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Österreichisches Archäologisches Institut [Mitarb.]
Die Marienkirche in Ephesos — Forschungen in Ephesos, Band 4,1: Wien, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.45625#0077
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knapp über dessen Boden, in schwacher
Neigung zu dem senkrechten, 031m zu
o’33 m lichten, aus alten Architektur-
stücken gebildeten Abflußkanal. Unmittel-
bar unter der Einmündung dieses Rohres
in den Kanal sprang eine Steinplatte vor,
welche auf ihrer Oberseite eine qua-
dratische Ausnehmung hatte. Das aus
dem Bassin ausgelassene Wasser mußte
daher, bevor es in den Kanal ablief,
über diese Ausnehmung laufen, wobei dort
etwa mitgerissene Fremdkörper hängen
blieben.
Vom Narthex der Pfeilerbasilika,
der nur eine Breite von ungefähr 4-5 m
hatte, führten drei Türen in das Mittel-


dm-tO SO Im.

84: Taufbassin in der Pfeilerbasilika.

schiff, je eine in jedes Seitenschiff. Die
Schwellen sind bei allen Türen, mit Ausnahme der Mitteltür, erhalten, desgleichen stehen
bei den beiden nördlichen Türen Teile der beiden Seitengewände. Diese Türen waren

alle verschließbar. Die Ausführung der Zwischenmauer gegen die Kirchenschiffe erfolgte
in der gleichen Bauart wie jene der Pfeiler, unten Quadermauerwerk, darüber Ziegel.
In der Nordwestecke des Narthex sind die Reste einer i-2om breiten Stiege erhalten,
welche den Grund zu der Annahme bildet, daß diese
Kirche mit Emporen ausgestattet war. Da nur diese
eine Stiege vorhanden ist, die beiden engen Stiegen
in den Nebenräumen der Apsis aus den bereits an¬
gegebenen Gründen für Emporen nicht in Betracht
kommen, muß geschlossen werden, daß sich die Em¬
poren nicht nur über die Seitenschiffe, sondern auch
über den Narthex hinzogen, welch letzterer Teil die
Verbindung zwischen Stiege und den südlichen Em¬
poren herstellen mußte. Die Stiegenanlage, von welcher die beiden ersten Stufen er-
halten sind, hatte anschließend an die anstoßende Türe des Nordschiffes der Kuppel-
kirche einen Durchgang, da dieser Zugang, gleichwie jener aus dem Südschiffe, der nur
etwas verkleinert wurde, auch in dieser Bauperiode bestehen blieb. Den Hauptzugang


85: Schnitt durch das Wasserbecken
vor der Pfeilerbasilika.
 
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