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mutlich große Schwierigkeiten gehabt haben, weil England bekanntlich
eine Art von Vorkaufsrecht auf sie zu haben behauptet. Selbstver-
ständlich mußten aber die Interessengebiete anderer Nationen möglichst
unberührt bleiben. Ob das ganz gelingen würde, war von vornherein
wohl nicht genan zu übersehen, weil dieser Forderung im Grunde nur
Kiautschou entsprach und man auch hier längere Zeit in Zweifel sein
konnte, ob nicht Rußland Ansprüche aus die Bucht erheben würde, da es
dieselbe bereits als
Winterstation für
seine Kriegsschiffe
benutzt hatte und
englische Zeitungen
fest behaupteten, daß
die Bucht durch
geheimen Vertrag
au Rußland bereits
abgetreten sei.
- Im Vorder-
gründe des Inter-
esses stand für uns
lange Zeit Amoy,
unstreitig einer der
bestenHäfenChinas,
ein alter Handels-
platz mit regem
Schiffsverkehr, an
der großen Straße
von Formosa ge-
legen, allerdings ein
allen Nationen geöffneter sogenannter Vertragshasen und insofern vor-
aussichtlich schwer zu erwerben. Aber es schien unfern Landsleuten in China
fast, als ob die englische Regierung gegen die Erwerbung Amoys durch
Deutschland keine Einwendungen 'erheben werde und andere Nationen
waren hier sehr wenig interessiert. Sollte aber Amoy wegen seiner Eigen-
schaft als Vertragshafen nicht zu haben sein, so wurden die nahe gelegenen
Inseln Kulangsu und Omemoy vorgeschlagen. Ob sie aber geeignet
seien, war nicht bekannt.
Noch weniger wußte man von der Samsah-Bucht, die etwas
nördlich von der großen Stadt Futschou liegt, den: Handel noch nicht

Ikommandicrcndcr Admiral v. Iknorr
 
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