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sich aber durch ihren verlängerten Hals, durch die Bildung des
Schädels und Schultergürtels, sowie die ausgeprägte Heteromerie
der einzelnen Abschnitte ihrer flossenartigen Extremitäten auf
den ersten Blick wesentlich von ihnen. Auch die Wirbel mit ihren
mäßig konkaven oder nahezu planen Verbindungsflächen, sowie
zahlreiche andere Skeletteile sind nicht vom gleichen Typus wie
die Ichthyopterygier. Ich habe mich darum bereits bei diesen
ausgesprochen (p. 308 Anm. 1, 629), daß ich nähere Verwandt-
schaften beider Ordnungen oder ihre Vereinigung zum Superordo
(Legio) der Enaliosaurier (Halisaurier) nicht annehmen kann.

Größer sind, wie bei den Cheloniern angegeben (p. 633f.),
die verwandtschaftlichen Beziehungen zu dieser Ordnung; doch
habe ich gewarnt, dieselben nicht zu eng zu ziehen, und dies auch
in den specielleren Ausführungen dieser Abhandlung (p. 336) an
dem Beispiele des Brustschulterapparates und der vorderen Ex-
tremität darzulegen versucht. Es ist nicht schwer, diese Gesichts-
punkte auch auf Schädel, Rumpfskelet, Beckengürtel und hintere
Extremität anzuwenden.

Auch zu den Theromorpha existieren, wie namentlich
Seeley hervorgehoben hat, gewisse Beziehungen, welche zum Teil
durch die Mesosauria vermittelt werden; dieselben sind aber noch
fernere als die zu den Cheloniern.

Endlich noch die R h y n c h o c e p h a 1 i a, die in verschiedener
Hinsicht, insbesondere in der Bildung des Parasternum und ge-
wisser Merkmale der Extremitäten, recht deutliche Beziehungen
darbieten, aber als nahe Verwandte der Sauropterygier gleichfalls
nicht anzusehen sind.

Daß die Sauropterygier von terrestren Formen abstammen,
dürfte nach den Ausführungen von Haeckel, Vogt und nament-
lich Bäur wohl allgemein angenommen sein. Den Ausgang bilden
die triassischen Nothosauria (mit den älteren Lariosauridae
und den jüngeren Nothosauridae), deren Extremitäten erst in be-
ginnender Umbildung zur Flosse sich befinden und, namentlich
bei den Lariosauridae, noch die Möglichkeit einer terrestren
Lebensweise gestatten; die volle Ausbildung und Anpassung an
das Wasser gewinnt die Ordnung mit den Plesiosauria (mit
den Familien der Pliosauridae, Plesiosauridae und Elasmosauridae),
bei denen die Flosse nur noch für Schwimmbewegungen tauglich
erscheint. Damit verbindet sich die successive Verlängerung des
Halses, die bei den Nothosauria 16—21, bei den Plesiosauria
20—72 (wovon die niedrigeren Zahlen für die Pliosauridae, die

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