Metadaten

Adenstedt, Ingrid; Thür, Hilke [Hrsg.]; Rathmayr, Elisabeth [Hrsg.]; Kanitz, Ernst [Hrsg.]
Hanghaus 2 in Ephesos, die Wohneinheit 6: Baubefund, Ausstattung, Funde (Band 8,9: Textband 2): Textband 2 — Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 2014

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.46291#0452
Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Keine Bearbeitung
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Die sieben Wohneinheiten des Hanghauses 2 im Bautypus
von großen Peristylhäusem bilden seit der Überdachung
mit einem Schutzbau und der Öffnung für Besucher eine
der touristischen Hauptattraktionen des Ruinengeländes
von Ephesos. Der privilegierte Status der Bewohner der hier
vorgelegten Wohneinheit 6 wird bereits durch die zentrale
Lage und den direkten Eingang vom embolos (Kuretenstraße)
angezeigt. Glücklicherweise ist ihr Eigentümer Gaius Flavius
Furius Aptus durch Inschriften bekannt. Er ist als Bauherr
für den großzügigen Ausbau des Hauses in den Bauphasen II
(120 n. Chr.) und III (ca. 150 n. Chr.) mit geräumigen, mit
Marmor luxuriös ausgestatteten Fest- und Bankettsälen
verantwortlich. Er bekleidete nicht nur hohe städtische Ämter,
sondern war auch Priester des Dionysos Oreios Bakchios pro
poleos. Als Priester und Vorstand stellte er sein palastartiges
Stadthaus als Versammlungsort für diesen Dionysosverein zur
Verfügung, wofür neben vielen anderen Hinweisen vor allem das
Fehlen von privat genutzten Räumen spricht. Jedoch wird durch
Türverbindungen zu den benachbarten Wohneinheiten 4 und 7,
in denen diese Raumfunktionen vorhanden waren, angezeigt,

dass die Wohneinheit 6 zusammen mit diesen Wohneinheiten
im Besitz der Familie des Gaius Flavius Furius Aptus stand.
Dem Konzept der Publikation der Hanghäuser in Ephesos
folgend, werden in dem reich illustrierten Band, dem auch
eine CD mit Visualisierungen und Plänen beigeben ist, der
Baubefund mit den Bauphasen, der Architektur und den
Wasserinstallationen, die Ausstattung mit den Marmorwand- und
-bodenverkleidungen, der Wandmalerei, den Stuckdekorationen
und den Mosaiken ebenso wie die Funde mit den Skulpturen, der
Keramik, den Kleinfunden, dem Glas und den Münzen sowie
den archäozoologischen Funden vorgelegt; darüber hinaus
werden auch die Graffiti vorgestellt, die einen unmittelbaren
Einblick ins Alltagsleben gewähren und sich in großer Zahl
auf den Wandmalereien befinden. Ein weiterer Abschnitt
behandelt die Restaurierungen der Marmorvertäfelungen im
Marmorsaal 31. Darüber hinaus ergab die kontextuelle Analyse
der in der Wohneinheit 6 durchgeführten Grabungen zusammen
mit den daraus stammenden Funden, dass auf dem Areal dieses
Hauses bereits in späthellenistischer Zeit ein Hofhaus an der
Kuretenstrasse vorhanden war.


9 783700 173557


ISBN 978-3-7001-7355-7
 
Annotationen