Grobkörniger, hellgrauer Mannor, gelbrötliche Patina;
stark versintert.
Auf einer Seite ist das Gesicht des Hermenkopfes erhal-
ten, aber der Bart z. T. abgeschlagen; diese Seite trägt
hier die Bezeichnung A. Bei dem anderen Hennenkopf,
der Seite B, ist das Gesicht abgeschlagen, dafür aber der
Bart erhalten.
H (moderne Aufstellung mit Ergänzung) 1,29 m; H an-
tiker Bestand (gemessen an Seite B) 1,06 m; H Büs-
tenansatz bis Kalotte 0,505 m; Kopf-H A erh. 0,296 m;
Kopf-H B mit Bart 0,364 m; Schaft-B 0,278 m; Kopf-B
A (gemessen an den Lockenbüschel vor den Ohren - bei
B nicht mehr erhalten) 0,246 m; Kopf-B A und B (am
Bartansatz) 0,18 m; T max. 0,375 m; T der Köpfe (an
den Kalotten) 0,35 m.
Der Schaft ist unten unregelmäßig gebrochen und mo-
dern in Beton ergänzt. Auf der linken Nebenseite von
A sind große Teile des Schaftes hinter dem Falz aus-
gebrochen, wobei der Bruch bis etwa zur Hälfte der
Vorderseite von B ausgreift. Bart der Seite A unterhalb
des Kinns schräg abgebrochen, Gesicht erhalten; bei
der Seite B ist das Gesicht abgeschlagen und der Bart
erhalten, wobei der untere Teil wieder angeklebt wur-
de; gebrochen ist darüber hinaus der Haarkranz hinter
und über dem linken Ohr von B. Haar und Bart sind
bestoßen und verwittert, ebenso die Schulterlocken; gut
erhalten ist nur die Schulterlocke von Seite A auf der
linken Schulter.
Technische Zurichtung: In beiden Nebenseiten befindet
sich ein Falz, dessen Innenseite rau belassen ist und
Meißelhiebe aufweist.
Falz in der linken Nebenseite von A: B 14,5 cm; T
3,5 cm.

Theater) und 1868 (Arbeiten am Magnesischen Tor)
im Bereich der östlichen Stierkopfhalle, der Basilika
und des Odeions abgelagert worden war und den
W. Alzinger, der in den 1960er Jahren Grabungen auf
der Oberen Agora durchführte, abgeräumt hat. Vgl.
dazu F. Eichler, Die österreichischen Ausgrabungen
in Ephesos im Jahre 1966, AnzWien 104, 1967, 16.
Für Auskünfte zu den Grabungen von J. T. Wood
danke ich L. Zabrana (Wien).
980 Zum Fundort: Alzinger 1972/75, 296-299; Auren-
hammer - Sokolicek 2011, 46-50 mit Anm. 45
Abb. 3. 4; vgl. auch Abb. 2 auf S. 47.
981 Die Thermen östlich der Oberen Agora wurden frü-
her fälschlich mit dem Variusbad (= Scholastikia-
thermen) identifiziert, vgl. dazu Quatember 2010,
378 mit Anm. 3.

Falz in der rechten Nebenseite von A: B 13 cm; T
2,5 cm.
Die Schädelkalotten wurden nachträglich abgearbeitet,
darin sitzt mittig ein quadratisches Dübelloch (Seiten-
L: 3,5 cm; T 3 cm). Querrechteckige Dübellöcher (5 x
3 cm; T 4 cm) sind in die Falze auf Höhe des Büsten-
ansatzes eingearbeitet. Über der Büstenkante vor und
hinter den Falzen ist je eine hochrechteckige, seichte
Ausnehmung eingearbeitet.
Werkzeugspuren: Mundspalte ist gebohrt, sonst Mei-
ßelarbeit (keine punktförmig vertieften Lockenaugen);
Oberfläche mäßig geglättet.
Datierung: 1.- frühes 2. Jli. n. Chr.
Lit.: Wrede 1972, 127 II F 3a; Giumlia 1983, 43. 201
Kat. 2 Abb. 1; Aurenhammer - Sokolicek 2011, 49 f.
Abb. 4.

Kat A6 Taf. 7
Hermenkopf mit Kurzhaarfrisur (mit Motiven des
Typus Curtius A)
Selfuk, Ephesos Museum Inv. 1/44/82
Ohne Fundnr.
1982, Selfuk Umgebung
Hellgrauer, grobkörniger Mannor; die Oberfläche ist
stark verwittert. Die weißlichen Flecken im Gesicht wei-
sen wie die Mörtelspuren darauf hin, dass der Kopf ver-
baut war.
H 0,26 m; B 0,171 m; T 0,172 m.
Der Kopf ist am Hals gebrochen. Der Bart unter dem
Mund ist schräg nach hinten abgeschlagen; ebenso abge-
schlagen sind Stirnhaar und Nase. Das Gesicht ist beson-
ders stark beschädigt.
Werkzeugspuren: Reste von Bohrkanälen im Bart.
Datierung: antoninisch-severisch.
Lit.: unpubl.

Kat. A7 Taf. 8
Hermenkopf (mit Motiven des Typus Rom-Paris bzw.
Typus Curtius G)
Izmir, Archäologisches Museum Inv. 558
Ohne Fundnr.
1926 zwischen dem >Straßenbrunnen< und der
>Wood’schen Basilika< in einem spätantiken Wohnbe-
reich gefunden982. Der Kopf war in einem »späten, wohl
byzantinischen Zimmer, in einer Wandnische aufge-
stellt« (Keil 1926, 279) (TB 8. 11. 1926).
Grobkörniger, hellgrauer Mannor, von rosaweißlicher
Schicht überzogen.
H erh. 0,205 m; Kopf-H (von unterster erh. Bartspit-
ze bis zur Kalotte) 0,183 m; Kopf-B 0,175 m; Kopf-T
0,185 m.
Der stark zerstörte Hennenkopf ist am Hals schräg ab-
geschlagen, der Bart in Kinnhöhe schräg abgebrochen.
Gesicht und Bart sind an der Vorderseite so stark kono-

982 Zur Lage des Fundorts s. Quatember 2008, 222-226
Abb. 9 (>Straßenbrunnen< und >Wood’sche Basilika<
mit Kreis markiert).
 
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