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Nebengebäude angeschnitten. ParET konnte nur die dabei zutage kom-
menden Scherben und Knochen sammeln. Die Grube war etwa 60 cm
tief. Die Keramik ist die gewöhnliche, einfache, schwarze Schüsseln
und Teller mit einwärts gebogenem Rand.
Mergentheim. Beim Fassen der Sauerquelle stieß man im Früh-
jahr auf vorgeschichtliche Spuren: zunächst in einem durch den Schotter
gelegten Abzugsgraben ca. 3—4 m unter der reinen Dößschicht auf
Knochen und Kiefer von Tieren, wie dem Edelhirsch, Rind, Auerochs;
Bearbeitungsspuren (Bohrung und Kerbung) zeigt ein Hirschhorn-
fragment, jedoch als vereinzelter Fund nicht zu datieren. Dann
wurden nahe der Quelle in einer — offenbar schon einmal umgegrabenen
— morastigen Brandschicht Topfscherben der Ra-Tene-Zeit und Ziegel,
die aber nicht römisch, sondern Reste mittelalterlicher Backsteine sind,
gefunden. Starker Brand hat jedoch die Struktur der Scherben
stark verändert.
Nellingen OA. Eßlingen. Im „W e i 1 e r Park“ (nördlich der
Ruit—Nellinger Straße) findet man nördlich vom Wald „Zinsholz“
Ra-Tene-Spuren, so ein Spinnwirtel, 1,9 cm hoch und 2,8 cm größter
Durchmesser (Abb. 1, 6), dazu Scherben (Altert.-S. A 452); östlich
davon, nahe dem Weiler Weg, ist die Fundstelle des Fundb. X, S. 52
und XII, S. 64 genannten Regenbogenschüsselchens, das 1902 von Guts-
verwalter Bleher bei Anlage eines Rübenlochs gefunden wurde. Nahe
von dieser Stelle fand derselbe auf Koppel 4 eine Feuersteinpfeilspitze,
2,5 cm größte Ränge, sehr gut gearbeitet; dazu 2 Feuersteinschaberchen
und Feuersteinsplitter; mitgefundene Scherben machen eher mittelalter-
lichen Eindruck. (Altert.-S. A 468.) Die Feuersteinsachen aber sind
gut neolithisch und stimmen zu den nahen Ruiter Funden.
Neuenstadt. Auf Flur ,,Randscheide“ östlich unweit der Straße
nach Cleversulzbach wurde ein Skelettgrab gefunden; Beigaben:
2 geperlte Bronzeringe mit Stempelenden; Rest eines Halsringes mit
Stöpsel Verschluß. (Museum Heilbronn.)
Obermarchtal. Ca. 200 m östlich der großen Gletscherkiesgrube
nordöstlich des Schlosses wurde offenbar bei einer Schürfung nach
Kies eine Bestattung bloßgelegt. Bis der Berichterstatter davon er-
fuhr, war jedoch das Ganze gestört und ein gut Teil der Knochen
verschwunden. Derselbe entnahm der schwarzen, mit Asche und
Holzkohlen durchsetzten Kiesschicht noch einige unzweifelhafte Men-
schenknochen und unter anderen Scherben die Hälfte eines Kinder-
näpfchens mit Bodendelle (Höhe 2 cm, oberer Durchmesser 7 cm)
und zwei Bodenstücke von sehr grobem, stark mit Ouarzkörnern
durchsetztem Ton, mit außen rotem, innen schwarzem Brand, das eine
1,7 cm dick und 10 cm Durchmesser, das andere 1,2 cm dick und 8,5 cm
Durchmesser. Ehinger Sammlung Kat.-No. 1540. (Burkhardt.)
Täle bei Hoheneck. Im Sommer wurde in der Rehmgrube wieder
eine Grube angeschnitten (s. Fundb. XVIII, S. 21).
Anhang. Friedrichshafen. Bei den Grabarbeiten für den Gondel-
hafen fand man Januar 1912 ca. 70 cm tief im blauen Retten neben
Nebengebäude angeschnitten. ParET konnte nur die dabei zutage kom-
menden Scherben und Knochen sammeln. Die Grube war etwa 60 cm
tief. Die Keramik ist die gewöhnliche, einfache, schwarze Schüsseln
und Teller mit einwärts gebogenem Rand.
Mergentheim. Beim Fassen der Sauerquelle stieß man im Früh-
jahr auf vorgeschichtliche Spuren: zunächst in einem durch den Schotter
gelegten Abzugsgraben ca. 3—4 m unter der reinen Dößschicht auf
Knochen und Kiefer von Tieren, wie dem Edelhirsch, Rind, Auerochs;
Bearbeitungsspuren (Bohrung und Kerbung) zeigt ein Hirschhorn-
fragment, jedoch als vereinzelter Fund nicht zu datieren. Dann
wurden nahe der Quelle in einer — offenbar schon einmal umgegrabenen
— morastigen Brandschicht Topfscherben der Ra-Tene-Zeit und Ziegel,
die aber nicht römisch, sondern Reste mittelalterlicher Backsteine sind,
gefunden. Starker Brand hat jedoch die Struktur der Scherben
stark verändert.
Nellingen OA. Eßlingen. Im „W e i 1 e r Park“ (nördlich der
Ruit—Nellinger Straße) findet man nördlich vom Wald „Zinsholz“
Ra-Tene-Spuren, so ein Spinnwirtel, 1,9 cm hoch und 2,8 cm größter
Durchmesser (Abb. 1, 6), dazu Scherben (Altert.-S. A 452); östlich
davon, nahe dem Weiler Weg, ist die Fundstelle des Fundb. X, S. 52
und XII, S. 64 genannten Regenbogenschüsselchens, das 1902 von Guts-
verwalter Bleher bei Anlage eines Rübenlochs gefunden wurde. Nahe
von dieser Stelle fand derselbe auf Koppel 4 eine Feuersteinpfeilspitze,
2,5 cm größte Ränge, sehr gut gearbeitet; dazu 2 Feuersteinschaberchen
und Feuersteinsplitter; mitgefundene Scherben machen eher mittelalter-
lichen Eindruck. (Altert.-S. A 468.) Die Feuersteinsachen aber sind
gut neolithisch und stimmen zu den nahen Ruiter Funden.
Neuenstadt. Auf Flur ,,Randscheide“ östlich unweit der Straße
nach Cleversulzbach wurde ein Skelettgrab gefunden; Beigaben:
2 geperlte Bronzeringe mit Stempelenden; Rest eines Halsringes mit
Stöpsel Verschluß. (Museum Heilbronn.)
Obermarchtal. Ca. 200 m östlich der großen Gletscherkiesgrube
nordöstlich des Schlosses wurde offenbar bei einer Schürfung nach
Kies eine Bestattung bloßgelegt. Bis der Berichterstatter davon er-
fuhr, war jedoch das Ganze gestört und ein gut Teil der Knochen
verschwunden. Derselbe entnahm der schwarzen, mit Asche und
Holzkohlen durchsetzten Kiesschicht noch einige unzweifelhafte Men-
schenknochen und unter anderen Scherben die Hälfte eines Kinder-
näpfchens mit Bodendelle (Höhe 2 cm, oberer Durchmesser 7 cm)
und zwei Bodenstücke von sehr grobem, stark mit Ouarzkörnern
durchsetztem Ton, mit außen rotem, innen schwarzem Brand, das eine
1,7 cm dick und 10 cm Durchmesser, das andere 1,2 cm dick und 8,5 cm
Durchmesser. Ehinger Sammlung Kat.-No. 1540. (Burkhardt.)
Täle bei Hoheneck. Im Sommer wurde in der Rehmgrube wieder
eine Grube angeschnitten (s. Fundb. XVIII, S. 21).
Anhang. Friedrichshafen. Bei den Grabarbeiten für den Gondel-
hafen fand man Januar 1912 ca. 70 cm tief im blauen Retten neben