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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — 19.1911(1912)

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Wolf, A.: Das Westkastell bei Öhringen
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https://doi.org/10.11588/diglit.43335#0056
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Das Westkastell bei Öhringen1.
Mit 2 Tafeln (VII und VIII) und 11 Textabbildungen.
Von A. Wolf-Öhringen.
Von November 1909 bis Januar 1912 dauerten die Vorarbeiten
und Ausschachtungen für das neue Bezirkskrankenhaus, das genau
auf dem Schnitt der zwei Hauptstraßen des Kastells auf der „Unteren
Bürg“ errichtet worden ist. Kanalisierungen und Wegebauten, die
einerseits von dem südöstlich gelegenen Bahnübergang und Bahnhof,
andererseits von dem südwestlich gelegenen Ohrneck gegenüber der
Weidenmühle im Winter 1909/10 gemacht wurden, durchschnitten in
zwei Strängen das südlich des Kastells gelegene Gelände, sowie die
ganze Südhälfte des Kastells (s. die Punkte B 1—7 auf dem Plan S. 56 f.)
Dazu kamen vom 15. Juni 1911 an die eigentlichen Ausschachtungen
für den Bau. Diese Grabungen für die römische Töpögraphie Öhringens
nutzbar zu machen, war der Unterzeichnete vom Dandeskonservatorium
beauftragt und erfreute sich bei der Überwachung, Bestimmung und
Beschreibung des Gefundenen lebhafter Unterstützung des Dandes-
konservators Prof. Dr. GoESSEER, wofür er auch hier seinen Dank
aussprechen möchte.
Die von uns gemachten Beobachtungen, die sich teils an die
für den Bau gemachten Gruben, teils an eigene daran angeknüpfte
Grabungen anschließen, haben den im ORD. (No. 42, 1) T. III ver-
öffentlichten Grundriß des Kastells bereichert und außer einer Menge
wertvoller Funde wichtige Aufschlüsse über das Innere ergeben, vor
allem die in der Dimespublikation von E. Herzog lediglich aus der
allgemeinen Dage zum Dimes erschlossenen Orientierung — porta
praetoria gegen Osten ■—- sichergestellt. Bei Punkt E des Plans stieß
man auf die Rückmauer des Prätoriums. Wenn sie in ihrem Zug
gegen Süden sich leider als stark zerstört erwies, so mögen daran
vor allem die HANSSEEMANNSchen Grabungen und die im Dimeswerk
S. .10 erwähnte Grabung von der porta decumana gegen die Mitte zu
schuld sein.
I. Die Umgebung des Kastells.
Die Grabungen vom Bahnhof (nördlich der Bahnlinie) bis Bahn-
übergang (Punkt 234,49 im ORD. Taf. I) ergaben nichts Römisches.
Der Schnitt durch die nördlich zwischen den 2 Bürgen ziehende alte
Straße (nach PauruS , OA.-Beschreibung S. 94, und KEEEER, vic. Aur.,
S. 22, römisch) wurde bis zum gewachsenen Boden geführt. Es er-
gaben sich 4 Schichten, 1. 30 cm, 2. 25 cm, 3. 50 cm, 4. 30 cm dick;
‘ Vorläufiger Bericht s. Schwäb. Merkur 5. August 1911 und Röm.-Germ.
Korrespondenzblatt 1912, S. 2 ff. — Für wertvolle Hinweise bin ich auch
den Herrn Prof. Dr. Ritterling und Dr. Barthel, sowie für die Behandlung
der Inschriften vor allem Herrn Geh. Hofrat Dr. Haug Dank schuldig.
 
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