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Frankfurter Meß-Relation, das ist: halbjährliche Erzehlungen der neuesten Staats - und Welt-Geschichten — 1763

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https://doi.org/10.11588/diglit.48268#0080
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74 Neunter Haupttikul
nun Der Ackerbau eines der vorzüglichsten Mittel dazu ist; so bemühet sich der
König aus allen Kräfften, solchen empor zu bringen. Zu dem Ende müssen die
Beamten auf dem Lande die Zeit, die ihnen von der Amtsstrge übri^ bleibt,
r^zu anwrndeu, den Fclbbau zu verbessern, und es wurde zudem Ende unter
Aufsicht des Probst Lüders zu Flensburg unter Königlicher Autorität eine Acker-
Academie gefisstst. Rächst dem sucht man aus demjenigen, was unter der
Erde ist, einen wesentlichen Bortheil zu ziehen. Dis mineralogische Gcftllschasst
hielt daher vor gut , in der Gegend Flabstrand eins Untersuchung vorzuneh-
men, rckrd schickte einen aus ihren Mitteln dahin, solche Entdeckungen zu ma-
chen , welche zur Erläuterung der Naturgeschichte gereichen. Ob nun gleich die
gröste Sorge des Königs auf die innere Verbesserung des Reichs gehst, so blei-
bet dennoch das Kriegswesen nicht liegen. Insonderheit mustsn sich die Seeoffi-
ciers unter Direktion des Admirals von Fonkenay fleißig übm. Daß auch der
König ein Freund und Beförderer der Wissenschaften ist, erhellet aus der Gesell-
schaft, die auf König!. Befehl in die Morgenländer geschickt wurde. Vielleicht
Lhun wir manchem unsrer Leser einen Gefallen, wenn mir von dieser Gesellschaft
Diejenige Nachricht mittheilen, die sie üöerschickt haben. Nachdem sie am a/ten
Aug. 1762, ihren Weg aus Cairo, woselbst sie unter vielen andern Orientalischem
Handschriften, insonderheit einige hebräische, ihres hohen Alters Halder von sehr
beträchtlichem Mrths zu seyn scheinende Codices, erhalten, angstteken hat, und
Den zvsten zu Suetz, beym Anfänge des rochen Meeres, emgetroffen ist, hak sie
vom ^ten bis 2 ssten Geptemb. die ihr vorzüglich mit aufgerragsne Nebmreise in
Die Wüste vorgenomcken, und auf selbiger, obgleich unter manchsrlry Hindernis,
sen und überstandenen Beschwerlichkeiten, den ihr allergnädigst vorgeschriebenrn
Zweck dahin erfüllet, daß sie nicht nur den berühmten Gebe! ElmocatkeLch, oder
Berg der Inschriften, sondern auch den Muss, oder Mosis-Berg, nebst den übri-
gen kaherum befindlichen Gegenden, genau besehen, und untersucht bat. Auf
ersterm finvviek, Zum Thei! zerstöhrts steinerne Denk-und, dem An-chems nach/
Grabmähkr voller hkroglyphischsn Charakteren und Figuren, die also, um dieser
Ursache willen, unmöglich von Mose, oder dem Volke Israel, Herkommen köm
«en, angetroffen, ausserdem aber noch auf dem Rückwegs «n zweyen Stellen rn
Den Lhälern der Wüste, unweit des bisher geglaubten Berges Sissi, (welcher,
nach dem Urtheile der Gesellschaft, schwerlich der wahre Berg Sinai seyn kau,)
und des griechischen Klosters der Hess. Catharina , verschiedene uralte Inschriften
mit ganz unbekannten Buchstaben oder Schriftzeichen, hin und wieder an Steinen
UnD Fersen, jedoch nicht in so grosser Menge, als Monconys und andere Reise-
Deschreibek angegeben, entdecket, von demjemZen aber, so man gefunden, mit
Fleiß Copeyen und Abrisse genommen wordrn; welches alles, nebst den darüber
ÄNd sonst gemachten Anmcrkungm zu feiner Feit erwartet werden kam
Neunter Haupttitel.
» Don dein Königreich Pohlen und andern Europälschm
RcpubiLckm.
,r e7>ie Geschichte von Pohlen und Curland sind DermahlsK unzertrennlich mit ein-
Turländlsche ggper verbunden , und ihr beyderftitiger Einfluß setzet mrs in Die Noth-
Hanoel. wendigs
 
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