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äußerst schwierige Bahnstrecke begangen, und Tseng hatte ihn, nur nicht
erkannt zu werden, in der Kleidung eines Dolmetschers meilenweit
begleitet, weil es daraus ankam, über die anzukanfendenLändereierrschlüssig
zn werden. Als sie an das Gebiet kamen, das den: Deutschen Reich
als Niederlassung tum China abgetreten ist, hatte Tseng scherzweise
gemeint, er werde an der Hand des Vertrages doch noch Mittel finden,
dieses beste Stück des ganzen Ufers, das er selbst habe kaufen wollen,
für China znrückznbekommen. Als alle ihn begleitenden Chinesen sich
hierüber hocherfreut zeigten, hatte er sie ausgelacht und gesagt, erwerbe
alles eher thun, als seine Hand in ein solches Wespennest stecken und
dadurch Schwierigkeiten mit Deutschland Hervorrufen.
Bei dieser Gelegenheit kann ich meiner Freude Ausdruck geben,
daß es unseru Vertretern in China gelungen ist, zwei so wertvolle
Gebiete zu erwerben wie die Niederlassungen in Hankau und Tientsin.
Beide Grundstücke sind äußerst günstig, im Anschluß an die bestehenden
Kai-Anlagen und zwar kurz unterhalb derselben gelegen, so daß bei
immer zunehmendem Tiesgang der Schiffe und abnehmender Tiefe der
Flusse grade diese Kaistrecken die größte Zukunft besitzen. In Hankan
kommt hinzu, daß der Bahnhof der bedeutendsteil chinesischen Bahn
Hankau-Peking unmittelbar an der deutschen Niederlassung liegen muß,
und in China hat meiner Ansicht nach kein Platz eine solche Zukunst
wie Hankau. Es ist mir nicht verständlich, daß mau in Deutschland
diesen beiden Niederlassungen lange Zeit hindurch so wellig Interesse
schenkte, während beispielsweise auf dem benachbarten russischen Gebiet
in Hankau längst die nötigen Ufermauern, Magazine u. s. w. geschaffen
siild und reges Leben herrscht. Ich begreife es umsoweniger, als die
Regierung von vorn herein bereit war, die Gebiete an Privat-
gesellschaften abzutreten, ohne selbst dabei einen Gewinn zu machen,
während es z. B. bei den Engländern Gebrauch ist, derartige Nieder-
lassungen allmählich stückweise zu verkaufen und durch die Bebauung
des ersten Viertels den Wert der übrigen zu steigern, so daß der
schließliche Gewinn dem Staat oder der Niederlassung zugute kommt.
BeideGebiete sind übrigens jetzt all Privatgesellschaften übergegangen und
ich hoffe, daß diese bemüht sein werden, sobald wie irgend möglich die
Uferlinien einheitlich sestzulegeu und durch Userwerke zu sichern. In
Tientsin sind oberhalb des deutschen Gebiets voll den Interessenten
buhnenartige Ladebrücken soweit in den Strom vorgeschoben, daß der
Stromstrich vollständig auf die andere Seite des Flusses gedrängt
wird. Die Wassertiese vor dem deutschen User ist bereits erheblich
äußerst schwierige Bahnstrecke begangen, und Tseng hatte ihn, nur nicht
erkannt zu werden, in der Kleidung eines Dolmetschers meilenweit
begleitet, weil es daraus ankam, über die anzukanfendenLändereierrschlüssig
zn werden. Als sie an das Gebiet kamen, das den: Deutschen Reich
als Niederlassung tum China abgetreten ist, hatte Tseng scherzweise
gemeint, er werde an der Hand des Vertrages doch noch Mittel finden,
dieses beste Stück des ganzen Ufers, das er selbst habe kaufen wollen,
für China znrückznbekommen. Als alle ihn begleitenden Chinesen sich
hierüber hocherfreut zeigten, hatte er sie ausgelacht und gesagt, erwerbe
alles eher thun, als seine Hand in ein solches Wespennest stecken und
dadurch Schwierigkeiten mit Deutschland Hervorrufen.
Bei dieser Gelegenheit kann ich meiner Freude Ausdruck geben,
daß es unseru Vertretern in China gelungen ist, zwei so wertvolle
Gebiete zu erwerben wie die Niederlassungen in Hankau und Tientsin.
Beide Grundstücke sind äußerst günstig, im Anschluß an die bestehenden
Kai-Anlagen und zwar kurz unterhalb derselben gelegen, so daß bei
immer zunehmendem Tiesgang der Schiffe und abnehmender Tiefe der
Flusse grade diese Kaistrecken die größte Zukunft besitzen. In Hankan
kommt hinzu, daß der Bahnhof der bedeutendsteil chinesischen Bahn
Hankau-Peking unmittelbar an der deutschen Niederlassung liegen muß,
und in China hat meiner Ansicht nach kein Platz eine solche Zukunst
wie Hankau. Es ist mir nicht verständlich, daß mau in Deutschland
diesen beiden Niederlassungen lange Zeit hindurch so wellig Interesse
schenkte, während beispielsweise auf dem benachbarten russischen Gebiet
in Hankau längst die nötigen Ufermauern, Magazine u. s. w. geschaffen
siild und reges Leben herrscht. Ich begreife es umsoweniger, als die
Regierung von vorn herein bereit war, die Gebiete an Privat-
gesellschaften abzutreten, ohne selbst dabei einen Gewinn zu machen,
während es z. B. bei den Engländern Gebrauch ist, derartige Nieder-
lassungen allmählich stückweise zu verkaufen und durch die Bebauung
des ersten Viertels den Wert der übrigen zu steigern, so daß der
schließliche Gewinn dem Staat oder der Niederlassung zugute kommt.
BeideGebiete sind übrigens jetzt all Privatgesellschaften übergegangen und
ich hoffe, daß diese bemüht sein werden, sobald wie irgend möglich die
Uferlinien einheitlich sestzulegeu und durch Userwerke zu sichern. In
Tientsin sind oberhalb des deutschen Gebiets voll den Interessenten
buhnenartige Ladebrücken soweit in den Strom vorgeschoben, daß der
Stromstrich vollständig auf die andere Seite des Flusses gedrängt
wird. Die Wassertiese vor dem deutschen User ist bereits erheblich