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Frankfurter Latern — 2.1861

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Jllustrirtes-satyrisches, humoristisch-lyrisches, kritisch-raisonnirendes, ästhetisch-annomirendes
Wochenblatt, wo die Woch' zehn Tage hat.

M 40.

Frankfurt a. W., 30. Actoöer 1861.

Zweiter Jahrgang.

Diese Laterne wird im 4. Quartal 1861 an folgenden Abenden an.gest.eckt werden: am 10., 21., 30. October, 7., 16., 2(U November, 4., 13., 24. und 31. December, wovon die am 16. November und 24. Decembev
erscheinenden Nummern Doppelnummern werden. — Das Laternengeld beträgt per Quartal, rv8p. 13 Nummern, sowohl hier als durch die Post bezogen, nur l fl. 12 kr. — Man abonnirt bei
allen Postämtern und Buchhandlungen. — Eine einzelne Laterne kostet 9 kr. — Beiträge, sowohl literarische als artistische, werden angenommen und anständig honorirt.

Haus- und Gartenkalender der Latern.
Was ich im Süd mit der Flotte verdien'!
Das gehet im Norden im Wind, Wind Wind hin.

Bauernregel.
Krönet den König und schenket uns ein!
Der König sei euer! und unser der Wein!

Wir Alle sind von Gottes Gnaden.

ir alle sind von Gottes Gnaden,
^^,^/Vor Gott sind alle Menschen gleich,
Und eine Extra-Wurst gebraten
Bekommt man nicht im Himmelreich.
Vor Gott sind alle Kronen Plunder
Und eitler Menschenaberwitz;
Kommt was vom Himmel noch herunter,
So ist es ein gesunder Blitz!

Herr Borries, das ist ein Minister
Ein neuer Graf und stolzer Geist,
Doch in den Augen Gottes ist er
Nicht mehr als wie — der Herr von Beust.
Herr Dalwigk, an dem Darmgcstade,
Er dünkt sich mächtig hoch und klug,
Allein vor Gott da gilt er grade
So viel, als wie — der Hasscnpflug.

Herr Vincke, der kann wacker schwätzen
Und glaubet Wunder was er sei,
Doch Gott wird ihn nicht hoher schätzen
Wie jeden Spatz und Papagai.
Und der im Sunde sich so lange
Schon breit macht auf dem Klippcnfels,
Bei Gott steht er in gleichem Range
Mit einer L—s im deutschen Pelz.
Und der Herr Louis, der getrieben
Mit manchem König seinen Zur,
Gott wird ihn drum nicht höher lieben
Wie Onnis vulxos, einen Fuchs.
Und Palmerston, der Herz-Vertraute,
Er werf' uur seinen Dünkel fort,
Vor Gott gilt eine Baumwollstaude
So viel als wie der edle Lord.
 
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