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Frankfurter Meß-Relation, das ist: halbjährliche Erzehlungen der neuesten Staats - und Welt-Geschichten — 1769/​1770

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https://doi.org/10.11588/diglit.48267#0038

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s4 Siebenter Haupttitu!
LeeieüsAlc« den Kirchen - Sachen in diesem halben Jahr gehören / daß
es in der Untersuchungs Sache der Klöster in Franckreich, nunmehro rechter Ernst
zu werden scheine, indem die desfalls niedergesetzte Commißion damit scharf zn
wercke geht.
Es sind seit kurtzem verschiedene Arrets aus dem Conseil ergangen, kraft
Heren die verschiedenen Orden in eines ihrer besonder« Hauser zusammenberufen
werden sollen, um zur Vollstreckung des Edicts von 1768. in Gegenwart der von
des Königs Majest. ernannten Commissarien zu schreiten, und dabey auf die Ent-
werfung und Festsetzung einer einförmigen, ihrem Institut gemäßen Regel, den
Bedacht zu nehmen, und aus einem umständlichen Verzeichnisse, die Enkünfte und
Schulden eines jeden Closters einzusehen-
Die Minoriten - Klöster sind von dem über sie im Reformiren nieder-
gesetzten Gericht, allbereit sehr verringert, auch die Chorherren des Stiffts Gram-
mont, völlig aufgehoben worden. Fum Beschluß ist noch anzuführen daß mit
der Sacraments-Verweigerung die Geistliche zwar wieder angestochen kommen,
aber solches absolute nicht geduldet wird, dann der Pfarrer von St. Sulpice hat
dem Hrn. Marquis von Beaufremont die Oelung zu geben sich geweigert, weil
er keinen Beichtscheiu ihm vorweifen wollte; allein der erste Herr Präsident ließ
den Geistlichen warnen, daß wenn er nicht alsobald seine Pflicht thun, und dem
Herrn von Beaufremont die letzte Oelung geben würde, sollte er so gleich dem
Parlament verzeichnet werden. Dieses hat dstt Geistlichen, seiner Anhänglichkeit an
den Herrn Erzbischof ohnerachtet, bewogen, seine Pflicht, ohne weitern Anstand,
zu erfüllen.

Siebenter Haupttitul.
Don den Grosbrittannlschen Königreichen.
/Mo sehr auch der Hof und das Ministerium, in Einrichtung seines ziemlich
Künste und verwirrten Staats-Cörpers beschäfftiget, so floriren gleichwohl dieKün-
Wissmschajfs ste und Wissenschafften in Engelland, weil sie besonders von der Nation geliebt
ten. werden, auch zu dem Temperament der Engelländer sich herrlich schicken. Der
besonders geschickte Künstler Herr Cop, zu welchem die einländische sowohl, als
fremde Ministers sammt den vornehmsten von Adel Haufenweiß in sein Hauß
gefahren kommen, um den von ihm verfertigten unnachahmlichen Tempel zu sehen,
kan die Probe davon machen. Es ist dieser Tempel dem Groß - Mogul verehrt
worden, und wird auf 16000. Pftrnd Werth geschätzt. Dieses mechanische
Kunststück chielet Melodien, und ist mit einer Menge bewegenden Figuren, von
ziemlicher Grösse ausgezieret. Unter andern ist eine Gallerie, auf welcher ein
Elephant zum Vorschein kommt, und aus seinem Rüssel eine Menge Perlen und
Diamanten von sich giebet, und auf der andern Seite ist ein Obelrske, von hel-
fen E de Schlangen und andere dergleichen Thiere, so in dieser Gegend sind,
hervor kcmmen-
Dre-
 
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