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Frankfurter Meß-Relation, das ist: halbjährliche Erzehlungen der neuesten Staats - und Welt-Geschichten — 1768/​1769

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Sechster Haupttitul. Von dem Königreich Frankreich
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https://doi.org/10.11588/diglit.53673#0033

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Mn dem Königreich Franckreich»
behaupten, Lost schon würcklich Feindsiligsiittn vorgegangen , und die Corsen
ein DcLachement Französin, so ihnen zu nahe gekommm, niedergchauen, auch eine
Corsische Pmque, ein Französisches Fahrzeug gezwungen habe, die Pässe zu wei-
sen. Uebrigens ifl diese erste Division m Ajaccio kaum angekommrn , so hat der
Passt eine allgemeine Versammlung zusammen beruffm, in welcher beschlossen
würbe , die Fällung des Hsltzes zum Schiffbau nicht weiter - sondern da.
vor eine getreue Vertheidigung vorzunchmen, und defensive zn agiren. Es wur-
de bey Leb-.nsstraffe verbotten, keine Vittualien an die Ort, wo Franzosen wären
zu bringen, auch wurde den Caprajanern befohlen kerne' Schiff, zum Dienst der
Franzosen zu schicken. Von is- dis 6o. Jahr ist von Paoli dis Mannschaffk
ausgeschrieben, und Ordre gegeben worden, sich parat und Marschfertig zu
halten, und man glaubt, daß die Corsen eine Macht von so. bis 60200. Marm
zusammen bringen.
Sobald demnach der Herr von Chauvelin als oberster Befehlshaber der
Französischen Lrouppsn, in Corsica angelangk ftyn Wird, weil seine Abreiß noch
aus Raison zurück gesetzt wsrderr, so werden vermuthlich die Fstnd-
siligkeiten angshen. Indessen hak man sichere Nachricht , daß die dahin be.
stimmte is. Bataillons wirckstch angelaugt, auch anders zu Bastia in Besatzung
liegende Lrouppm, öerrirs am ^4. Junii, ihre Fahnen in der Vestung aufZe«
steckt, und das Le Drum unter. Aöfeuerung der Cansnen gesungen haben.
Die Corsen versammlen sich aber glrichwohl sihr starck an den Gräntzplatzenx
um den Französin - wenn sie weiter vorrücken wollen, die Spitze bieten zu kön-
nen. Die Prsvintz Paomia hat dem Pcwli ivoo. Mann von i8- bis ;o. Jahr
geschickt, ein jeder ist mit einer Flinte, einer Pistole, einem Dolch , und einem
tüchtigen Hund bewaffnet. Jedoch wir werden in Crzehlungm dieser Affaire zu
weikläuftig, das'wsttere davon soll im Capitu! der Jtaliänischsn Staaten, erfol-
gen. Wir müssen auch noch sehen , wie es mit der Königin von Frsnckreich und
ihrer Kcanckheit ergangen, hernach aber Mit den Kirchen. Sachen den Schluß
machen.
Schon im Febr. s. e ließ es sich mir der KcsnckherL der Königin schlecht an, —
so daß alle öffentliche Schauspiele Verboktsn, und ein Z. tägiges Grbcth angs- Agff.
stellet worden, Ihrs Majestät auch aus den Händen ihres Allmosen-Pflegers
des Bischoff von Chartres das Heil. Sacramertt des Abendmahls empfiengen. i
Merckwürdig ist dir Anrede des Bischoffs gewesen. Er sagte: » Das Sa-
» cramenk so ich Ew. Majestät hier bringe, ist eben sowohl eine Quelle der Be-
tt sundheit, als es vor Ihre Seele, eine. Quelle des Trostes ist.
Die Königin batte auch in -er That sich wieder etwas besser hierauf be-
funden; Allein dir Besserung dauerte nicht lang, der Zustand wechselte gleich
wieder, und den ri. May war solche wieder so schwach, daß sie durch den Car.
dinal Rochechouart Dero Großallmosen , Pfleger, die letzte Oelung empfimgen §
und das Hochwürdige sogleich wieder ausgesetzt wurde.
Nach Langem berathschlagen der Herrn Msdicorum, die sich geschämt, daß - -
sts so lange dieser Kranckhrit keinen Nahmen geben können , haben sie endlich « .
beliebt, und find miteinander einig worden, solche Gripnie zu nennen. Der Grip-
me eigentlicher Character soll seyn, daß die damit bshafftete Leute, zu schlaffen
scheinen, ob sie gleich wachen. Doch dauerte dieser Abwechslende Zustand, wrl.
cher immer noch einige Hoffnung zur Genesung gegeben, bis in den Mvnath Jun.
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