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Wölffling, Siegfried; Tröger, Ralf: Zur Problematik der Integration der industriellen Formgestaltung in den marxistisch-leninistischen Kulturbegriff
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.30597#0158
Siegfried Wölffling und Ralf Tröger
Zur Problematik der Integration der industriellen Formgeataltung
in den marxistisch-leninlstischen Kulturbegriff
Im Zusammenhang mit dem von Kurt Hager wegweisend formulierten
"weiten Kulturbegriff" /I/ haben sich unsere sozialistischen
Wissenschaftler bemliht, die Teilbereiche dieser Kulturauffass'ung
sowohl in ihrer Spezifik als auch in ihren dialektischen Ver-
hältnissen noch klarer herauszuarbeiten.
In diesem Sinne b.efaßte sich auch der bekannte sowjetische Ge-
lehrte Merab Mamardaschwili, Autor von "Pormen und Inhalt des
Denkens" und "Bewußtseinsanalyse in den Werken" mit dem Verhält-
nis von "Wissenschaft und Kultur", von dem aus wir zu dem Ver-
hältnis von Formgestaltung und Wlssenschaft sowie Kultur und
Formgestaltung kurz überleiten möchten /2/.
3sr sow^etische G-elehrte will nicht die gessimte Wissenschaft als
Kultur ansehen. So sind z. B. die universellen Gesetze (physika-
lische etc.) durch auf Erfahrung beruhende Regeln nachweisbar;
sie könnfen aber keiner bestimmten Kultur zugeordnet werden.
Einerseits haben wir es mit einem durch Experimente etc. erfol-
genden Erkennen der Naturgesetze zu tun, ihre Formulierung ist
aber nicht abhängig von dem erkennenden Forscher, seinem indi-
viduellen Leben. Andererseits ist kein abstraktes Erkennen durch
die Forscher möglich, als existierende Wesen gehören sie einer
bestimmten Zeit und Gesellschaft an. Als Kultur ist die Wissen-
schaft aber in dem Maße aufzufassen, in dem die Menschen das er-
reichte Wissen beherx*schen und im Sinne der Leninschen Erbetheo-
rie in der G-esellschaft reproduzieren. Also sind nach dem 7er-
fasser Wissenschaft als Kultur und Wissenschaft als Erkenntnis
zwei verschiedene Dlnge.
Was ergibt sich daraus für die industrielle Formgestaltuxig und
den Begriff der Wissenschaft in dieser Sicht?
Die industrielle Formgestaltung übt keine Erkenntnisfunktion aus,
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Zur Problematik der Integration der industriellen Formgeataltung
in den marxistisch-leninlstischen Kulturbegriff
Im Zusammenhang mit dem von Kurt Hager wegweisend formulierten
"weiten Kulturbegriff" /I/ haben sich unsere sozialistischen
Wissenschaftler bemliht, die Teilbereiche dieser Kulturauffass'ung
sowohl in ihrer Spezifik als auch in ihren dialektischen Ver-
hältnissen noch klarer herauszuarbeiten.
In diesem Sinne b.efaßte sich auch der bekannte sowjetische Ge-
lehrte Merab Mamardaschwili, Autor von "Pormen und Inhalt des
Denkens" und "Bewußtseinsanalyse in den Werken" mit dem Verhält-
nis von "Wissenschaft und Kultur", von dem aus wir zu dem Ver-
hältnis von Formgestaltung und Wlssenschaft sowie Kultur und
Formgestaltung kurz überleiten möchten /2/.
3sr sow^etische G-elehrte will nicht die gessimte Wissenschaft als
Kultur ansehen. So sind z. B. die universellen Gesetze (physika-
lische etc.) durch auf Erfahrung beruhende Regeln nachweisbar;
sie könnfen aber keiner bestimmten Kultur zugeordnet werden.
Einerseits haben wir es mit einem durch Experimente etc. erfol-
genden Erkennen der Naturgesetze zu tun, ihre Formulierung ist
aber nicht abhängig von dem erkennenden Forscher, seinem indi-
viduellen Leben. Andererseits ist kein abstraktes Erkennen durch
die Forscher möglich, als existierende Wesen gehören sie einer
bestimmten Zeit und Gesellschaft an. Als Kultur ist die Wissen-
schaft aber in dem Maße aufzufassen, in dem die Menschen das er-
reichte Wissen beherx*schen und im Sinne der Leninschen Erbetheo-
rie in der G-esellschaft reproduzieren. Also sind nach dem 7er-
fasser Wissenschaft als Kultur und Wissenschaft als Erkenntnis
zwei verschiedene Dlnge.
Was ergibt sich daraus für die industrielle Formgestaltuxig und
den Begriff der Wissenschaft in dieser Sicht?
Die industrielle Formgestaltung übt keine Erkenntnisfunktion aus,
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