Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Hochschule für Industrielle Formgestaltung [Hrsg.]
Kolloquium zu Fragen der Theorie und Methodik der Industriellen Formgestaltung — 5.1981

DOI Artikel:
Jung, Paul: Vorwort
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30597#0009

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Vorwort

Das Thema "Designgeschichte'1 liegt im ureigensten Interesse einer
Hochschvile für induatrielle Formgestaltung.

Wir wissen auch um den Pehlbetrag an speziell designgeschicht-
licher Porschung, an zusammenhängenden historischen Darstellun-
gen zur G-egenstandskultur und zur Theoriebild\ing in der Geschich-
te des Design und um das daraus resultierende teilweise recht
mangelhafte "Geschichtsbewußtsein" unter den Gestaltem.

Dieses Kolloquium soll uns einen Überblick darüber geben, wie wir
künftig Designgeschichte zu betreiben haben, welche Problemkreise
zu beachten wären und vor allem, worauf wir dabei bereits aufbau-
en können. Eine Gesamuüberslcht über das Gebiet der Designge-
schichte, wie weit oder wie eng man sie auch fassen mag, kann
hier zweifellos nicht vorgestellt oder erwartet werden. Eines
aber ist sicher und wird künftig den Wert jedes einzelnen design-
geschichtlichen Forschungsvorhabens bestimmens Designgeschichte
ist als Schnitt- und Khotenpunkt nahezu aller gesellschaftlichen
Entwicklungsprozesse, wirtschaftlicher und wissenschaftlich-
technischer, sozialer und kultur-eller aufzufassen, nicht als Ge-
schichte des Wandels äußerer Erscheinungsformen.

Die Qualität designhistorischer Aussagen und Dai-stellungen wird
daran zu messen sein, wie daa komplexe Zusammenwirken aller die-
ser Paktoren und ihr EinlTuß auf die Erscheinungsweise der gegen-
ständlich-räumlichen Kultur einer jeweiligen Epoche» Gesellschaft
und der Gegenstandsbereiche sichtbar gemacht wird, Designge-
schichte ist daher nicht registrierandes und beschreibendes In-
strument, sondem. notwendiger wertender Bestandteil der Theorien-
bildung im Design und hat wesentlichen Einfluß auf das berufliche
Selbstverständnis der Gestalter.

Es gilt Überkommenes historisch aufzuarbeiten, um vom Herkommen
Schlüsse auch auf die Zukunft unseres Tätigkeitsfeldes und die
Entwicklung unserer nationalen Gegenstands- und Umweltkultur
ziehen zu können*
 
Annotationen