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Frankfurter Meß-Relation, das ist: halbjährliche Erzehlungen der neuesten Staats - und Welt-Geschichten — 1769/​1770

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https://doi.org/10.11588/diglit.48267#0192

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Z4 Zehner Haupttitu!
gewesen. W isi ttisMüttd öarbey, so viel mir bekannt, der Sie angchel. Die
Todt-' sind dn Olivier, der Vater , 60. Jahr alt, einer Namens Pmzail,
ei?l Marratzmmacl-er, Chevalier ein Kunststecher, und einer- Rahmens Lhaler,
ist der kurze Verlauf der Sache. Der Herr l- Lveul hat dks 4. Stiche
mit mm Degen bekommen, die aber, GQtt sey Danck! nicht gefährlich sind.
Morgen früh erwarten wir 602. von Nion. Wir leben der Hofnung, es soll
keine andere Folgen nach sich ziehen. Beten sie diese Nacht für uns ,und sonder-
lich fm ihre crgebene Freunds."
ttrth eil. Die nehterliche Entscheidungdes Conseil souverain bestrassts die Rädelsfüh-
rer auf der Stelle mit der Verbannung, die übrigen mußten den Eyd der Treue
erneuren, welche sich aber hiezu nicht fügen wollten , wurden des Lands
verwiesen. Ein so mildes Urtheil ist, welches wohl zu mercken, nach der Ver-
fassung des Staats und der Klugheit abgemessen, und nicht nach der Schärffe.
So viel man dorr den wahren Ursachen in Erfahrung gebracht, so bestunden
solche in eingebildeten Rechten, welche ohnverbürgerte Einwohner mit den alten
verbürgerten und emgebohrnen in gleicher Maas gewesen wollten. Es glaubten
nehmlich die emgebohrne Beysassen, Krafft ihrer Geburt, sich aller Rechte der
Burger anmassen zu können, und die Häupter der Bürgerschasst hatten densel-
ben, um sie auf ihrer Seite zu bringen, in den vorigen Unruhen ihnen verspro-
chen , dazu behülflich zu seyn. Die Bürgerschasst verglich sich aber hernach mit
ihrer Obrigkeit, ohne Zuziehung dieser Beysassen, und ohne das Versprechen zu
halten. Da nun ein Theil dieser Beysassen^höchst mißvergnügt darüber war,
kam es zu aufrührischen Schriften, dadurch einige durch die Hand des Scharf-
richters öffentlich verbrannt und ihre Verfasser mir gefänglicher Hasst bestrafet
worden. Als man ihnen endlich den Proceß machen, und sie nur aufeinige
Monate in ihre eigene Hauser einsperren wolle, so ergrrff ihr ganzer Anhang die
Waffen, und würden ein grosses Blutbad angerichtet haben , wenn nicht die
Bürgerschasst bey Zeiten sich ins Gewehr gesetzet hätte,
Zehenter Haupttitul.
Do» den Geschichten der Päbste und ander» Jtaliänischen
Königreichen und Staaten/
Italien. fWo groß und wichtig an und vor sich selbst die Streitigkeiten des Pabstlicherr
, ., Stuhls mit den Bourbonischen Mächten bishero aus den Geschichten an-
Pabstliche zuseh:n gewesen, fs groß ist auch die Hoffnung Sr, Heiligkeit, solche noch glück-
Gejmukmgem lieh zu endigen, dann die Verschwiegenheit, womit diese Sachen tractirt werden,
ist ausserordentlich.
Sie kractiren mit den Ministern des Hauses Bourbon die wichtigsten Sa-
chen mehrentheils gantz allein, so daß sich auch das Cardinals-Collegium schon
darüMr oft aufgehalten, und wissen wollen, warum es nicht auch zu den Be-
Wchschiagungen über Dmge gezogen würde, Se, Heiligkeit aber zur Ant-
wiM
 
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