Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Editor]; Württembergischer Altertumsverein [Editor]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Editor]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Editor]
Fundberichte aus Schwaben — 16.1908

DOI issue:
Vorgeschichtliche Metallzeit
DOI article:
B. Hallstattzeit
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43786#0029
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
23

2. Östlich daneben Punkt III ergab keine Reste in dem Kultur-
boden, dagegen nordöstlich von 2.:
3. Punkt II: 1 gerades Bronzestäbchen, Stück einer Bronze-
spirale und dünne Scherben.
4. Punkt I, am weitesten nördlich: 1 Skelettgrab der
jüngeren Hallstattzeit. Gut erhalten der Schädel, dessen
2. Zähne vorhanden sind, dem aber die Weisheitszähne noch fehlen;
vom übrigen Skelett sind Armknochen und 7 Rückenwirbel gut er-
halten. Beigaben: a) auf jeder Seite 6 Ohrringe mit 5 cm Eichtweite,
hohl auf die spitze Kante gebogen (Taf. II, 7); b) 2 Ringe aus rundem
Draht; c) 2 Tonnenarmbänder, verziert, 10 cm hoch (Taf. II, 9) mit-
samt den patinierten Armknochen erhalten; d) 1 Kahnfibel, 4,5 cm
lang (Abb. Taf. II, 8); e) Halsschmuck aus dünnem, in 6 ovalen Glied-
ehen zusammengesetzten Bronzedraht; dabei auch ein Golddraht,
daran hängen 1 Bernsteinkügelchen und eines aus grauem Ton durch-
bohrt; f) 2 Bronzestäbchen, 4 cm lang, mit 11 Köchern (Taf. II, 10);
g) Rest eines gerippten bronzenen Fingerrings; h) ein Bronzeblech,
1,7 cm breit, 12 cm lang, an einem Ende Nieten; i) 3 Bronzereste;
k) 1 grün patinierter Eberzahn mit Anhängeloch; 1) 1 rotbraun glänzen-
des Stück, aus einem Eberzahn geschnitten; m) 1 Stück Bohnerz;
n) 3 graue Kiesel, dreieckig, erinnernd an die aus den neolithi-
schen Wetterau-Brandgräbern; o) wenig Scherben eine dünnwandigen
kugeligen Urne mit horizontaler Kanellierung, gelbgrau.
5. An der 'Ostseite Punkt V mit Kohlen und groben Scherben.
6. Ganz aus diesen Funden fällt heraus der Befund in Punkt VI,
südlich von V: Es sind alamannische Beigaben, nämlich 1 Henkel-
täßchen, schwarz, mit Kreuzstempelornament, Kerbschnitt und Dre-
hung, 8 cm hoch, 2 cm Mündungsdurchmesser (Taf. II, 12); 1 Kugel-
becher, grau, nicht ganz erhalten (Taf. II,11); 1 Beinkamm mit End-
flügeln (Taf. II, 13); kleine Bernsteinreste; daneben lagen zerstreut
-(nicht in der Grube): 1 Schale, grau, auf hohem Fuß, 15 cm hoch, 14 cm
Mündungsdurchmesser (Taf. II, 14); 1 breite Schale auf Fuß, 23 cm
Mündungsdurchmesser (Taf. II, 15); Scherben.
7. In der Südostecke Punkt VII ergab wiederum spätere Hall¬
stattfunde aus einem Brandgrab, nämlich: Rest eines Hohl-
rings, 4 Reste von zusammengebogenem Bronzedraht, 1 gewölbter
Bronzekopf mit schildförmiger Platte unter dem Kopfstifte. Auf 3 Seiten
umgab dies Doch ein Graben: hier lagen zerstreut angebrannte
Knochen (jene Bronzesachen sind sehr zerstört); 2 scharf profi-
lierte, tellerartige Näpfchen mit stark ausladendem Rand über dem
senkrechten Oberteil des Bauchs; Rest einer späteren Buckelurne,
sehr feiner, rotgelber Ton; Spinnwirtel mit starker Einarbeitung oben
und unten um die Durchbohrung; andere Reste von grauen Tellern;
eines groben rötlichen Gefäßes. GoEssiLER.
Über weitere Funde s. u. S. 72.
Schmalegg OA. Ravensburg. Im Dickwald bei Aulwangen
untersuchte in dem Grabhügelfeld (mindestens 8) DiEHL-Weingarten
einen Hügel. Er fand darin 2 mit großen Steinen gedeckte Brand-
 
Annotationen