Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Frankfurter Meß-Relation, das ist: halbjährliche Erzehlungen der neuesten Staats - und Welt-Geschichten — 1763

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.48268#0105
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Von American Wen Geschichten»
nicht von ihm gesehen; allem io andere, die kurz hernach hervor traten, erblickten
uns. Wir suchten »ns zu verbergen ; da wir aber keinen bequemen Ort darzu
straffen, streckten wir uns auf die Erde, z Klafter lang ungefthr einer von dem
andern. Sie entdeckten den Herrn Mittelholzer, den einer von den Schwarzen
erschiessen wolle. Mittelholzer rief, nein, nein, snd mittlerweile grif er nach sei-
nem SaLel, schlug ihm in eine^Hreb ds^Hand ab; bemächtigte sich seines Ge-
wehrs, und schlug alle diejenige, dje- ym ihn her waren, in die Flucht, Endlich
fiel Mittelholzer doch in ihre Hände, und seit sein? habe ich ihn erbärmlich hören
schreyen. Es rst äusserst zu bewundern, daß mich diese Schwarzen nicht gesehen
haben. Ich lief noch s bis 6 Tage in dem Gehölze herum; endlich trieb mich
der Hunger und Durst wieder nach der Pflanzung Ojlerleeck, allwo die Sklaven,
wie auch die zu Doorndoom, mir alle mögliche Gütigkeit erwiesen. Mein auf
den Abend langte ein Schiff voller Rebellen an. Diese zogen mich his aufsHersch
und Hosen aus'. Urber dies ward mir grdrohet, man würde mir des folgenden
Tages 2.OQ Streiche mit dem Staubben geben, und mich demnächst einen Kops
kurzer machen. Unterdessen brachte man mich nach der Pflanzung Hollandia und
Attlan^ia, woselbst ich 7 Christen, unter welchen die Wlltwe Johanfen war,und
und ich den vierten ausmachte, in Ketten und Banden fand. Den darauf fol-
genden Tag wurden wir gepmschek, und 2. von uns getötet. Mich hielt? man
§ Tage in den Eisen, und ich habe zum wenigsten so Streiche mit Her, Geissel be-
kommen. Sie machten mich jedoch hoffend, daß mir nichts leids geschehen solle,
weil ich noch jung wace und für fie schreiben könnte. Endlich liessen fle mich loch
und ich gieng hm und Meder mit ihnen. Da ihnen mm zu Gehör kam, daß die
Christen mit Schiffen den Fluß hmauf führen, befahl der Anführer Per Rebellen,
ich solle mich zu dem Gouverneur erheben, und ihn ftagen«wb er mit ihnen Frie-
de machen wolle , mit dem Beding , daß ih-ren die Hälfte der Colönie ab-
getreten würde. Man gab mir einen Johannes und eine Sackuhr, und ließ mich
ein päur Hchuhschnaüen wählen, mit dem Boröchalt, daß ich wiedscksmmen sol-
te, wo nicht, so würde ich den grausamsten Tod zu gewatten habm. Sie gaben
mir üorigcns 2. Indianer und einen Carstrar zum Geleite mit. Ich langte end-
lich in der Pflanzu-.g, mit den anbrechenden Tag an, woselbst fich der Gouver-
neur mit der von Surinam angekommenen Verstärkung befand.

Vierzehenter Haupttituss
Von hohen Vermähkungen ^ Geburten und'Sterbfällen.
AZ on Vermählungen hoher Wandespersonen Haben Mr diestsmahl folgende an. Nermäbknn-
zumerken. Den 29 MM wurde die Dränung zwischen des Kayser!. König!, aen
Obrrfisamm-rers Herrn GraDevlm ckhev^Mers Cxc. rten Herrn Sohn mit der
Fraule von Rsttal vollzogen. Den Den Jun. vermählte fich des Herrn Erb
prmzen vonAnhallbernburg, Friedrich Albrecht, Durchs mit der Prinzeßm Lsui/
sa Albertrna , von Hollsteinplön. Den asten Jul. gieng zu Glücksburg die Ver-
mählung Sr. Durch!, des regierenden Fürsten von Anhaltcöthen mit der Prin-
LGn Lvmsa Charlotta vor fich,
N r AN
 
Annotationen