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Österreichisches Archäologisches Institut [Mitarb.]
Die Marienkirche in Ephesos — Forschungen in Ephesos, Band 4,1: Wien, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.45625#0078
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86: Kleiner
Steinpfeiler
aus der
Pfeilerbasilika.

zur Basilika bildete aber die Türe, welche durch
die Apsiswand der Kuppelkirche gebrochen
wurde. Die Säulenstellung des Presbyteriums,
welche jedenfalls bestehen blieb, verlieh diesem
Hauptzugange einen gewissen monumentalen
Eindruck. Vor diese Säulenstellung wurde ein
Wasserbassin gesetzt, das aus einem mächtigen
Quader bestand, auf welchen eine steinerne
Schale von i-2Om Durchmesser gelagert wurde
(Abb. 85). Das Bassin hatte weder Ab- noch


87: Teil einer Platte
aus der Pfeilerbasilika.

Zulauf. Der Hauptzugang zu dem so als Atrium
der Basilika ausgebildeten Teil der ehemaligen Kuppelkirche erfolgte durch das be¬

reits früher erwähnte Tor, welches in die Südmauer gebrochen wurde. Dieser Zugang

wurde innerhalb des südlichen Seitenschiffes beiderseits durch Mauern abgegrenzt, die
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aus den Quadern eines früher dort befindlichen Pfeilers unter dem Schildbogen der
Kuppel hergestellt wurden, ein Beweis, daß zu dieser Zeit die Kuppel bereits einge-
stürzt war.

Eine Rekonstruktion des Aufbaues dieser Pfeilerbasilika ist wegen des schlechten
Erhaltungszustandes und des Mangels entsprechender Details ausgeschlossen. Auch muß
angenommen werden, daß ein großer Teil der Konstruktion aus Holz bestand, was aus
dem später erfolgten Umbaue zu schließen ist. Aus vorgefundenen Resten ist nur zu
entnehmen, daß die Wände, soweit sie gemauert waren, ebenso wie die Pfeiler mit Wand-
malereien versehen waren. Die erhaltenen Reste sind aber so spärlich, daß die Art, in
welcher diese Ausmalung erfolgte, nicht erkennbar ist.

Schließlich seien noch einige Funde erwähnt, welche in diesem Teile gemacht wurden
und vermutlich in die Zeit der in Rede stehenden Pfeilerbasilika zu setzen sind.

Es ist dies zunächst ein 0-67m hoher, an der Basis 0-24m zu 0-28™ messender
Steinblock, der mit einem einfachen Gesimse abgeschlossen und an der Vorderseite mit
einem Kreuze geschmückt ist (Abb. 86), weiters ein Stück einer Platte, das in der Mitte
eine sehr gut gearbeitete Rosette, in den Ecken, durch ein Flechtbandmuster mit dem
Mittelstück verbunden, Tiergestalten aufweist, von welchen eine noch ganz, von einer
zweiten nur ein kleiner Teil erhalten ist (Abb. 87). Ein Stück einer anderen Platte, das in
der Mitte ein aus verflochtenen Quadraten gebildetes Ornament, an den beiden Seiten
(eine Seite fehlt, war jedoch vermutlich der anderen gleich) Kreuze zeigt, hat an den
 
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