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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — 19.1911(1912)

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Römische Funde im Gmindersdorf bei Reutlingen
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https://doi.org/10.11588/diglit.43335#0074
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Römische Funde im Gmindersdorf bei Reutlingen.
Mit i Tafel (IX) und 4 Textabbildungen.
In Gmindersdorf wurde im Sommer 1911 für Haus No. 52 eine
Baugrube von etwa 2 m Tiefe, 28 m Länge und 9,60 m Breite ausgehoben;
unter 30 cm Humus lag Lehm, zuunterst Kies. Dabei stieß man auf
eine Anzahl Gruben. Herr E)mil Gminder veranlaßte deren Unter-
suchung und zeichnerische Aufnahme.


Wie der beigegebene|Lageplali (Abb. 34) zeigt, hob sich die Mehrzahl
der Gruben im Profil an den Kellerwänden durch ihre dunkle Färbung von
dem braunen Lehm ab. An den Profilen ließ sich folgendes beobachten:
Grube I (s. Taf. IX) ist bei einer Tiefe von 90 cm am Rande 1,75 m
und an der Sohle 0,60 m breit. Fine Brandschicht (E) bestehend aus
stark mit Kohle vermischtem Lehm bedeckt ihren Grund. Darüber
folgt eine hellere, ziemlich fein geschlemmte Lehmschicht (F). Der
übrige Teil der Grube wird fast ganz von einer humusartigen, dunklen
Schicht erfüllt (C). Sie geht nach oben in eine andere (D) mit kleinem
Geröll über, die bis zum Grubenrand reicht. Zwischen diesem und
dem Humus liegt eine verschieden mächtige Schicht (B), die sich in
Farbe und Zusammensetzung kaum von D unterscheidet. Sie war rings
an den Wänden der Baustelle zu beobachten und ist, darauf weisen die
vielen Scherben, die sie enthält, eine alte Kulturschicht.
Grube III wurde von einer Bcke des Kellers getroffen; sie zeigt sich
an der Lang- wie an der Schmalseite desselben. Wie bei Grube I be-
steht die unterste Schicht aus stark mit Kohle durchsetztem Lehm.
Die darüber folgende Kiesschicht läßt ihrer ganzen Lagerung nach ihre
Entstehung durch stark fliessendes Wasser vermuten. Durch Ein-
schwemmung mag auch die Schicht entstanden sein, welche die Grube
vollends bis zum Rande erfüllt und unmerklich in die schon erwähnte
Kulturchsicht (B) übergeht.
Grube (?) IV (Taf. IX) ist am Rande 1,80 m breit und endet nahezu
spitz. Da sie 2,25 m tief ist, mußte man, um das ganze Profil zu erhalten,
unter den Kellerboden graben. Dabei sammelte sich Wasser an. Nahe
der Sohle lag ein flacher Stein; auf diesem stand ein rundes, 20 cm hohes,
etwa 10 cm im Durchmesser haltendes Stück Holz, wohl der Rest eines
Pfostens. Die Schicht, in der es steckte, war durch Kohle ungemein
dunkel gefärbt (E). Schicht C reicht bis zum Grubenrand. In ihrem
unteren Teil ist sie noch sehr dunkel, je heller sie nach oben wird, desto
 
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