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Hochschule für Industrielle Formgestaltung [Hrsg.]
Kolloquium zu Fragen der Theorie und Methodik der Industriellen Formgestaltung — 5.1981

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Skerl, Joachim: Der Funktionsbegriff in den Designtheorien des 19. Jahrhunderts
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https://doi.org/10.11588/diglit.30597#0011

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Joachim Skerl

Der runktlonsbegrlff In den Deslgntheorlen des 19. Jahrhunderts

Wenn Design eingeengt als die hevmßte ästhetische Gestaltung in-
dustriell produzierter Gehrauchsgegenstände verstanden wird, wo-
bei nbewußtn sowohl eine soziale oder ökonomische hzw. soziale
und ökonomische Zielsetzung einschließt, dainn ist Geschichte des
Design die Erforschiuig der Wurzeln seit Beginn der Industriali-
sierung im Ubergang vom 18. zum 19. Jahrhundert.

Da Design direkt mit der gesamten kultur-künstlerischen Entwick-
lung - ästhetische Anschauungen weisen in allen Genres visueller
Gestaltung Parallelen auf - und mit dem wirtschaftlichen und
technischen Portschritt im besonderen verbunden ist, sind Kunst-
geschichte, Technikgeschichte und Wirtschaftsgeschichte unerläß-
liche Hilfsmittel bei der Erforschung von Designgeschichte. Daß
diese nur vor dem Hintergrund der konkreten sozial-ökonomischen
und damit politischen Zustände erfaßt werden kann, versteht sich
von selbst.

Faßt man die Literatur zur Designgeschichte zusammen und iiber-
priift die historischen Fakten vom Standpunkt marxistischer Ge-
schichtsauffassung, dann ergibt sich folgendes Bild:

1. Design hat unterschiedliche und teilweise widerspriichliche
Quellen.

- Die Architektur als die auf einen Zweck bezogene und die
Gegenstände im Raum umfassende Kunst.

- Das Kunsthandwerk, aus dem das Design selbst schrittweise
hervorgegangen ist.

- Die einfachen Gebrauchsgegenstände in ihrer klarsten Uber-

einstimmung von Zweck und Form. v

- Die Ingenieurkonstruktionen in ihrer konsequentesten Aus-
nutzung neuer Werkstoffe und Technologien, die der techni-
sche Fortschritt ermöglicht.

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